DDLN Etappe 9: Auf dem Ostweg von Calw nach Pforzheim

Letzte Etappe auf dem Ostweg von Calw nach Pforzheim (35 Kilometer)
gelaufen am 3. August 2019

Blick auf das Kloster Hirsau

Eigentlich hatten Friedel und ich uns ja vorgenommen, im Sommer jeden Monat mindestens eine mehrtägige Tour zu laufen – Aber wir hatten im Juli wieder drei brasilianische Gastschüler zu versorgen. Jeden Tag Frühstück und Abendessen zubereiten, Berge an Wäsche waschen, den einen oder anderen Ausflug organisieren – die drei Jungs haben uns ganz schön auf Trab gehalten!

Rodrigo, Gabriel und Jorge aus Rio de Janeiro – Ferien in Geislingen!

Da haben wir uns unseren Wandertag im Schwarzwald so richtig verdient. Ursprünglich hatten wir geplant, unsere letzte Etappe auf dem Ostweg auf zwei Tage zu verteilen. Aber da es keine gute Unterkunft gab, haben wir uns für den Durchmarsch entschieden. Und das Ganze war sehr gut an einem Tag machbar!

Angereist sind wir schon am Freitag. Am Ende der letzten Etappe,  beim Eildurchlauf zum Bahnhof nach Calw, hatten wir schon beschlossen, dass wir diesen Ort auf jeden Fall ausführlicher besichtigen wollen. So schlendern wir am Freitag also erst mal gemütlich durch die Gassen, essen einen großen Eisbecher und sitzen am Abend lange auf der Terrasse vor unserem Hotel am Marktplatz. Der Ort hat die richtige Mischung von Historie, Tourismus und Alltagsleben, finden wir. Zumindest scheint der Tourismus dafür zu sorgen, dass es noch schöne Geschäfte, Cafés und Gasthäuser gibt.

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Toll, das Hotel macht am Samstag schon um sieben Uhr Frühstück! So sind wir schon um 8:00 Uhr auf der Piste und kommen hoffentlich so früh in Pforzheim an, dass wir noch einen Zug am frühen Abend erwischen können. Unsere App visiert für die Strecke von 35 Kilometern fast zehn Stunden an – ob wir das so schnell schaffen werden?

Das Wetter ist heute Morgen vortrefflich – 20 Grad, nicht zu sonnig und es weht ein leichter Wind. Kein Vergleich zu der Hitze im Juli. Und auf geht’s!

Schnell sind wir aus Calw heraus – kein endloser Marsch durch Wohngebiete, das ist ja schon mal was. Die ersten drei Kilometer bis zum Kloster Hirsau verlaufen über einen breiten Waldweg immer in Hörweite der B296. Zwar ist der Laufgrund nicht optimal (Schotter) und die Straße in der Nähe nervt ein wenig, aber wir sind einfach glücklich, mal wieder unterwegs zu sein. Eine richtig lange Etappe liegt vor uns und das Wandern mit Daypack ist leicht und unbeschwert!

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Der Abstecher zur Klosterruine in Hirsau hat sich nicht wirklich gelohnt. Dort findet wohl gerade irgendeine Open-Air-Veranstaltung statt und der ganze Klosterhof ist mit Autos zugeparkt und die Gemäuer mit Werbebannern zugepflastert. Unser Rundgang dauert nicht länger als zehn Minuten und wir machen, dass wir weiterkommen.

Kloster Hirsau
Kloster Hirsau

Die Wegführung des Ostwegs aus Hirsau heraus ist – unschön! Es geht circa einen Kilometer lang an einer dicht befahrenen Straße entlang, und dann auch noch steil hoch!
Als wir genug Autoabgase eingeatmet haben, führt der Weg uns zum Glück etwas von der Straße weg auf einen waldigen und wurzeligen Pfad. Endlich ein richtiger Weg!

Wie ich gelesen habe, wurde der Ostweg bereits 1903 angelegt. Im Vergleich zu moderneren Wanderwegen fällt auf, dass der Weg a) durch jeden Ort in der Nähe der Strecke führt und b) ein hoher Anteil der Strecke auf Asphalt verläuft. Während andere Wege über Pfade um Orte herumführen oder neben Straßen besondere Routen für Wanderer anlegt wurden, trottet man auf dem Ostweg weite Strecken über Teer und direkt an Straßen entlang – entbehrlich!

Auch die folgenden drei Kilometer bis nach Bad Liebenzell verlaufen zwar hübsch an der Nagold entlang und durch einen schönen Wald, aber auf der anderen Flussseite lärmt die B463 und wir haben die ganze Strecke Asphalt unter den Füßen.

Haben wir schon erwähnt, dass wir Kurorte nicht mögen? Auch Bad Liebenzell wartet mit einem kitschigen Kurpark samt Konzertmuschel auf und das Stadtbild wird wie in fast allen solchen Orten von hässlichen Kurhotel-Klötzen aus den Siebzigern dominiert.
Der Weg führt direkt durch den Kurpark, aber rechts des Weges liegt hübsch die Nagold, also schauen wir halt nach rechts. Außerdem gibt es auf dem Berg eine alte Burg, die wir aber nur von Weitem sehen.

