E11- Alles wieder gut!

Eisleben über Halle nach Köthen
Gefahren am 14. Juli 2023
81 Kilometer, 510 Höhenmeter

Nach der Hammertour gestern erwartet uns heute ein absolut entspannter Radeltag. Die Strecke ist länger, die Temperaturen sind höher und die Höhenmeter in etwa gleich wie gestern. Aber dieser Abschnitt ist insgesamt viel leichter zu befahren. Wir sagen ja immer: It‘s all about terrain!

Gestern haben wir die Sehenswürdigkeiten Eislebens ziemlich an uns vorbeirauschen lassen. Wir wollten nur noch ankommen! Heute Morgen aber sind wir schon zeitig auf den Rädern und cruisen noch ein wenig durch das nette Städchen. Eisleben kam sich rühmen, sowohl das Geburts- wie auch das Sterbehaus Martin Luthers zu besitzen. Luther begegnet einem an jeder Straßenecke: Luther-Bier, Luther-Apotheke, Luther-Brunnen. Wir schade, dass wir gar keine Luther-Fans sind!

Der Start in den Tag beginnt fulminant. Direkt hinter Eisleben radeln wir am großen Süßen See vorbei. Die Segelhäfen und die Flaniermeile am Ufer lassen endlich ein Urlaubs-Feeling aufkommen. Aber natürlich ist zu dieser frühen Stunde noch alles geschlossen.

Im nachfolgende Salza-Tal gibt es sogar Weinberge und die vielen Trockenmauern lassen ein fast südfranzösisches Flair aufkommen – Liegt die Ardeche in Sachsen-Anhalt?

Der E11 touchiert die Stadt Halle eigentlich nur, führ aber also daran vorbei. Wo wir aber schon mal hier sind, wollen wir natürlich wenigstens einen kurzen Blick auf die Innenstadt werfen – und merken wieder mal, dass wir echt keine Großstadt-Fans sind!

Bei der Einfahrt werden wir über diverse Umleitung an lauten, staubigen Baustellen vorbei geführt. Die vermutlich schönen Plätze in der Altstadt sind mit Buden verstellt und die Kirchen und historische Gebäude sind eingerüstet oder zugestellt. Durch die Fußgängerzone müssen wir schieben, an den ewig gleichen Geschäften wie in jeder Großstadt vorbei. Immerhin kommen wir an Kaffee und Brötchen.

Wir sind froh, dass wir dieses Chaos schnell wieder verlassen können. Auf dem Weg nach Norden kommen wir dabei an einigen sympathischen Vierteln vorbei: Schattige Allen, viel Jugendstil, nette Cafés und Kneipen. Hier lässt es sich vermutlich gut leben. Für Stadtbesichtigungen ist unsere Art zu reisen halt einfach nicht das beste Format ..

Hinter Halle weiter in Richtung Norden wird es immer flacher. Zwar geht es einige Male gemäßigt rauf und runter, aber wir haben keine Ahnung, wie es letztendlich zu den 500 Höhenmetern kommt.

Über Schotter- und Asphaltsträßchen gelangen wir bis an den Fuß des Peterberges, wo es über Naturwege noch einmal etwas nach oben geht. Letztendlich ist dies der einzige „wilde“ Abschnitt dieses Tages. Blöderweise führt der E11 aber nicht am der Klosterkirche auf dem Berg vorbei und das merken wir erst, als wir wieder unten sind. Na toll!

In Teicha gibt es einen noch aktiven Dorfbrunnen, der bei uns für etwas Erfrischung sorgt. Mittlerweile ist es nämlich wirklich heiß, aber der Fahrtwind kühlt ein wenig.

Am Mühlteich in Krosigk gibt es ein Bächlein, in dem sich trefflich herumpatschen lässt. Unsere neuen wasserfesten Sandalen haben sich damit schon bewährt – und der Staub ist weg!

Der Rest der Stecke bis Köthen ist unspekatakulär. Wir denken hier mal wieder, wie langweilig und anstrengend dieser Abschnitt für Wanderer sein muss. Wir als Radler wollen jedoch nicht meckern, denn wir machen hier ordentlich Strecke. Den Staub von den Schotter- und Sandwegen waschen wir erneut am Friedhofsbrunnen von Baasdorf ab.

Unsere Pensionswirtin ist eine herzliche ältere Dame, die uns in die kleine ehemalige Wohnung ihrer Enkelin einquartiert. Wie sie uns erklärt, hätte sie sonst nichts mehr frei gehabt. Für den Preis eines Zimmers bekommen wir Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche. Einfach nett!

Abendessen gibt es im Köthener Brauhaus in der Innenstadt. Morgen werden wir noch herausfinden, in welchem der historischen Gebäude Bach sein „Wohltemperiertes Klavier“ komponiert hat. Wir werden berichten!

3 Antworten auf „E11- Alles wieder gut!“

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