DDLN Etappe 7: Auf dem Ostweg von Freudenstadt nach Altensteig

25 Kilometer

Was ist das nur mit uns und dem Ostweg – nachdem es tagelang frühlingshaft warm war, hat uns heute Mittag der Winter wieder eingeholt.

Blöderweise hat es bei unserer Ankunft am Bahnhof in Freudenstadt gleich voll geregnet. Der Wetterbericht hat für den ganzen Tag Regen und Schnee angesagt – auweia!
Egal. Wie wollten trotzdem nicht zuhause bleiben und nun sind wir halt hier!

Friedel hat die Kamera gleich wasserdicht weggepackt, so sind alle Aufnahmen heute nur mit dem Handy enstanden.

Im Gegensatz zu den letzten Etappen haben wir heute sehr schöne Wege – kaum Asphalt, viel Wald, viel Moos, viel Blaubeergesträuch. 

Die übliche Etappe ist nur 17 Kilometer lang, bis nach Pfalzgrafenweiler. Da wir aber dort nicht übernachten und uns den langen Einmarsch in den Ort ersparen wollen, haben wir uns eine Ortsumgehung auf der Karte herausgeguckt. Wir laufen durch das Zinsbachtal – das ist zwar nicht der Ostweg, aber bedeutet insgesamt eine Abkürzung von etwa drei Kilometern bis nach Altensteig und ist bestimmt viel schöner!

Gegen Mittag ist der Regen tatsächlich in Schneeregen, Hagel und Graupel übergegangen und es ist saukalt geworden. Wir verbringen eine Schlotterpause vor einer Rasthütte mitten im Wald. Zum Glück haben wir unsere Thermoskanne dabei und können unsere eiskalten, nassen Hände daran aufwärmen.
Aber ab jetzt ist es nicht mehr ganz so nass- Schnee ist besser als Regen!

Ein Problem mit dem Wandern im Frühling ist, dass die Wege mitunter total versaut sind vom Holzschlagen. Sogar der Ostweg wird davon nicht verschont. Aber das kennen wir ja schon von den letzten Etappen …

Das Zinsbachtal ist in der Tat sehr lieblich.
Der Weg führt angenehm auf Halbhöhenlage an einer langen, blumenübersähten Wiese und einem murmelnden Bächlein entlang. Leider lassen im Graupel alle Blumen die Köpfchen hängen.


Hinweisschilder machen uns auf die Flößertradition in der Region aufmerksam. Von hier aus wurden in früheren Zeiten große Mengen an Baumstämmen über den Rhein bis nach Holland verflößt. 

Wir freuen uns, dass die Zinsbachstube zwischen Edelweiler und Wörnersberg geöffnet hat – aber was für ein skurriler Ort!
Der Laden hat seinen Zenit vermutlich schon in den 70er-Jahren überschritten und wir fühlen uns wie aus der Zeit gefallen: Im Gastraum sitzen außer uns noch eine Gruppe fideler Rentner, die plötzlich mehrstimmig Volkslieder anstimmen – schräg, aber gut! 🙂

Nun haben wir nur noch fünf Kilometer bis nach Altensteig – und mit der Sachertorte im Bauch schaffen wir die im Nu!
Zwischenzeitlich hört es sogar immer wieder mal kurz auf zu schneien. Freiheit für die Ohren, runter mit der Kapuze!

Schon um 16:30 sind wir am Gasthof ¨Traube¨, unserer heutigen Unterkunft. Der Gasthof ist günstig und das Essen ist außerordentlich lecker – aber es gibt kein WLAN und auch die Einrichtung unseres Zimmers erinnert an die 70er. Gelsenkirchener Barock in Reinform, aber uns stört das nicht.

Die Aussichten für morgen: Weitere 25 Kilometer, es bleibt zwar kalt, aber wird trockener …
Trotz des miesen Wetter war heute ein toller Wandertag, mit Wald im Wald und Grün in Grün …

DDLN Etappe 6: Auf dem Ostweg von Alpirsbach nach Freudenstadt

17 Kilometer – gelaufen am 13. April 2019

Gestern Abend waren wir zu faul, uns Alpirsbach genauer anzusehen – zu mehr als einem kleinen Verdauungs-Spaziergang nach Lammbraten und Crème Brulée konnten wir uns nicht aufraffen.
Die Besichtigung des Klosters haben wir uns für heute aufgespart. Da die Anlage aber noch geschlossen ist, ist der Innenhof schnell besichtigt. Nach zehn Minuten sind wir schon wieder weg!

Für heute ist Schnee angesagt. Aber so richtig glauben können wir’s noch nicht! Kalt genug ist es!

Wie jeden Morgen geht es erst mal wieder steil bergauf – erst über Stufen, dann durch das obligatorische Wohnviertel in Halbhöhenlage und dann wieder über wurzelige Pfade  im Wald. Sogar die Sonne lässt sich kurz blicken!

Unsere Wander-App hat uns verraten, dass es heute nur zu 18 Prozent über Asphalt gehen soll. Jippie!
Aber alles hat seine Kehrseite – zwar geht es heute fast den ganzen Tag auf Forstwegen durch den Wald, aber wir müssen diese mit Waldarbeitern teilen … So eine Sauerei, wir protestieren! Dies ist ein Überregionaler! Offizieller! Markierter! Wanderweg!!!

Um 11 Uhr beginnt es tatsächlich leicht zu schneien .. und im Verlauf des Tages wird der Schnee immer dichter …

Unsere Mittagspause können wir zum Glück in der warmen „Tannenstub“ verbringen. Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat werfen den inneren Ofen wieder gut an.

Eine kleine Abwechslung ist noch eine nette Hütte mit Schautafel, die an die Glasmacher der Region erinnert. Danach geht es auf schnurgeraden Wegen bis nach Freudenstadt.

Da es mittlerweile ordentlich schneit und wir ziemlich durchgefroren sind, marschieren wir direkt zum Bahnhof durch – ein ausgiebige Fototour über Freudenstadts Marktplatz gibt es das nächste Mal!
Wir sind froh, dass wir nur eine Drei-Tage-Tour geplant haben und am Sonntag nicht bis nach Altensteig weiterlaufen müssen. In der Nacht wird es ordentlich weiterschneien und am nächsten Morgen wird der Schnee ab 500 Metern erst mal liegen bleiben. Da warten wir für den nächsten Abschnitt doch lieber auf wärmere Tage!

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Die Stadtkirche in Freudenstadt