Eingang zum Kurpark
Burg Liebenzell

Vielleicht wirken wir bis jetzt etwas sauertöpfisch, aber das hört gleich auf. Denn nun kommen wir in das wunderschöne Monbachtal – vier herrliche Kilometer Pfad winden sich durch eine enge Schlucht, mal auf der linken Bachseite, mal auf der rechten geht es über Stock und Stein und immer am murmelnden Bächlein entlang, einfach herrlich! Zwar kommen wir durch die Springerei über die Steine nur langsam voran und wir steigen im Monbachtal etwa 200 Meter auf, aber das merken wir gar nicht. Der Schweiß rinnt in Strömen, denn hier unten ist es schwül und fast windstill. Als wir in Neuhausen aus dem Tal herauskommen, kühlt uns der Wind gleich ein wenig ab.

Den Durchmarsch durch den Ort Neuhausen vermeiden wir, indem wir uns nicht an die Ostweg-Route halten und uns am Ortseingang gleich nach Norden über eine kleine Teerstraße direkt zum Dorf Hamberg schlagen. Zwar ist der Weg nicht unbedingt kürzer, aber wir ersparen uns ein langes Stück an einer Bundesstraße entlang und den Marsch durch zwei Dörfer.

Der Weg über die Hochebene ist eine schöne Abwechslung. Das Auge schweift weit über Wiesen und Felder, das Korn ist teilweise schon geerntet und die Wiesen stehen in voller Blüte.

Der Himmel bezieht sich zusehends und es beginnt sogar etwas zu regnen. Was soll denn das? Das hat der Wetterbericht nicht vorhergesagt und wir haben zwar Regenjacken, aber keine Regenhosen dabei! Aber – Glückes Geschick – unter dem einzigen Baum an der Strecke steht eine Bank, mit dichtem Blätterdach gerade richtig für unsere Mittagspause (Nach 17 Kilometern ist dies übrigens unsere erste Pause und genau auf der halben Strecke).

Zwar müssen wir unsere Regenjacken doch noch auspacken, aber es hört bald wieder auf zu regnen. Auch verläuft der weitere Weg größtenteils durch Wald ins Tal hinunter und der Boden ist noch trocken.

Unten an der Liebenecker Sägmühle überqueren wir ein weiteres Flüsschen, diesmal ist es die Würm. Hier geht es gleich wieder hoch zur Ruine Liebeneck. Hier kommen wir wieder gut ins Schwitzen und wir merken in den Waden, dass wir bereits rund zwanzig Kilometer gelaufen sind. Die Ruine ist leider komplett abgesperrt, aber wir haben auf dem folgenden Wegstück schöne Ausblicke in das Tal der Würm.

Burgruine Liebeneck

Im Folgenden führt der Ostweg bis kurz vor Pforzheim immer an der Würm entlang, über wurzelige Pfade dicht am Wasser. So mögen wir es! Unsere Füße finden das auch toll und halten bis Pforzheim gut durch.

An der Würm

Am Kupferhammer am Ortseingang von Pforzheim endet oder beginnt der Ostweg. Und nicht nur der – auch der Westweg und der Mittelweg haben hier ihren Aus – bzw. Eingang. Das große und fotogene Eingangstor steht aber nur für den Westweg, den berühmtesten der drei Wege.

Kupferhammer – Beginn aller drei großen Wege durch den Schwarzwald

Jetzt müssen wir noch zwei Kilometer an der Nagold entlang bis zum Bahnhof laufen und kommen dort um 16:40 Uhr an. Genial – wir haben nur acht Stunden und vierzig Minuten gebraucht, und dabei haben wir uns nicht mal beeilt! So sind wir schon gegen 19:00 Uhr wieder zurück in Geislingen und zischen uns noch ein wohlverdientes Radler im Geislinger Biergarten.

Die Nagold in Pforzheim

Unser Fazit zum Ostweg: Der Weg führt durch eine liebliche Landschaft, wenn auch nicht mit so spektakulärer Szenerie wie auf dem Westweg. Dafür geht es mehr durch hübsche Ortschaften und der Kulturwanderer kommt durch die vielen Klöster und Burgen voll auf seine Kosten. Unschön sind auf jeden Fall die vielen Abschnitte auf Asphalt und die häufige Nähe zu Bundesstraßen. Dürften wir nur einen der Wege gehen – wir würden uns auf jeden Fall für den wilden Westweg entscheiden! Aber den sind wir halt schon mal gelaufen …

