Tag 64: Garrigill nach Alston

Schon früh am Morgen werden wir von Geräuschen aus dem Erdgeschoss geweckt – aha, unsere Landlandy Laura ist da!

Was ich gestern übrigens nicht erwähnt habe: Das B&B ist ausgesprochen entzückend eingerichtet. Das Ambiente ist nicht übertrieben, also keine Deko-Herzchen aus Zwirbelholz – aber die eine oder andere Kuschel-Decke aus Tartan oder den Duschvorleger aus Schafwolle wissen wir durchaus zu schätzen. Die Einrichtung passt einfach zum Cottage!

Laura ist eine eher scheue Dame, aber sie serviert ein tolles Frühstück! Im zugegeben schleppenden Gespräch mit ihr erfahren wir, dass Sie genau in dem Hotel arbeitet, in dem wir an diesem Abend unterkommen werden. Nee, so haben wir unsere persönliche Betreuung im Cumberland Inn in Alston!

Der heutige Wandertag ist allerdings ein Witz: Sieben Kilometer haben wir heute bis Alston, das ist sozusagen ein Ruhetag!

Wir haben uns heute schon bemüht lange zu schlafen, aber trotzdem sind wir früh wach, einfach weil wir es gewohnt sind. Wir sind also schon um neun Uhr wieder auf der Piste und bummeln gemütlich die Original-Route des Pennine Way entlang – immer am River South Tyne entlang. Wir haben links Wiesen, rechts den Bach. Später haben wir rechts Wiesen, links den Bach. Die Sonne scheint, wir schlendern gemütlich unseren Pfad. Weder geht es nennenswert bergauf, noch gibt es ätzende Passagen an Straßen entlang. Für heute gibt es echt nichts Besonders zu berichten, der Weg ist angenehm, aber eher unspektakulär. Und obwohl wir uns Zeit nehmen, sind wir bereits um kurz vor zwölf Uhr in Alston, und wat nu?

Wir trinken erst mal einen Kaffee, statten dem örtlichen Trekking-Laden einen Besuch ab, laufen alle Straßen auf und ab .. ja, wir besuchen sogar den ehemaligen Bahnhof, den wir eigentlich erst am nächsten Tag passieren wollten. Ein durchgeknallter Alstoner, ein Handwerker etwa in unserem Alter, spricht uns an, um uns von der Weltverschwörung zu berichten, wir werden ihn kaum los. Um 15 Uhr können wir endlich einchecken – um was zu tun?

Wir baden ausgiebig, waschen Wäsche, sitzen schon um 16 Uhr mit einem Ale auf der Terrasse. Aber wir sehen mal wieder, dass wir mit solchen Ruhetagen nichts anfangen können und lieber draußen sein möchten. Im Idealfall laufen wir 18 bis 25 Kilometer und kommen entspannt an – Ruhetage brauchen wir eher nicht!

Am Abend sitzen wir lange im Pub, und da Laura heute tatsächlich dort arbeitet, haben wir in der Tat unsere persönliche Betreuung. Sie liest uns jeden Wunsch förmlich von den Augen ab. Vielen Dank, Laura! Wir freuen uns schon auf den nächsten Tag, der wieder eine „richtige“ Wanderdistanz verspricht: Alston nach Haltwhistle mit korrekten 22 Kilometern!

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