
60 Kilometer, 410 Höhenmeter
Gelaufen am 20. Mai 2023
Die letzte Etappe von DDLN!
Im März 2019 haben wir unseren großen Deutschlandweg in Schaffhausen begonnen und haben in kleineren und größeren Abschnitten Deutschland von Süd nach Nord durchlaufen – durch den Schwarzwald, Schwaben, Franken, Thüringen, das Eichsfeld, den Harz, das Braunschweiger Land, das Wendland und jetzt durch die Holsteinische Schweiz bis zur Grenze nach Dänemark. Zwischendurch war Corona, wir sind umgezogen und haben unsere Jobs in Homeoffice verlegt. Außerdem haben wir das Radfahren wiederentdeckt. So viel ist während dieser fast 2000 Kilometer passiert!

Die finale Etappe heute ist gar nicht mal so lang. Aber wir sind froh, dass wir sie fahren und nicht laufen müssen!

Heute sind wir beide ein wenig maulig. Nach den Highlights der letzten Tage erscheinen uns die Wälder eher gewöhnlich und die Seen mickrig. Über fünfzig Prozent der heutigen Etappe verlaufen über Asphalt, zumeist durch rurale Gebiete mit jungem Mais, Raps und Weizen. Auch die erdigen Waldpfade der letzten Tage sind passé – heute knirschen wir über Kies, Steine und Feinschotter. Hügelig ist es immer noch, aber wir sind viel missmutiger als in den letzen Tagen und die Anhöhen erscheinen uns quälend.

Die Sonne scheint, aber wärmt nicht. Das liegt an dem fiesen Wind, der fast immer von rechts vorne kommt. Es könnte aber schlimmer sein, denn immerhin regnet es nicht und der Wind kommt nur selten direkt von vorn. Wahrscheinlich sind wir einfach zu verwöhnt!

Erste Station heute: Die frühere Wikingerstadt Haithabu. Uns begegnen stilechte Wikinger mit To-Go-Kaffeebechern in der Hand, auf dem Weg zur Arbeit in das Wikingerdorf. Wir sind zu früh und fahren weiter!
Schleswig ist mittelprächtig, da haben wir uns mehr erhofft. Der Schlenker an der Schlei entlang in die Stadt hat sich insofern gelohnt, dass wir dort einen leckeren Eiskaffee schlürfen können.


Im zweiten Teil des Tages bessert sich unsere Laune oder die Strecke wird besser. So genau wissen wir das nicht. Uns gefällt zum Beispiel die Rekonstruktion des Langrabs bei Munkwolstrup und die umliegenden Reste jungsteinzeitlicher Gräber.

Flensburg hat eine hübsche Hafenmeile, ist aber heute am Brückentag-Samstag proppenvoll. An den Molen liegen die fetten Yachten und bei Gosch stehen sie Schlange. Wir nehmen unsere Fischbrötchen etwas abseits und sitzen draußen in der hinterletzten Ecke. An solch überfüllten Plätzen reagiere ich stets panisch!

Zum Glück haben ich ein Hotel etwas abseits vom Zentrum in einem Vorort von Flensburg gebucht. Wir feiern das Ende unseres Deutschlandwegs beim Kroaten an der Ecke.
Aber unserer Urlaub ist noch nicht zuende! Wenn ihr mögt, folgt uns in den nächsten Tagen weiter an die Nordsee!
Hoffentlich habe wir dann wieder bessere Laune ..