Zur Orientierung für die aufmerksamen Leser unseres Blogs: Diese letzte Etappe auf dem Ostweg hat eine Lücke auf unserem langen Weg durch Deutschland geschlossen. Nun sind wir von Schaffhausen/Schweiz bis nach Heilbronn alle Etappen gelaufen. Die Lücke von Heilbronn bis nach Crailsheim an der Grenze zu Bayern werden wir später in Tages- und Wochenend-Etappen ablegen, das lässt sich von Geislingen aus gut meistern.
In der zweiten Septemberhälfte werden wir dann voraussichtlich wieder länger unterwegs sein – in vier Tagen geht es von Crailsheim bis nach Treuchtlingen/Franken, wo wir das letzte Mal im Frühjahr auf dem Frankenweg gestartet sind. Im gleichen Wanderurlaub springen wir dann nach Pegnitz in die Fränkische Schweiz, um den zweiten Teil des Frankenwegs bis nach Thüringen zu laufen.
Bleibt uns gewogen! 🙂

DDLN Etappe 8: Auf dem Ostweg von Altensteig nach Calw

5. Mai 2019, 25 Kilometer

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Gestern Abend hatten wir bei dem schlechten Wetter keine Gas und keine Lust mehr, uns die Altstadt von Altensteig anzusehen. Der Ostweg führt heute eh den Berg zur Altstadt hoch, also gibt es die Besichtigung am Morgen!

Hoch oben thront das Altensteiger Schloss, umgeben von schönen Fachwerkhäusern und engen Gassen. Das eigentliche Leben findet zwar unten im neueren Stadtteil an der Nagold statt, aber hier oben ist es wie im Freilichtmuseum. Sehr hübsch!

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Weiter geht es über eine zugige Hochebene. Es ist immer noch ziemlich kalt, aber zwischendurch lässt sich sogar mal die Sonne blicken!

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Nach 2,5 Kilometern geht es gleich wieder runter. Und uns erwartet das nächsten Highlight: Berneck liegt wirklich wunderschön an einem grünen See und besticht mit einer überaus fotogenen Burg.

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Wow, was für ein Unterschied im Wandergefühl, wenn es mal nicht regnet! Zwar schneit es heute immer wieder mal, aber der körnige Schnee fällt von unseren Windbreakern gleich wieder ab. Perfekt! 🙂

Natürlich gibt es auch heute wieder jede Menge schöne Passagen im Wald. Friedel liebt es, wenn es “Wald im Wald” gibt – oben die dunklen Tannen, dann ein Mittelbau aus grünen Buchen oder kleineren Nadelbäumen und unten Moose oder Blaubeersträucher. Drei-in-Eins!

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Im Wald kurz vor Oberhaugstett kommt uns eine einsame Wanderin mit großem Rucksack entgegen. Wir sind so begeistert, eine andere Fernwanderin auf dem Ostweg zu treffen, dass wir mit der Berlinerin glatt eine halbe Stunde verquatschen. Die Frau ist wie wir recht irritiert, dass im Ostschwarzwald so wenig los ist. Sie findet das als Alleinwanderin sogar ein wenig schaurig.  Und in der Tat – obwohl wir den Ostweg “verkehrt herum”, also nicht von Nord nach Süd laufen, haben wir bisher nur zwei weitere Fernwanderer getroffen, und das war auf der zweiten Etappe!

Die sympathische Berlinerin hat uns schon vorgewarnt – ab Oberhaugstett geht es fünf Kilometer über Asphalt, und das über eine saulangweilige und windige Hochebene. Solche Passagen sind  wohl einer der Gründe, warum der Ostweg nicht zu den “Top Trails of Germany” gehört! 🙂

In Bad Teinach-Zavelstein wollen wir einen Kaffee trinken. Kurorte sind nur leider fast immer piekfein und spießig und Bad Teinach ist da keine Ausnahme. Wir hassen Kurorte!

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Im Kurhotel wollen wir nicht einkehren. So durchqueren wir den total verkitschten Kurpark und hoffen, dass es im Ort ein “normales” Kaffee gibt. Ähhh … welcher Ort? Neben der Kureinrichtungen gibt es kein Café…

Vielleicht werden wir in Zavelstein fündig? Der Ostweg durchquert nämlich beide Ortsteile, Bad Teinach liegt im Tal und Zavelstein 200 Meter höher auf dem Berg. Auf dem Weg nach oben kommen wir zum ersten Mal auf dieser Tour so richtig ins Schwitzen – 200 Höhenmeter auf einem Kilometer!

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Zavelstein hat eine tolle Burg, aber leider keine Burgschänke. Im geputzten Örtchen sind jede Menge Sonntags-Spaziergänger unterwegs. Alle duften und glitzern, aber keiner ist so verschlammt und verschwitzt wie wir. Ins “Hotel Berlins Krone” trauen wir uns deshalb nicht und mümmeln unsere Brote auf einer Bank hinter dem Ort – auch nicht schlecht, sogar die Sonne kommt raus und der Tee in der Thermoskanne ist noch warm. 🙂

Auf den restlichen fünf Kilometern nach Calw müssen wir uns ein wenig sputen – der Bus in Richtung Stuttgarter S-Bahn geht um 16:30 Uhr. Schade, denn der Weg ist recht schön, es gibt sogar Passagen auf waldigen Pfaden!

