DDLN Etappe 46: Auf dem Lutherweg und querfeldein von Hörschel nach Altenburschla

Freitag, 25. September 2020: 24 Kilometer

Glück gehabt!
Obwohl heute Regen angesagt ist, schauert es nur am Morgen, als wir noch im Hotel sind. Den Rest des Tages ist es windig und kalt, aber es bleibt trocken.

Kaum haben wir den Rennsteig verlassen, gibt es Aussichten! Wir wandern durch den Naturpark Werra-Leine und der Morgen beginnt mit einem Gang an der Werra entlang. Wir passieren den kleinen Ort Spichra und ein großes Hofgut, dass nun als Hotel- und Tagungszentrum dient. Die Auen um die Werra herum sind weit und flach und mir Binsen und Rohrkolben bestanden.

Schon von Weitem erkennen wir Burg Creuzberg und die Kleinstadt am Fuß der Festung. Hier finden wir eine Bäckerei und freuen uns über Kaffee und Rosinenbrötchen auf einer Bank unterhalb der Burgmauer.

Direkt nach Creuzburg geht es steil den ersten Berg des Tages hinauf – weitere werden folgen. Zwischen Schlehen-, Wachholder- und Weißdornbüschen schleppen wir uns einen steinigen Hang hinauf und kommen trotz der kühlen Temperaturen ganz schön ins Schwitzen.
Die Belohnung ist ein weiter Blick zurück ins Werratal und auf die herbstliche Kulturlandschaft um uns herum.

Oben auf der Ebene treffen wir auf die einzige Wanderin, die uns heute entgegen kommt. Wie wir ist sie mit Rucksack unterwegs und genauso überrascht wie wir, auf diesem abgelegenen Stück Weg jemanden zu treffen. Vermutlich war sie auch bei den Hügelgräbern von Scherbda, auf die wir beide besonders gespannt waren. Wir krauchen eine Viertelstunde durch’s dichte Unterholz und entdecken tatsächlich drei hügelige Erhebungen mitten im Wald, aber bronzezeitliche Grabbeigaben, Schätze gar, haben wir nicht gefunden!

Tolle Dörfer haben sie hier! Viel Fachwerk, mächtige Trutzkirchen, idyllische Dorfanger.

Aber Bänke für unsere Mittagspause finden wir keine. Hinter Schnellmannshausen packen wir unsere Sitzmatten auf einer Wiese aus und setzen uns ins Gras. Das findet eine Horde Kühe ganz toll – laut muhend laufen sie auf uns zu, nur ein Elektrozaun rettet unser Mittagsmahl.

Charakteristisch für den heutigen Tag sind die steilen Auf- und Abstiege. Um wieder zur Werra hinabzusteigen, müssen wir durch eine dunkle, matschige Rinne steil nach unten absteigen. Solche Kniekracher gab es auf dem Rennsteig nicht!

Unten an der Werra treffen wir wieder auf ein altes Stück Grenzweg. Wir überqueren den Fluß über eine alte Metallbrücke mit Gitterboden, die vermutlich noch aus DDR-Zeiten stammt.

Heldra und Altenburschla sind ebenfalls echte Schmuckstücke. Unser Gasthof liegt in Altenburschla an einem schmucken Dorfplatz unter Linden, der rundherum mit prächtigen Fachwerkbauten umstanden ist. Das Essen ist teuer, aber ganz besonders. Das haben wir uns heute verdient – wir feiern heute Bergfest! Sieben Wandertage liegen hinter uns, sechs kommen noch – und morgen soll es uns die Hucke voll regnen!

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