DDLN – la Grande Finale

Auf dem E6 von Lüneburg über Bleckede nach Lauenburg
55 Kilometer
gefahren am 14. Mai 2023

Wir haben zwei Wochen Urlaub und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, haben wir uns vorgenommen. Zum Einen wollen wir unseren großen Deutschlandweg „Deutschland Der Länge Nach“ beenden, den wir 2020 in Schaffhausen an der Schweizer Grenze angefangen haben. Gleichzeitig üben wir das Streckenradeln mit großem Gepäck. Im Sommer haben wir nämlich eine etwas größere Tour geplant – mit Zelt und Schlafsack!

Letztes Jahr haben wir den vorherigen Streckenabschnitt in Bleckede an der Elbe beendet. Nun geht es weiter bis zur dänischen Grenze – aber mit dem Rad, denn zu Fuß wäre uns die Gegend einfach zu platt.

Nach Bleckede kämen wir nur mit dem Bus. Das wollen wir nicht – mit den vollgepackten Rädern würden die uns vermutlich auch gar nicht mitnehmen! Deshalb fahren wir mit dem Zug bis nach Lüneburg und radeln von dort aus bis zur Elbe.

Wir sind erstaunt, wie viele andere Radfahrer auf der Strecke von Hannover nach Lüneburg unterwegs sind. Das Abteil für die Fahrräder ist schon groß, aber die Stellplätze werden trotzdem bald knapp.

Zugfahren mit vollgepackten Rädern ist echt nervig – besonders dann, wenn man wie ich das Rad nicht die Treppen hochtragen kann, sondern auf die Lifte angewiesen ist. Knappe Umsteigezeiten kann man da voll vergessen!

In Lüneburg atmen wir erst mal tief durch, als wir die Räder aus dem Bahnhof schieben. Der Kampf durch die Öffis war das mit Abstand Anstrengenste heute – die Tour nach Lauenburg ist dagegen eine Spazierfahrt!

Altstadt Lüneburg

Zuerst drehen wir ein kleine Runde durch die Lüneburger Altstadt. Die reiche Ziegel-Architektur der alten Hansestadt ist wirklich üppig – hier werden wir später mal ein Wochenende verbringen, nehmen wir uns vor.

Der Ritt durch die Lüneburger Vorstädte ist dann weniger spaßig. Friedel unternimmt die ersten Schritte mit seinem neuen Garmin Edge 530 und übernimmt das Navigieren. Hintergrund: Die Navigation mit dem Handy braucht zu viel Akku und das wird zum Problem, wenn man länger ohne Auflademöglichkeit unterwegs ist. Fazit für heute – das Ding meldet leider nicht immer, wann man abbiegen muss. Manchmal piepst es, obwohl wir nicht abbiegen müssen. Beruhigend – es meldet zuverlässig, wenn wir falsch sind – dafür braucht es aber wenig Strom. Im Fehlerfall schaut Steffi auf dem Handy nach. Wir und das Gerät müssen also noch ein wenig üben!

Bis Bleckede sind wir auf klassischen Radwegen unterwegs und wir fahren über kleine Landsträßchen durch eine abwechslungsreiche Wald und Wiesenlandschaft. Wir passieren riesige, mit weißer Folie bespannte Spargelfelder, kleine Dörfer und leicht hügelige und idyllische, aber unspektakuläre Landschaften. Ganz nett, aber wir sind, froh, dass wir hier nicht wandern müssen!

Ein Highlight sind die sensationellen langobardischen Buckelgräber von Boltersen. Diese Attraktion haben wir selbst heute am Sonntag ganz für uns allein!

Bleckede durchfahren wir schnell, wir waren ja letztes Jahr schon hier. Nun folgen wir sowohl dem E6 als auch dem Elberadweg, die hier auf gleicher Strecke verlaufen. Allein – von der Elbe sehen wir nicht viel!

Der Weg führt und fast durchweg links vor dem Deich entlang und wir blicken meistens auf einen grasigen Wall. Hier gibt es hier viele Schafe und links von uns viel Wald und sumpfige Abschnitte. Aber keine Autos, immerhin!

Gut gefallen uns auch die hübschen Bauernhöfe, teilweise mit Reet gedeckt. In den Vorgärten blüht der Flieder und die Kastanien duften. Da der Weg aber fast durchweg geteert ist, sind wir glücklich, dass wir hier nicht zu Fuß gehen müssen.

Nach Lauenburg kommen wir über eine große Brücke, die dicht mit Autos befahren wird. Für uns bleibt nur ein schmaler und holpriger Seitenstreifen, der noch dazu mit Radfahrern in beiden Richtungen genutzt wird. Immer geradeaus, nur nicht wackeln!

Lauenburg besteht aus einer Unter- und einer Oberstadt. In der engen und historischen Unterstadt fahren wir über Kopfsteinpflaster durch enge, romantische Gassen. Wir finden ein nettes Café, wo wir mit Blick auf die Elbe, Käsekuchen und Kaffee unseren ersten Radwandertag feiern.

Die Oberstadt hingegen ist eher modern und bietet außer dem unscheinbaren Schloss mit dem runden Turm wenig für das Touristen-Auge.

Das Hotel besticht durch seine Höhenlage mit Blick auf die Elbe. Die Einrichtung ist stylisch aus den 60ern und die Musik im Restaurant aus den 80ern. Camping gibt‘s dann morgen – hoffentlich bleibt es trocken!

Es hat gemundet!

Eine Antwort auf „DDLN – la Grande Finale“

  1. Ja, das Problem mit den Bahnhöfen ist mir wohlbekannt. 🤣 Akkuverbrauch: Ich habe eine kleine Powerbank, die mein Handy 5x laden kann. Sehr zu empfehlen!
    Ganz tolle Fotos!!!

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