Sierakow nach Szamotuly
62 Kilometer, 250 Höhemeter

Heute wissen wir gar nicht, was wir groß schreiben sollen. Keine Seen gibt es heute, keinen echten Highlights, aber trotzdem haben wir heute einen schönen Tag!
Wir halten uns mit unserer Route ziemlich eng an den E11, wobei jener auf dem ersten Drittel fast ausschließlich über wenig befahrene Asphalt-Straßen verläuft. Da können wir richtig Kilometer machen – Um danach einen zeitlichen Puffer zu haben für die seeehr langen Passagen durch Pudersand!

Was ist noch schlimmer als dieser vermaledeite Pudersand? NASSER Pudersand!
Am Morgen hat es nämlich ordentlich geregnet und wir drücken uns ein wenig länger als gewöhnlich im Gutshaus herum. Meistens sind wir um 8:00 Uhr schon im Sattel, heute ist es schon 8:30 Uhr, als wir aufbrechen.


Unser Weg führt uns an der Klosterkirche von Sierakow vorbei. Heute ist Sonntag und die Messe ist in vollem Gange. So viele Besucher drängen sich noch im Eingang, dass die Liturgie über Lautsprecher nach draußen übertragen wird und sich weitere Besucher im Kirchhof und auf dem Gehsteig vor der Kirche drängen. Unglaublich!
Friedel traut sich kaum, Fotos zu machen. Wir möchten die Andacht der Gläubigen nicht stören.
Danach radeln wir zügig über kleine Straßen durch den Wald in Richtung Wronki. Das Wetter bessert sich zusehends und wir können unser Zweitfrühstück in der Sonne genießen. Im Gutshaus gab es kein Frühstück und wir haben unser hausgemachtes Porridge aus unseren Gepäcktaschen gefrühstückt, Das hält bei uns jedoch nie so lange vor wie so ein richtiges Wurst- und Käsefrühstück.

Der Wald heute ist an vielen Stellen mit einem Teppich aus Blaubeerbüschen bedeckt. Immer wieder halten wir an und pflücken uns ein paar Hände voll. Eine nette Abwechslung zu all den gelben Pflaumen, mit denen wir uns in den letzten Tagen den Bauch vollgeschlagen haben!
Was total störend hier ist: In Polen scheint jeder in den Wald fahren zu dürfen, sowohl Autos wie auch Motorräder. Mehrmal kommen uns heute Autos und Motor-Cross-Biker entgegen oder überholen uns. Natürlich staubt es und stört massiv die Waldruhe. Das Ganze wirkt auf uns wie eine Spaßtour oder ein Übungsterrain, denn die Motorräder kämpfen sich ebenfalls durch den Sand, teilweise mehrmals hin und zurück, jedesmal an uns vorbei. Abgrundtief nervig!

In Wronki überqueren wir die Warthe erneut, diesmal über eine neue, elegante Brücke für Fußgänger, die ein neues Wahrzeichen für den Ort zu sein scheint. Wir hoffen, im dem Lokal nach der Brücke an einen Kaffee zu kommen, aber die Bedienung ignoriert uns. Im Ort finden wir leider auch kein anderes Café. Überhaupt gibt es nur wenige in den kleineren Orten, haben wir festgestellt. Schlecht für Kaffee-Junkies!


Fündig werden wir am Ende an einer Bude neben einer Waschstraße, was nicht ideal ist. Aber besser als nix!
Um etwa 16:00 Uhr kommen wir in Szamotuly an. Der Ort ist größer, als wir gedacht haben. Zum ersten Mal in Polen kommt ein wenig das Gefühl auf, dass wir uns in einer „Stadt“ befinden. Vielleicht ein gute Einstimmung auf Poznan, das wir morgen durchqueren.



Wir sind erleichtert, das wir im Hotel Englisch sprechen können und auch die Speisekarte für uns verständlich ist. keine Selbstverständlichkeit, wir können uns heute glücklich schätzen!


Aus der Gegend von Posen stammen meine Großeltern mütterlicherseits, da will ich schon ewig Mal hin und mich da ein bisschen umschauen…
Aber eine ganz andere Frage:
Welche Fahrradtaschen habt ihr da? Die schauen schön leicht und flexibel aus.
Weiterhin gute Fahrt, Grüße
Stefan
Ja, Posen ist wirklich schön – theoretisch! Bitte hier aber nicht den mückigen Jakobsweg wandern! 😉
Ja, die Taschen sind ganz super. „Vaude Aquapack light“, wir du sagst, leicht, flexibel und wasserdicht.
Wie kein Café und kein Kaffee?! Das wäre für uns auch ganz schrecklich.
In der Tat! Aber jetzt kommen einige größere Städte, dann wird es hoffentlich besser mit dem Kaffee! 😉