- November 2019: 11 Kilometer

Eigentlich verfasse wir unsere Artikel ja immer recht zeitnah. Aber dieses Mal haben wir es bisher nicht geschafft, die letzte Etappe unseres November-Urlaubs bis zum Bahnhof in Steinbach am Wald zu posten.
Der Grund: Schon nachts im Gasthof war mir ganz kodderig im Magen. Beim Frühstück habe ich ganz gegen meine Gewohnheit kaum etwas herunterbekommen. Und so schleppte ich mich mit Übelkeit und Magenkrämpfen die elf Kilometer durch den Nebel …
Wir müssen uns beim Rennsteig entschuldigen: Gestern haben wir uns über die breiten Forstwege beschwert, aber heute führt der Weg uns über wurzelige, weiche Wege durch Moos und Farn. So mögen wir es!
Das Wetter könnte besser sein, aber wenigstens regnet es nicht. Aussichten gibt es bei dem Nebel allerdings keine – aber dafür herrscht im Wald eine fast märchenhafte Stimmung.
Kurz vor Brennersgrün kommen wir durch ein Waldstück, in dem Schulklassen “Waldkunst” gestaltet haben. Hübsch!


Brennersgrün selbst zeigt sich wie viele Orte in der Gegend ziemlich düster. Fast alle Häuser des Ortes sind mit Schieferplatten verkleidet. Im Nebel sieht das fast gruslig aus. Hier werden wir uns keinen Alterssitz zulegen! 🙂

Der folgende Wegabschnitt ist ziemlich ziemlich interessant für Freunde geschichtlicher Relikte. Wir kommen an zahlreichen alten Grenzsteinen vorbei, die die Grenze zwischen Franken bzw. Bayern und Thüringen markierten. Der älteste Grenzstein auf diesem Abschnitt, der Kurfürstenstein, ist aus dem Jahr 1513!



Ich bin saufroh, dass wir heute nur elf Kilometer vor uns haben. Im Verlauf des Vormittags wird mir immer schlechter. Kraftlos schleppe ich mich durch den Wald und und ich fröstle. Der finale Einmarsch nach Steinbach am Wald zieht sich endlos über einen Radweg an einer Bundesstraße entlang. Entbehrlich!

Zwei Stunden früher als geplant kommen wir in Steinbach am Bahnhof an. Zum Glück erwischen wir relativ schnell einen Zug nach Nürnberg. Dort müssen wir dann allerdings zwei Stunden warten, denn wir haben einen “Super-Sparpreis” der Deutschen Bahn gebucht und haben daher Zugbindung. Schlapp hängen wir uns in die Sessel der DB-Lounge, die es in Nürnberg glücklicherweise gibt. Auch Friedel geht es mittlerweile gar nicht gut. Haben wir uns einen Magen-Darm-Virus eingefangen oder uns mit dem Fisch gestern Abend den Magen verdorben?
Tatsächlich brauchen wir beide zwei Tage, bis es uns wieder halbwegs erholt haben. Für die Zukunft merken wir uns: Fischgerichte am Ende der Welt sind unbedingt zu vermeiden!