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Kurz vor Calw kommen wir an einem etwas skurrilen Ort vorbei, dem Calwer Schafott. Hier wurde 1818 das zweitletzte Todesurteil in Baden-Württemberg vollstreckt. Urrgh!

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Wir machen, dass wir weiter kommen. Leider haben wir für die schöne Altstadt von Calw gar keine Zeit. Beim nächsten Mal!

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Calw an der Nagold

Um 16:20 Uhr sind wir am Busbahnhof, aber es fährt kein Bus! Wegen einer Streckensperrung sollen wir ein “Shuttle” zur “Linde” nehmen. Der Minibus ist allerdings viel zu spät und bringt uns nach einer abenteuerlichen Fahrt über den Berg genau 200 Meter weiter hinter den Busbahnhof. Da der Tunnel unter den Bahngleisen jedoch auch für Fußgänger gesperrt ist, geht ohne das Shuttle nix. Ja toll! Unser anvisierter Bus ist nun weg…

Wir erwischen erst den nächsten Bus und kommen eine Stunde später als geplant in Geislingen an. Schade, denn von Calw nach Geislingen ist es eigentlich nicht so weit. Immerhin konnten wir in der Wartezeit auf den Bus noch etwas in einem Asia-Imbiss essen.

Eigentlich habe wir zwei Wochen Urlaub, aber Friedel hat am Montag einen wichtigen Termin. Deshalb geht es erst am Mittwoch mit unserem Wanderurlaub weiter. Diesmal auf dem Frankenweg!

DDLN Etappe 7: Auf dem Ostweg von Freudenstadt nach Altensteig

25 Kilometer

Was ist das nur mit uns und dem Ostweg – nachdem es tagelang frühlingshaft warm war, hat uns heute Mittag der Winter wieder eingeholt.

Blöderweise hat es bei unserer Ankunft am Bahnhof in Freudenstadt gleich voll geregnet. Der Wetterbericht hat für den ganzen Tag Regen und Schnee angesagt – auweia!
Egal. Wie wollten trotzdem nicht zuhause bleiben und nun sind wir halt hier!

Friedel hat die Kamera gleich wasserdicht weggepackt, so sind alle Aufnahmen heute nur mit dem Handy enstanden.

Im Gegensatz zu den letzten Etappen haben wir heute sehr schöne Wege – kaum Asphalt, viel Wald, viel Moos, viel Blaubeergesträuch. 

Die übliche Etappe ist nur 17 Kilometer lang, bis nach Pfalzgrafenweiler. Da wir aber dort nicht übernachten und uns den langen Einmarsch in den Ort ersparen wollen, haben wir uns eine Ortsumgehung auf der Karte herausgeguckt. Wir laufen durch das Zinsbachtal – das ist zwar nicht der Ostweg, aber bedeutet insgesamt eine Abkürzung von etwa drei Kilometern bis nach Altensteig und ist bestimmt viel schöner!

Gegen Mittag ist der Regen tatsächlich in Schneeregen, Hagel und Graupel übergegangen und es ist saukalt geworden. Wir verbringen eine Schlotterpause vor einer Rasthütte mitten im Wald. Zum Glück haben wir unsere Thermoskanne dabei und können unsere eiskalten, nassen Hände daran aufwärmen.
Aber ab jetzt ist es nicht mehr ganz so nass- Schnee ist besser als Regen!

Ein Problem mit dem Wandern im Frühling ist, dass die Wege mitunter total versaut sind vom Holzschlagen. Sogar der Ostweg wird davon nicht verschont. Aber das kennen wir ja schon von den letzten Etappen …

Das Zinsbachtal ist in der Tat sehr lieblich.
Der Weg führt angenehm auf Halbhöhenlage an einer langen, blumenübersähten Wiese und einem murmelnden Bächlein entlang. Leider lassen im Graupel alle Blumen die Köpfchen hängen.


Hinweisschilder machen uns auf die Flößertradition in der Region aufmerksam. Von hier aus wurden in früheren Zeiten große Mengen an Baumstämmen über den Rhein bis nach Holland verflößt. 

Wir freuen uns, dass die Zinsbachstube zwischen Edelweiler und Wörnersberg geöffnet hat – aber was für ein skurriler Ort!
Der Laden hat seinen Zenit vermutlich schon in den 70er-Jahren überschritten und wir fühlen uns wie aus der Zeit gefallen: Im Gastraum sitzen außer uns noch eine Gruppe fideler Rentner, die plötzlich mehrstimmig Volkslieder anstimmen – schräg, aber gut! 🙂

Nun haben wir nur noch fünf Kilometer bis nach Altensteig – und mit der Sachertorte im Bauch schaffen wir die im Nu!
Zwischenzeitlich hört es sogar immer wieder mal kurz auf zu schneien. Freiheit für die Ohren, runter mit der Kapuze!

Schon um 16:30 sind wir am Gasthof ¨Traube¨, unserer heutigen Unterkunft. Der Gasthof ist günstig und das Essen ist außerordentlich lecker – aber es gibt kein WLAN und auch die Einrichtung unseres Zimmers erinnert an die 70er. Gelsenkirchener Barock in Reinform, aber uns stört das nicht.

