DDLN Etappe 6: Auf dem Ostweg von Alpirsbach nach Freudenstadt

17 Kilometer – gelaufen am 13. April 2019

Gestern Abend waren wir zu faul, uns Alpirsbach genauer anzusehen – zu mehr als einem kleinen Verdauungs-Spaziergang nach Lammbraten und Crème Brulée konnten wir uns nicht aufraffen.
Die Besichtigung des Klosters haben wir uns für heute aufgespart. Da die Anlage aber noch geschlossen ist, ist der Innenhof schnell besichtigt. Nach zehn Minuten sind wir schon wieder weg!

Für heute ist Schnee angesagt. Aber so richtig glauben können wir’s noch nicht! Kalt genug ist es!

Wie jeden Morgen geht es erst mal wieder steil bergauf – erst über Stufen, dann durch das obligatorische Wohnviertel in Halbhöhenlage und dann wieder über wurzelige Pfade  im Wald. Sogar die Sonne lässt sich kurz blicken!

Unsere Wander-App hat uns verraten, dass es heute nur zu 18 Prozent über Asphalt gehen soll. Jippie!
Aber alles hat seine Kehrseite – zwar geht es heute fast den ganzen Tag auf Forstwegen durch den Wald, aber wir müssen diese mit Waldarbeitern teilen … So eine Sauerei, wir protestieren! Dies ist ein Überregionaler! Offizieller! Markierter! Wanderweg!!!

Um 11 Uhr beginnt es tatsächlich leicht zu schneien .. und im Verlauf des Tages wird der Schnee immer dichter …

Unsere Mittagspause können wir zum Glück in der warmen „Tannenstub“ verbringen. Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat werfen den inneren Ofen wieder gut an.

Eine kleine Abwechslung ist noch eine nette Hütte mit Schautafel, die an die Glasmacher der Region erinnert. Danach geht es auf schnurgeraden Wegen bis nach Freudenstadt.

Da es mittlerweile ordentlich schneit und wir ziemlich durchgefroren sind, marschieren wir direkt zum Bahnhof durch – ein ausgiebige Fototour über Freudenstadts Marktplatz gibt es das nächste Mal!
Wir sind froh, dass wir nur eine Drei-Tage-Tour geplant haben und am Sonntag nicht bis nach Altensteig weiterlaufen müssen. In der Nacht wird es ordentlich weiterschneien und am nächsten Morgen wird der Schnee ab 500 Metern erst mal liegen bleiben. Da warten wir für den nächsten Abschnitt doch lieber auf wärmere Tage!

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Die Stadtkirche in Freudenstadt

DDLN Etappe 5: Auf dem Ostweg von Schramberg nach Alpirsbach

19,5 Kilometer

Die Sonne betrügt uns! Heute scheint sie fast den ganzen Tag, aber irgendwie nicht richtig, und warm ist sie auch nicht … 🙂

Wir kommen früh aus Schramberg los. Frühstück gibt es schon um sieben, das mögen wir!
So sind wir schon um Viertel nach acht unterwegs. Wir statten noch dem Glockenturm um die Ecke einen kleinen Besuch ab, den konnten wir von unserem Hotelzimmer aus sehen. 

Da wir dieses Mal am hinteren Ende des Ortes genächtigt haben, sind wir schnell raus und am Berg. Es geht gleich ein steile Treppe nach oben und schon sind wir im Wald. Auch das mögen wir, lange An- und Abwege durch Wohngebiete hingegen nicht!
Von oben haben wir noch mal einen schönen Blick zurück auf das Örtchen Schramberg. Wir fragen uns, wie es wohl wäre, in so einem engen Tal zu wohnen – auch unser Geislingen ist von Bergen umschlossen, aber nicht so hohen und dunklen …

Nett, dass der Weg gleich wieder schön schmal und wurzelig ist und die Sonne so schön durch die Bäume scheint – aber es sind höchstens vier Grad!

Nach drei Kilometern treffen wir leider schon wieder auf Asphalt. Der Weg durch den Ort Aichhalden ist lang, aber es gibt eine Bäckerei, die große Kaffees und leckere Brezeln verkauft. Wir haben schon wieder Hunger!
Bei Aichhalden haben wir auch unsere erste richtige Schwarzwald-Aussicht – allerdings eine ziemlich diesige.

Das Schöne an der zweiten Hälfte der heutigen Etappe sind die vielen Schwarzwaldhöfe. Aber auch hier hat die Modernität in Form von Baumarkt-Türen und Panorama-Fensterfronten Einzug gehalten. Der Preis der Energie-Wende?

Bei Zollhaus landen wir auf einem alten Weg, der früher die Grenze zwischen Baden und Württemberg markierte. Mal sind wir auf der Badener, mal auf der Württemberger Seite. Viele alte Grenzsteine mit den Wappen der beiden Länder stehen noch (so gerade) …

Die heutige Etappe besteht wieder zu einem Drittel aus Asphalt, aber gefühlt sind es mehr. Wir laufen jedoch konsequent auf dem Randstreifen, so dass es unseren Füßen recht gut ergeht. Aber weiche Pfade wären schöner!

Als wir die ersten Ausläufer von Alpirsbach erreichen, ist es gerade mal halb drei. Von oben erblicken wir im Tal eine riesige, hässliche Industrie-Anlage – das ist die berühmte Alpirsbacher Klosterbrauerei. Hmpf!
Mal wieder geht es extrem steil ins Tal runter. Wir laufen den Weg ja eigentlich ¨verkehrt herum¨, entgegen der allgemeinen Laufrichtung. Aber uns sind extrem steile Abstiege eigentlich lieber als hammermäßige Aufstiege am frühen Morgen – alles richtig gemacht!

Schon recht früh am Nachmittag erreichen wir unser Hotel Rössle. Sie lassen uns auch geich rein und wir freuen uns über das große Zimmer mit dem Charme der Siebziger. Und endlich mal wieder Teppichboden im Zimmer, statt Laminat! 🙂


Den Wasserkocher im Bild schleppen wir übrigens im Gepäck mit – wir haben uns in England einfach zu sehr an den Afternoon-Tee gewöhnt … 🙂