
Gefahren am 13. Juli 2023
Von Sangerhausen nach Lutherstadt Eisleben
35 Kilometer, 580 Höhenmeter Anstieg
Da haben wir monatelang darauf hingearbeitet, in dieser Woche auf unsere lange Radreise zu starten. Und dann haut mich diese Zahnwurzel-Entzündung derart lang hin, dass die ganze Aktion in Gefahr ist. Aber ich denke mir – Lieber VOR der Reise krank sein als WÄHREND der Reise!
Weil ich aber noch Antibiotika nehmen muss und heute Morgen noch mal meinen Zahnarzt besuchen muss, dachten wir uns, wir starten mal ganz smooth und fahren erst mittags in Sangerhausen los. Dreißig entspannte Kilometer bis Eisleben, dass schaffe ich ganz locker!
Kluger Schachzug, erst um kurz vor elf Uhr mit dem Zug in Seesen zu starten. Mitten in der Woche, mitten am Tag – die Fahrt ist absolut entspannt!
Dank Friedels neuem Garmin finden wir auch gut aus Sangerhausen heraus. Mittlerweile finden wir das kleine schwarze Gerät richtig gut. Es verbraucht wenig Akku und seine Macken sind beherrschbar. Mittlerweile kennen wir sie und wissen damit umzugehen. Notfalls schaue ich halt noch auf meine Trekking-App, aber man muss nicht ständig am Handy herumfiddeln.

Von Anfang an zeigt uns der geplante Weg, was eine Harke ist. Ist das eine Vorschau auf das, was uns im Verlauf der Reise erwartet?
Staubige oder grobe Schotterwege, auf denen auch Autos fahren. Staubgefahr!
in den Dörfern grauenhafte Naturkopfsteinpflaster, zu den Seiten abschüssig und mit handbreiten Ritzen und Löchern.
Zusammengeflickte Multi-Straßenbeläge, Schotter, Teer, Asche und lauter Schlaglöcher.
Kaputtgefahrene, schlammige Pisten, die mich von der Farbe her an die Transamazonica erinnern.




Grasige oder total zugewucherte Passagen, wo scheinbar nur selten jemand geht. Das soll hier ein internationaler Fernwanderweg sein? Wir checken mehrmals sämtliche digitalen Karten, die wir haben – hier läuft definitiv der E11 lang, da sind sich alle einig!

Zweimal ist es so schlimm, das wir tatsächlich eine Umgehung suchen müssen. Alles ist voller Brombeerdornen und anderem Gebüsch, aber erfreulicherweise sind keine Brennnesseln dabei!
Aber am schlimmsten sind die supersteilen und mit Knüppeln, Steinen und Spurrillen durchzogenen Anstiege. Zweimal muss Friedel mir beim Schieben helfen, sonst hätte ich es nicht geschafft. Ich bin einfach noch zu schlapp. Es sollte ja eigentlich ein schonender Einstieg werden!

Natürlich gibt es auch positive Eindrücke: Schöne Aussichten, nette Abfahrten und idyllische Pausenplätze.



Außerdem die coolste Brücke, die wir bisher passiert haben. Eine echte Herausforderung mit den vollgepackten, 34 Kilo schweren Rädern!


Erst um 19:00 Uhr kommen wir in der Stadt an, geplant war 17:00 Uhr. Das schön-altmodische Hotel in Eisleben haben wir uns echt verdient!

Ihr seid heile angekommen, das zählt 👍🏻 Schlaft schön nach eurem ersten spannenden Tag.
Seid ihr auf einem Wander- oder Radwanderweg unterwegs und was sagt euer Wanderführer zum Zustand des Wegs? Euch weiterhin alles Gute.
Es ist der Fernwanderweg E11. Und leider gibt es dafür keinen einzigen Wanderführer. Im Internet gibt es hier und da mal was, aber wir lassen uns überraschen! 😄