Die Aussichten für morgen: Weitere 25 Kilometer, es bleibt zwar kalt, aber wird trockener …
Trotz des miesen Wetter war heute ein toller Wandertag, mit Wald im Wald und Grün in Grün …

DDLN Etappe 6: Auf dem Ostweg von Alpirsbach nach Freudenstadt

17 Kilometer – gelaufen am 13. April 2019

Gestern Abend waren wir zu faul, uns Alpirsbach genauer anzusehen – zu mehr als einem kleinen Verdauungs-Spaziergang nach Lammbraten und Crème Brulée konnten wir uns nicht aufraffen.
Die Besichtigung des Klosters haben wir uns für heute aufgespart. Da die Anlage aber noch geschlossen ist, ist der Innenhof schnell besichtigt. Nach zehn Minuten sind wir schon wieder weg!

Für heute ist Schnee angesagt. Aber so richtig glauben können wir’s noch nicht! Kalt genug ist es!

Wie jeden Morgen geht es erst mal wieder steil bergauf – erst über Stufen, dann durch das obligatorische Wohnviertel in Halbhöhenlage und dann wieder über wurzelige Pfade  im Wald. Sogar die Sonne lässt sich kurz blicken!

Unsere Wander-App hat uns verraten, dass es heute nur zu 18 Prozent über Asphalt gehen soll. Jippie!
Aber alles hat seine Kehrseite – zwar geht es heute fast den ganzen Tag auf Forstwegen durch den Wald, aber wir müssen diese mit Waldarbeitern teilen … So eine Sauerei, wir protestieren! Dies ist ein Überregionaler! Offizieller! Markierter! Wanderweg!!!

Um 11 Uhr beginnt es tatsächlich leicht zu schneien .. und im Verlauf des Tages wird der Schnee immer dichter …

Unsere Mittagspause können wir zum Glück in der warmen “Tannenstub” verbringen. Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat werfen den inneren Ofen wieder gut an.

Eine kleine Abwechslung ist noch eine nette Hütte mit Schautafel, die an die Glasmacher der Region erinnert. Danach geht es auf schnurgeraden Wegen bis nach Freudenstadt.

Da es mittlerweile ordentlich schneit und wir ziemlich durchgefroren sind, marschieren wir direkt zum Bahnhof durch – ein ausgiebige Fototour über Freudenstadts Marktplatz gibt es das nächste Mal!
Wir sind froh, dass wir nur eine Drei-Tage-Tour geplant haben und am Sonntag nicht bis nach Altensteig weiterlaufen müssen. In der Nacht wird es ordentlich weiterschneien und am nächsten Morgen wird der Schnee ab 500 Metern erst mal liegen bleiben. Da warten wir für den nächsten Abschnitt doch lieber auf wärmere Tage!

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Die Stadtkirche in Freudenstadt

DDLN Etappe 5: Auf dem Ostweg von Schramberg nach Alpirsbach

19,5 Kilometer

Die Sonne betrügt uns! Heute scheint sie fast den ganzen Tag, aber irgendwie nicht richtig, und warm ist sie auch nicht … 🙂

Wir kommen früh aus Schramberg los. Frühstück gibt es schon um sieben, das mögen wir!
So sind wir schon um Viertel nach acht unterwegs. Wir statten noch dem Glockenturm um die Ecke einen kleinen Besuch ab, den konnten wir von unserem Hotelzimmer aus sehen. 

Da wir dieses Mal am hinteren Ende des Ortes genächtigt haben, sind wir schnell raus und am Berg. Es geht gleich ein steile Treppe nach oben und schon sind wir im Wald. Auch das mögen wir, lange An- und Abwege durch Wohngebiete hingegen nicht!
Von oben haben wir noch mal einen schönen Blick zurück auf das Örtchen Schramberg. Wir fragen uns, wie es wohl wäre, in so einem engen Tal zu wohnen – auch unser Geislingen ist von Bergen umschlossen, aber nicht so hohen und dunklen …

Nett, dass der Weg gleich wieder schön schmal und wurzelig ist und die Sonne so schön durch die Bäume scheint – aber es sind höchstens vier Grad!

Nach drei Kilometern treffen wir leider schon wieder auf Asphalt. Der Weg durch den Ort Aichhalden ist lang, aber es gibt eine Bäckerei, die große Kaffees und leckere Brezeln verkauft. Wir haben schon wieder Hunger!
Bei Aichhalden haben wir auch unsere erste richtige Schwarzwald-Aussicht – allerdings eine ziemlich diesige.

Das Schöne an der zweiten Hälfte der heutigen Etappe sind die vielen Schwarzwaldhöfe. Aber auch hier hat die Modernität in Form von Baumarkt-Türen und Panorama-Fensterfronten Einzug gehalten. Der Preis der Energie-Wende?

