E11 – Abgesoffen …

Von Voorthuizen nach Boskoop

85 Kilometer, etwa 250 Höhenmeter

Gefahren am 17. September 2023

Wir wachen davon auf, dass der Regen aufs Zeltdach trommelt. Erst mal finden wir es recht gemütlich, aber um 7:00 Uhr dann nicht mehr. Es regnet nämlich noch immer Bindfäden und ewig können wir nicht im Zelt liegenbleiben.

Wir kochen Kaffee in der Spülküche und packen schließlich ein klatschnasses Zelt ein. Da der Wetterbericht auch für den Abend keine trockenen Aussichten verheißt, hab ich schon gestern nach halbwegs erschwinglichen Hotels auf der Route gesucht. Da können wir und das Zelt dann trocken. Das Preisniveau bei den Hotels ist hier echt hoch. und ich buche letztendlich ein Hotel etwa 20 Kilometer abseits der Route, in Boskoop.

Die ersten drei Stunden unserer Tour heute schüttet es. Es SCHÜTTET! Waldwege werden zu Tümpeln, Radwege zu Flüssen. Wenn ich hinter Friedel fahre, muss ich immer ordentlich Abstand halten, sonst gibt es eine Dusche von seinem Hinterreifen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals für längere Zeit in so einem Dauerschauer unterwegs gewesen zu sein. Horrible!

Fotografieren – unmöglich. Wir haben versucht, alles Wichtige wirklich wasserdicht zu verpacken, was uns halbwegs gut gelungen ist. Aber leider gibt es deshalb keine Fotos von der sehr sehenswerten Stadt Amersfoort und der hübschen Heidelandschaft drumherum. Durch die Bindfäden konnten auch wir leider kaum Details erkennen. Schade!

Sämtliche Bilder sind von der zweiten Tageshälfte, als es endlich aufhört zu regnen. Erstaunlich finden wir, dass sofort alle holländischen Radfahrer wieder aus der Deckung auftauchen. Im Regen hatten wir die Wege fast für uns allein und plötzlich sind sie wieder unterwegs!

Die Stadt Woerden liegt nicht direkt am E11, ist aber die Partnerstadt meines Geburtsorts. Ich frage mich, wie die deutsche Gemeinde an eine sooo schöne Partnerstadt gekommen ist. Woerden wird von Grachten durchzogen und punktet mit einem trutzigen Kastell und schickem Marktplatz. Meine Heimatgemeinde wirkt dagegen viel blasser …

Unsere verspätete Mittagspause verbringen wir an einem Kanal, an dem wir langsam trocknen. Was meine Erkältung angeht, geht es mir mittlerweile wieder recht gut. Allerdings schnieft Friedel jetzt und meine Mutter habe ich vor unserer Tour auch flugs angesteckt. Sorry! 😔

Unser Hotel liegt im Dorf Boskoop, da wo der gleichnamige Apfel herkommt. Die einzige Brücke im Ort über den Fluss Gouve ist gesperrt und wir müssen die temporäre Fähre nehmen. Wir stehen bestimmt zehn Minuten in der Schlange, bis der Kahn auf unserer Seite anlegt. Da fast alle Passagiere Fahrräder dabei haben, füllt sich der Kahn recht schnell und direkt vor uns legt der Fährmann die Kette vor den Eingang. Also müssen wir eine weitere Runde warten …

Unser Hotel liegt über einem asiatischen Restaurant und am Abend buchen wir uns in das All-you-can-eat-Buffet ein. 35 Euro pro Person inklusive Getränke erscheint uns zunächst recht viel, aber wir sind wirklich begeistert: Indonesisch, Japanisch, Chinesisch, alles ist dabei und allein die Dessert-Ecke inklusive illuminiertem Schoko-Brunnen ist eine Reise nach Boskoop wert. Bestimmt 500 Gäste nehmen hier heute Abend teil. Burps!

7 Antworten auf „E11 – Abgesoffen …“

  1. Das tut mir leid, dass es so geschüttet hat. Halber Tag Pause war keine Option? Was macht ihr, wenn ihr Den Haag angekommen seid?
    35 Euro und 500 Leute… Ich wär weggerannt 🤣

  2. Wir hatten eh schon die halbe Nacht durchgewacht und noch länger in dem kleinen Zelt – no way! Und du weißt nicht, wie viele Biere wir für die 35 Euro bekommen haben! Wir hatten eine recht muckelige Ecke und konnten toll Leute gucken. Spektakulär! 😄

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