E11 – ja heidenei!

Von Deventer nach Voorthuizen

70 Kilometer, 272 Höhenmeter

Gefahren am 16. September

Der Campingplatz in Deventer ist ganz, ganz fürchterlich. Viel zu voll, ein primitiver, viel zu kleiner Sanitärbereich und für den nicht unerheblichen Obulus gibt es nicht mal warmes Wasser und Klopapier. Zum Glück sind wir gestern Abend zum Essen noch in die Stadt gegangen und mussten uns das Gewusel nur kurz antun. Geschlafen haben wir dann doch noch irgendwann.

Schon gestern haben wir beschlossen, dass wir uns heute ganz früh und ohne Frühstück auf den Weg machen. So packen wir im Morgengrauen unsere Sachen und das taunasse Zelt ein und sind schon um 7:00 Uhr auf den Rädern. Die Stadt auf der anderen Seite der Ijssel liegt noch im Dunkeln und über die Wiesen am Fluss wabert geheimnisvoll der Nebel. Es herrscht Stille am Flussufer und wir hören nur das Sirren unserer Reifen und das Schnattern der Gänse auf dem Fluss. Herrlich!

Der heutige Tag wird dominiert von der Heidelandschaft der Veluwe, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet der Niederlande. Der Boden hier ist sehr sandig und teilweise wirkt die Gegend fast wüstenähnlich.

Natürlich gibt es viele Radwege durch die Veluwe – wir sind ja in den Niederlanden. Allerdings fahren wir ja den Fernwanderweg E11 alias Maskramerpad, und so biegen wir immer wieder auf einen meist sandigen Wanderweg ab. Schön ist dabei, dass wir dann sofort wieder alleine sind und nicht mehr umschwirrt werden von E-Bikern und Rennrad-Sportlern. Nur gelegentlich treffen wir einzelne Wanderer oder kleine Wandergruppen, die freundlich grüßen. Dafür ist es aber auch wesentlich anstrengender. Aber das kennen wir ja bereits aus Polen!

Wir haben nicht damit gerechnet, hier auf so eine abwechslungsreiche Landschaft zu treffen. Wir bewundern viele alte Bäume und schattige, historische Alleen. Nur um die Orte macht der Marskramerpad fast immer einen Bogen – schade eigentlich!

Unser neuer Campingplatz für heute ist zum Glück viel angenehmer als der in Deventer. Er befindet sich hinter einem Hofladen auf dem platten Land und außer uns sind nur etwa vierzig andere Urlauber, größtenteils ältere Paare mit Wohnwagen oder Campern auf dem Platz. Wie so häufig sind wir die einzigen “Bodencamper” mit Zelt. Bei unserer Ankunft schieben wir unsere Räder mit der Ausrüstung mitten durch die Reihen, grüßen huldvoll nach links und rechts – ein Spießrutenlauf der positiven Art … 😉

2 Antworten auf „E11 – ja heidenei!“

  1. Ich liebe eure Nebelfotos!!! 😍 Und das eine im Wald, das wie ein Tunnel aussieht. Mega. Ja, Stadtcamping ist in den Niederlanden generell nicht zu empfehlen bzw habe ich damit auch schlechte Erfahrungen gemacht. Über „huldvoll grüßen“ musste ich sehr lachen. Da hab ich sofort Bilder von euch im Kopf 😂

  2. Ja, das mit dem Stadtcamping, das wissen wir nun. Bestimmt werden wir in der Zukunft noch häufiger in die Niederlande fahren! 😊

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