Bei Zollhaus landen wir auf einem alten Weg, der früher die Grenze zwischen Baden und Württemberg markierte. Mal sind wir auf der Badener, mal auf der Württemberger Seite. Viele alte Grenzsteine mit den Wappen der beiden Länder stehen noch (so gerade) …

Die heutige Etappe besteht wieder zu einem Drittel aus Asphalt, aber gefühlt sind es mehr. Wir laufen jedoch konsequent auf dem Randstreifen, so dass es unseren Füßen recht gut ergeht. Aber weiche Pfade wären schöner!

Als wir die ersten Ausläufer von Alpirsbach erreichen, ist es gerade mal halb drei. Von oben erblicken wir im Tal eine riesige, hässliche Industrie-Anlage – das ist die berühmte Alpirsbacher Klosterbrauerei. Hmpf!
Mal wieder geht es extrem steil ins Tal runter. Wir laufen den Weg ja eigentlich ¨verkehrt herum¨, entgegen der allgemeinen Laufrichtung. Aber uns sind extrem steile Abstiege eigentlich lieber als hammermäßige Aufstiege am frühen Morgen – alles richtig gemacht!

Schon recht früh am Nachmittag erreichen wir unser Hotel Rössle. Sie lassen uns auch geich rein und wir freuen uns über das große Zimmer mit dem Charme der Siebziger. Und endlich mal wieder Teppichboden im Zimmer, statt Laminat! 🙂


Den Wasserkocher im Bild schleppen wir übrigens im Gepäck mit – wir haben uns in England einfach zu sehr an den Afternoon-Tee gewöhnt … 🙂

DDLN Etappe 4: Auf dem Ostweg von Villingen-Schwenningen nach Schramberg

11.04.2019: 29 Kilometer

Wir sind wieder unterwegs! Und jetzt können wir´s ja verraten: Wir sind auf Deutschlandtour! Irgendwann wollen wir an der Ostsee ankommen … 🙂

Als wir heute morgen in Villingen loslaufen, hat uns der Winter wieder – es ist saukalt und der Frühling ist hier, auf 700 Meter Höhe, gefühlt mindestens eine Woche zurück.
Zum Glück sind wir für alle Temperaturen gewappnet – nie wieder frieren!

Villingen ist ein hübsches Städtchen mit einer ziemlich intakten Stadtmauer und schönen Toren und Brunnen. 

Natürlich geht es erst mal wieder durch die obligatorischen Neubaugebiete, aber bald sind wir im Märchenwald. So stellt man sich den Schwarzwald vor: Dunkle Tannen, Moose, Flechten und verschlungene Pfade. Der erste Abschnitt von Villingen bis Möchweiler ist richtig toll. Sogar die Sonne lässt sich zwischen den Tannen blicken …

Leider geht es ab Mönchweiler wieder zunehmend über Asphalt – ein großer Nachteil des Ostwegs. Auf keinem Wanderweg bisher mussten wir so viel Asphalt treten wie hier!

In Königfeld trinken wir einen Kaffee und kommen am Albert-Schweizer-Haus vorbei. Wir haben aber keine Zeit hereinzugehen, wir haben noch 14 Kilometer vor uns.

Nach Königsfeld gibt es zwar schöne Ausblicke ins Tal, aber wir müssen wieder Asphalt treten wie blöde … die Ruine Waldau ist eine schöne Abwechslung und es gibt die ersten typischen Schwarzwald-Höfe zu begucken. Wir versuchen, möglichst viel auf dem Seitenstreifen zu laufen, aber unsere Knie und Füße meckern …

Nach Tischneck geht es endlich wieder in einen moosigen Wald – aber es geht steil bergab, und das ganze auf einer extrem nassen Hoppelpiste.

Als Schramberg unter uns auftaucht, haben wir das Gefühl, dass wir fliegen – der Ort liegt bestimmt zweihundert Meter unter uns!

Nach dem Kniekracher-Abstieg sind wir froh, dass wir endlich im Ort ankommen. Und siehe da: Hier unten stehen die Kirschbäume in voller Blüte. Der Frühling hat uns wieder.

Leider ist in unserem Hotel das Restaurant geschlossen. So müssen wir am Abend doch noch mal los – wir landen im ¨Brauhaus Schreivogel”. Allerdings ist das hauseigene Bier so früh im Jahr noch nicht gebraut. Egal, es gibt das gute Alpirsbacher! 
Da kommen wir dann hoffentlich morgen hin … 🙂

DDLN Etappe 3: Auf dem Ostweg von Fürstenberg nach Villingen-Schwenningen

38 Kilometer

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Wenn man seine Regensachen den ganzen Tag anbehält, obwohl es nicht regnet, dann liegt es am saukalten Wind. Heute kommt ein richtiges nordisches Feeling auf, denn ein großer Teil des Ostwegs verläuft bis zum Nachmittag auf etwa 900 Metern – ein riesiger Unterschied zu den Temperaturen in den Tälern!
Zum Glück zeigt sich gleich am frühen Vormittag viel die Sonne. Aber sie wärmt nur wenig!

