Weserberglandweg 3: Alles richtig gemacht!

Steffi Skywalker

Von Gieselwerder nach Derental

Gelaufen am 30. August 2023

23 Kilometer, 630 Höhenmeter

Alles richtig gemacht, finden WIR jedenfalls!

Gestern Abend sind wir eigentlich schon mehr schlecht als recht zum Griechen gewankt. Wir sind nämlich irgendwie aus aus der Form, was das Wandern anbelangt. Schon gestern fiel uns auf, dass wir locker die Berge erklimmen, also an der Kondition liegt es bei unserer Schwächelei nicht. Aber unsere FÜSSE tun uns weh!

Rathaus Gieselwerder, ehem. Burganlage

Auf dem Campingplatz in Gieselwerder gefällt es uns nur mäßig. Fast alle Parzellen sind durch Dauercamper belegt, nur ein schmaler Streifen an der Weser ist den „Touristen“ vorbehalten. Hier wächst kaum ein Baum oder Strauch, vermutlich werden die Parzellen immer wieder mal überflutet. Wie so häufig gibt es außer unserem nur ein anderes Zelt, alle anderen sind Wohnmobile oder Wohnwagen. Zu den Sanitäranlagen ist es eine halbe Weltreise und es gibt keine Picknick-Plätze. Immerhin haben wir schön viel Abstand zu den anderen und ab 21:00 Uhr ist bereits weitestgehend Ruhe.

Das Übel aber kommt in der Nacht über den armen Friedel: Seine Isomatte hat ein Loch! Nach einer Stunde liegt er auf dem blanken Boden und stündlich ist Wieder-Aufblasen angesagt. Sehr unschön und wir schlafen kaum!

Eigentlich wollten wir heute Abend auch wieder campen, aber aus verschieden Gründen entscheiden wir uns im Verlauf des Tages dagegen.

1. Unser Zelt ist am Morgen tatsächlich klatschnass, es ist der Morgentau von der Weser. Da es bis 8:00 Uhr neblig ist, müssen wir ein seeeehr nasses Zelt einpacken.

2. Für den Abend sind fette Regenfälle angesagt. Wir müssten also in einem nassen Zelt schlafen, denn am Abend würde es nicht mehr trocknen.

3. Wir haben das Loch in Friedels Isomatte bisher nicht gefunden. Reparaturzeug für die Matte haben wir eh nicht dabei.

4. Der Campingshop auf dem Campingplatz in Bad Karlshafen hat genau EINE dünne Foam-Matratze im Sortiment, Marke Baumarkt für 25 Euro! Nee, meine Lieben, nicht mit uns! Einen passenden Reparaturset gibt es dort auch nicht,

Bad Karlshafen

Das war’s dann mit Camping für diese Woche!

Macht nichts, denn die Etappe zum Campingplatz hinter Schönhagen für heute wäre mit 27 Kilometern eh zu lang geworden. Wir sind nämlich ziemlich fertig!

Wir haben schlecht geschlafen. Unsere Knochen und Füße tun von gestern noch weh. Wir sind zwar motiviert und haben weiterhin Lust zu wandern, aber nicht 27 Kilometer bei 800 Höhenmetern mit DEM Gepäck! Außerdem haben wir beide plötzlich Blasen an den Füßen, was wir bisher nie hatten!

Ich habe ausbaldowert, dass wir den Weserberglandweg heute bis Karlshafen laufen und dann nach Süden einen Jakobsweg nach Derental nehmen. Dort gibt es einen Gasthof, nach 23 Kilometern. Alternativ hätten wir auch ein Hotel in Bad Karlshafen nehmen können, aber da sind wir schon am Mittag. Diese Strecke ist uns wiederum zu kurz!

Beide Strecken sind ausnehmend schön, sowohl das Original wie auch der alternative Jakobsweg. Letzter hat im Vergleich zum Weserberglandweg sogar den Vorteil, dass er am „Skywalk“ vorbei führt, einer spektakulären Aussichtsterrasse hoch über der Weser. Wir sind froh, dass wir die steilen Stufen dorthin erklommen haben!

Leider teilt unser Hotel das Schicksal mit vielen anderen ländlichen Gastronomiebetrieben der Region: Wegen Personalmangel hat die Küche geschlossen. Da es auch kein anderes Restaurant im Ort gibt, müssen wir wohl oder übel im örtlichen Lebensmittelladen unser Abendessen besorgen. Heute gibt es kalte Frikadellen, Kartoffelsalat und Tomaten. Kein Gourmet-Menü, aber für heute absolut okay, finden wir!

Währenddessen regnet es draußen Bindfäden. Wir sitzen im Trockenen, die nassen Zelt-Teile um uns herum zum Trocknen ausgebreitet. Wir finden – wir haben alles richtig gemacht!

3 Antworten auf „Weserberglandweg 3: Alles richtig gemacht!“

  1. Genauso ist das richtige Wanderleben. Es tut mir leid, dass ihr eine schlechte Nacht hattet und es wundert mich, dass eure Füße sich des Laufens entwöhnt haben. Den Ausblick vom Skywalk fand ich auch toll und Supermarktessen gibt immer Abenteuerromantik 🥰

  2. Wie schön, dass ihr wieder wandert! Und die Gegend sieht toll aus. Dass mit dem Camping beim Wandern würde ich mir an eurer Stelle noch mal überlegen. Ist viel Schlepperei und man ist doch stark wetterabhängig.
    Wir haben in unserer Jugend sehr viel gecampt, aber als wir mit Anfang Fünfzig es noch einmal unserer Tochter zuliebe getan haben, sind wir morgens mit müden Knochen und Rückenschmerzen aus dem Zelt gekrochen und haben beschlossen, dass es das war.

  3. Du hast absolut recht, Inga. Das Zelt verleiht einem aber auch viel Flexibilität, man muss nicht immer verbuchen. Aber bis jetzt sind wir in der Tat nicht soooo motiviert, was das Campen angeht. Vor allem bei miesen Wetter! 😜

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