
Derental nach Hellental
Gelaufen am 31. August 2023
22 Kilomter, 353 Höhenmeter
Was für ein Tag! Heute gibt es nur wenige Fotos, weil Friedel die Kamera fast die ganze Zeit abdecken musste. Am Morgen ist es diesig und kalt, fast herbstlich. Wir haben aber eine sehr schöne Strecke, ein Tal hinauf, und der Weg ist größtenteils asphaltiert. Sonst mögen wir das nicht so, aber wenn es so nass ist wie heute morgen …



In Neuhaus am Solling kommen wir wieder auf die offizielle Route des Weserberglandwegs. Der Ort liegt mitten im Wald und alle Einwohner dort sind supernett!
Wir erleben den Ort gerade in einer Sonnenphase und genießen Kaffee und Blaubeermuffins im kombiniertem Backshop/Lottoladen/Kiosk mit einem sehr netten Betreiber, der uns ungefragt seine Toilette anbietet und fragt, was er sonst noch für uns tun kann. Wow!
Der örtliche kleine Lebensmittelladen ist gleichzeitig auch der Postshop und uns kommt spontan die Idee, unser Camping- Equipment nach Hause zu schicken. Mit der kaputten Matte fällt das Camping nämlich ganz klar aus.
Leider ist die Postfiliale so rudimentär, dass sie keine Packsets für Pakete vorrätig hat. Aber kein Problem! Der Betreiber räumt einfach eine Bananenkiste für uns aus, in der wir dann Zelt, unsere Matten, die Schlafsäcke und den Kocher versenken können. Der freundliche Ladenbesitzer hilft mir noch, alles zu verkleben, während das halbe Dorf mit seinen Einkäufen Schlange steht. Aber kein Problem! Alle haben gaaaanz viel Zeit! Wie schön! Und 7,5 Kilo leichter sind wir!

Nach Neuhaus beginnt es zu regnen. Und wir meinen – REGNEN! Es schüttet förmlich, aber nur zehn Minuten. Als wir am Mecklenbruch- Moor ankommen, scheint schon wieder die Sonne. Im Sonnenschein trocken unser Regensachen schnell und wir ziehen Regenhose und Jacke wieder aus. Aber fünf Minuten später geht es wieder los. Gleiches Spiel – es schüttet!


Hier im Moor blüht gerade die Heide. Aber es stimmt – Man kann es nicht fotografieren!


Der Abschnitt nach dem Moor verläuft größtenteils über breite Forstwege. Uns fällt auf, dass wir hier schon einmal waren: Im Frühjahr 2022 sind wir hier auf unserer ersten mehrtägigen Radtour von Seesen nach Ostwetfalen geradelt. Zu Fuß kommt uns dieser schnurgrade Abschnitt viel länger vor.
Währenddessen kommen wir noch zweimal in fette Regenschauer, unterbrochen von schönstem Sonnenschein – geradezu scheinheilig…


Das langgestreckte Hellental hat uns auf unserer Radtour schon begeistert. Heute nehmen wir uns hier richtig viel Zeit, denn wir können im “Lönskrug” im Dorf Hellental erst um 17:00 Uhr einchecken. Wir chillen und trocknen ausgiebig in einer der Schutzhütten und lesen jede einzelne der Informationstafeln auf dem Weg, um die Zeit zu strecken: Das Hellental als Glasbläserort, die Geschichte der ersten Besiedelung, der Viehhaltung, des Gartenbaus …
Hellental ist ein hübscher Ort und es ist erstaunlich, dass sich in so einem kleinen Ort noch ein so großer etablierter Gasthof halten kann, Hoffentlich bleibt das so, denn auch für Wanderer ist diese Station wichtig. In den nächsten Orten Merxhausen und Heinade gibt es nämlich nichts. Hier ist der Hund verfroren!

Ganz toll beschrieben!!! Ich hab euch ganz genau im Lottoladen packen gesehen 😎 Zum Glück braucht ihr weder Zollformulare noch -gebühr.
Und ein Lobgesang aufs Dorfhotel!
Gestern haben wir noch erfahren, dass die junge Wirtin und ihr Mann den Gasthof ganz alleine managen. Sie macht Büro und die Zimmer und serviert, er kocht. Heftig!