Wendt-Hütte

Außerdem haben wir uns etwas verschätzt, was die Strecke heute betrifft: Angepeilt waren etwa 33 Kilometer, aber am Ende sind es 38!

Der Morgen beginnt erst mal mit einer ordentlichen Kletterpartie über gefällte Bäume – Sauerei! Nach 25 Baumstämmen habe ich aufgehört zu zählen …

Rund um Geisingen müssen wir viel Asphalt treten. Versüßt wird uns das Ganze nur durch ein Stück Feldweg an der jungen Donau entlang. Und durch einen Kaffee in Geisingen! 🙂

Blick auf den Wartenberg
das ist die Donau, haha!

Gestern haben wir uns noch beklagt, dass der Schwarzwald im Vergleich zur Alb nur wenige Aussichten bietet. Aber vom Rossberg, dem Hörnlekapf und der Blatthalde gibt’s die heute reichlich!

Aber saukalt ist’s hier oben! Viele hübsche Wanderhütten laden zu Pausen ein, aber in den offenen Hütten zieht es und wir müssen auch schnell weiter. Wir haben noch ein gutes Stück weg vor uns!

die luxuriöse Hubertushütte

Ab Mittag geht’s wieder ins Tal runter nach Öfingen. Und wie immer, wenn ein Ort naht, heißt es Asphalt treten: Einen Kilometer in den Ort hinein, zwei Kilometer aus dem Ort heraus. Woran liegt das nur, dass so viele Wanderwege in Deutschland immer in die Orte führen? (Wenn es da doch wenigstens einen Kaffee gäbe  …)

Rund um Sunthausen gibt es wieder kilometerlange Teerpassagen. Da hilft auch der hübsche Sunthauser See nicht viel ..

Friedel hat schon seit Mittag ziemlich Ärger mit seinen Füßen – wir haben ja auch schon wieder fast 30-Kilometer hinter uns. Zwei so lange Wandertage in Reihe sind wohl doch ein wenig viel. Also beschließen wir, den Weg ein wenig abzukürzen und den Radweg nach Hochemmingen zu nehmen, statt die eigentliche Ostweg-Route über das Schwenninger Moos einzuhalten. Das sind dann aber nochmal vier Kilometer Teerstraße über eine weite, weeiiite Hochebene!

Nach Hochemmingen wird es noch mal richtig schön – ein moosiger Pfad führt uns bis kurz vor Schwenningen durch einen finsteren Nadelwald. Aber es wird schon langsam dunkel, wir sind durchgefroren und unsere Füße tun uns weh. Wir wollen nur noch ankommen!

Im Wittmannstal liegt noch Schnee…

Für die eventuellen Schönheiten Schwenningens haben wir erst mal keinen Blick – wir wollen nur ins Hotel, unter die heiße Dusche und etwas essen!

Das “Hotel Royal” ist ein echter Glücksgriff – bei Booking.com sind die Bewertungen nur mittelmäßig, wir aber lieben es! Wir haben ein supergroßes Zimmer und die Einrichtung erinnert uns an England – viel falscher Stuck, ein plüschiger Bettüberwurf, viele Kissen und – ein Wasserkocher!!! Das erste Mal, das wir das in Deutschland erleben! Und eine Badewanne!
Da stört es uns nicht, dass die Fliesen ein paar hässliche Dübellöcher haben, aus dem Fön die Drähte herausgucken und die Wanne eine Macke hat. Wir fühlen uns wie in Shropshire!
Der Wirt ist Grieche und ein echtes Original. ER hat uns das beste Zimmer gegeben. ER sagt uns, was wir zu Abend essen sollen (einen riesigen Gyrosteller). ER will, dass wir nach dem opulenten Frühstück noch die Reste mitnehmen. Keine Widerrede!

Beim Frühstück haben wir übrigens einen weiteren Wanderer getroffen. Der 83-jährige Ostberliner läuft immer im März eine 14-tägige Tour, dieses Mal den Neckarsteig. Wow! Wollen wir hoffen, dass wir in so einem Alter noch so gut zu Fuß sind!

Die nächsten Etappen des Ostwegs beschreiben wir euch, wenn es ein wenig wärmer geworden ist … 🙂

morgens
und abends!

DDLN Etappe 2: Auf dem Ostweg von Stühlingen nach Fürstenberg

32 Kilometer

Ihr habt uns nicht richtig die Daumen gedrückt. Deshalb hatten wir bis Mittag Regen! 🙂


Im Hotel gab´s schon um 6:30 Uhr Frühstück – wunderbar, denn wir haben für heute eine ordentliche Tour vor uns, denn alle Gasthöfe in Achdorf oder Blumberg auf halber Strecke sind geschlossen. Vermutlich müssen sie sich von der Fastnacht erholen. 🙂
Die ersten sechs Kilometer wären langweilig gewesen, wenn es nicht die vielen Märzenbecher gegeben hätte!


