Zwischen Großstadt und Bullerbü

Göteborg – Stenungsund
67 Kilometer, 510 Höhenmeter
Gefahren am 21. Mai 2024

Heute sind wir früh unterwegs: Immerhin müssen wir heute nicht selbst unser Frühstück machen und kein Zelt abbauen. Das Hotelfrühstück können wir so richtig genießen!

Weniger schön ist die Ausfahrt aus Göteborg. Zwar gibt es neben allen Ausfallstraßen gut ausgebaute Radwege, für beide Richtungen. Aber heute Morgen in der Rush Hour ist auch auf den Radwegen jede Menge los und das Gewusel und der Lärm macht uns richtig fertig!

Noch dazu ist die EV12-Routenführung gar nicht schön. Es geht durch jede Menge Industriegebiete und wir fahren etwa zehn Kilometer an lauten und dicht befahrenen mehrspurigen Stadtautobahnen entlang. Das sind wir gar nicht mehr gewöhnt!

Endlich haben wir die letzten Vororte hinter uns gelassen und fahren ein schönes Stück am Fluß Göta entlang. Hier können wir endlich mal eine Pause machen und hören wieder Vögel und das Rauschen des Windes in den Bäumen.

Ja, das Rauschen des Windes – der ist zurück und bläst heute meistens von vorn. Im Swartedal ist es recht bergig, es geht Hügel- rauf-Hügel-runter. Aber immerhin weht hier kaum Wind.

Burg Bohus bei Kungälv

Die Landschaft hier begeistert uns sehr. Es gibt viele Nadelbäume, Felsen, Blaubeer-Unterbewuchs und blaue Seen. Die Wiesen sind sattgrün und die Bauernhäuser typisch schwedisch ochsenblutrot. Hier seht es aus wie in Bullerbü!

Leider ist auch die Strecke im Swartedal nicht wenig befahren. Hier in der Gegend verläuft auch der Bohusleden, ein bekannter Wanderweg. Wenn wir auf ihn treffen, linsen wir neidisch auf den schmalen, erdigen Pfad – hier würden wir viel lieber unterwegs sein. Aber mit unserer schweren Zuladung auf den Rädern ist das wahrscheinlich keine gute Idee.

Sehr abenteuerlich ist die Fahrt über die Tjörn-Autobrücke hinter Stenungsund. Diese verbindet mehrere Inseln miteinander und endet dann auf der Insel Tjörn. Von oben haben wir einen tollen Blick auf die felsige Schärenküste. Aber hier oben ist es auch hübsch windig und die von vorbeifahrenden LKWs verursachten Windböen bringen unsere Brummis ziemlich ins Schwanken. Einer weht uns sogar eine ordentliche Ladung Sand ins Gesicht – sehr unschön!

Unser Zeltplatz liegt auf einer vorgelagerten Halbinsel von Tjörn und wir haben einen schönes Plätzchen am Ufer. Am späten Nachmittag kommen noch zwei Radler aus Österreich dazu. Die beiden sind über das Grüne Band geradelt und somit auch den Harz überquert. Fast an unserer Haustür vorbei!

Hoffentlich haben wir morgen nicht ganz so viel Verkehr. Die Landschaft ist nämlich ganz toll und wir wollen die Fahrt genießen! 

3 Antworten auf „Zwischen Großstadt und Bullerbü“

  1. Tja, so ganze ohne Städte und Verkehr geht es leider nicht. Da weiß man die Ruhe einmal mehr zu schätzen. Euer Zeltplatz sieht absolut traumhaft aus!!! 😍

  2. Hast ja recht. Wir sind halt voll verwöhnt vom dänischen Nordseeküstenradweg. Wir werden uns schon einfinden! 😊
    Hab eine schöne Woche!

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