Und dann haben wir uns auch noch verlaufen! Erst kurz vor Weizen haben wir gemerkt, dass wir einen Kilometer ins falsche Tal gelaufen sind. Wir sind es echt nicht mehr gewohnt, nach Karte zu laufen!
In Blumegg treffen wir zum zweiten Mal auf die ¨Sauschwänzlebahn¨, eine historische Bahnstrecke, die so heißt, weil sie sich so windet.  


Ab hier verläuft der Weg spektakulär durch die Wutschschlucht. Echt der Hammer!
Es geht auf superschmalen, steinigen, wurzeligen Pfaden auf Halbhöhe durch die Schlucht, links geht es steil nach unten. Der Weg ist in keiner Weise abgesichert, kein Geländer, keine Stufen, einfach nur wild!
Wir müssen uns extrem konzentrieren, dass wir nicht abstürzen!


Ab Mittags wird das Wetter sonniger, aber auch windiger und kälter. Nach Achdorf kommen wir trotzdem ordentlich ins Schwitzen, denn es geht nur noch steil bergauf. Am Ende des Tages sind wir 1670 Höhenmeter aufgestiegen, das geht in die Waden!
Unsere Kaffeepause verbringen wir in der einzigen Hütte, die wir auf der heutigen Strecke antreffen. Ein echtes Glück, denn der Wind heult hier auf dem Berg ganz ordentlich!


Obwohl die Sonne scheint, schauert es zwischendurch immer mal wieder. Der Lohn: Einer der intensivsten Regenbögen unserer Wanderkarriere!


Am Schluss müssen wir noch drei Kilometer an der Straße entlang laufen, denn unser Gasthof liegt etwas ab vom Ostweg. Drei Kilometer können so lang sein!
Selten war eine heiße Dusche so schön!

DDLN Etappe 1: Auf dem Ostweg von Schaffhausen nach Stühlingen

Unglaublich, wie sonnig ein Wandertag Anfang März sein kann!


Wir müssen noch unseren Resturlaub verbraten und haben uns gestern Nachmittag kurzerhand nach Schaffhausen in die Schweiz aufgemacht. Schon immer wollten wir die Rheinfälle mal aus der Nähe sehen und Schaffhausen soll ja auch sehr schön sein.


Gestern Abend stand erst mal eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Die historische Altstadt hat uns sehr gut gefallen und zu einer richtigen Stadt gehört ja bekanntlich eine Stadtburg und ein ordentlicher Fluss!


Tatsächlich kam ein echtes Auslandsgefühl auf. Wir fiddelten mit den Fränkli herum und hatten leichte Probleme, das Schwyzerdütsch zu verstehen. Wir mussten uns echt zusammenreißen, nicht auf Englisch zu antworten!
Und die Preise! Zum Glück haben wir ein schönes Restaurant in einer Seitengasse gefunden, mit einem kreativen und sehr leckeren Menü.

Frühstück gab es im Hotel schon ab sieben, also waren wir früh auf und hatten die Rheinfälle ganz für uns!

Nach einem zweiten Kaffee machen wir uns dann zum Ostweg auf. Der startet in Schaffhausen und verläuft an der Ostkante des Schwarzwaldes bis nach Pforzheim. Der Westweg im Schwarzwald ist wesentlich bekannter, aber den sind wir 2007 schon mal gelaufen. Also ist nun der Ostweg dran!

Heute laufen wir 22 Kilometer bis nach Stühlingen. Wir sind den ganzen Tag auf schweizer Gebiet, erst am Abend werden wir die Wutach überqueren und wieder in Deutschland sein.
Zunächst geht es durch schaffhausener Wohngebiete hinauf, hinauf, hinauf. Oben angekommen verläuft der Weg teils auf Forstwegen, teils über Magerwiesen.

Das Wetter ist traumhaft sonnig und klar und wir haben eine tolle Weitsicht auf die Alpen!


Das Alpenpanorama begleitet uns bis zum Mittag, als es ab dem Schleitheimer Randenturm den Berg wieder hinuntergeht. Der Abstieg ist mörderisch – es geht auf abschüssigen, steilsten Waldwegen über Wurzeln, steinige Pisten und durch tiefes Laub nach unten. Links und rechts gibt es weite Ausblicke in die Täler – ein anstrengender, aber ganz toller Abschnitt!


Der Weg durch den Ort Schlaitheim selbst zieht sich ziemlich in die Länge und leider gibt es auch keinen Kaffee dort.
Von Schlaitheim nach Stühlingen geht es durch Weinberge und in einem Waldstück noch mal arg steil runter. Dafür hat Steffi im Ort aber einen Gasthof gebucht, der im weitesten und obersten Ortsteil liegt! Puh!
Egal! Die Sonne scheint und der Ort ist hübsch!


Insgesamt hat uns dieser erste Abschnitt des Ostwegs sehr gut gefallen. Die Wege in der Schweiz sind sehr gut markiert und der Alpenblick war phänomenal. Jetzt freuen wir uns auf einen gemütlichen Abend in unserem historischen Gasthof Rebstock!
Morgen geht es dann an der Wutach entlang bis nach Fürstenberg. Drückt uns die Daumen, dass das Wetter so bleibt!

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