DDLN Etappe 3: Auf dem Ostweg von Fürstenberg nach Villingen-Schwenningen

38 Kilometer

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Wenn man seine Regensachen den ganzen Tag anbehält, obwohl es nicht regnet, dann liegt es am saukalten Wind. Heute kommt ein richtiges nordisches Feeling auf, denn ein großer Teil des Ostwegs verläuft bis zum Nachmittag auf etwa 900 Metern – ein riesiger Unterschied zu den Temperaturen in den Tälern!
Zum Glück zeigt sich gleich am frühen Vormittag viel die Sonne. Aber sie wärmt nur wenig!

Wendt-Hütte

Außerdem haben wir uns etwas verschätzt, was die Strecke heute betrifft: Angepeilt waren etwa 33 Kilometer, aber am Ende sind es 38!

Der Morgen beginnt erst mal mit einer ordentlichen Kletterpartie über gefällte Bäume – Sauerei! Nach 25 Baumstämmen habe ich aufgehört zu zählen …

Rund um Geisingen müssen wir viel Asphalt treten. Versüßt wird uns das Ganze nur durch ein Stück Feldweg an der jungen Donau entlang. Und durch einen Kaffee in Geisingen! 🙂

Blick auf den Wartenberg
das ist die Donau, haha!

Gestern haben wir uns noch beklagt, dass der Schwarzwald im Vergleich zur Alb nur wenige Aussichten bietet. Aber vom Rossberg, dem Hörnlekapf und der Blatthalde gibt’s die heute reichlich!

Aber saukalt ist’s hier oben! Viele hübsche Wanderhütten laden zu Pausen ein, aber in den offenen Hütten zieht es und wir müssen auch schnell weiter. Wir haben noch ein gutes Stück weg vor uns!

die luxuriöse Hubertushütte

Ab Mittag geht’s wieder ins Tal runter nach Öfingen. Und wie immer, wenn ein Ort naht, heißt es Asphalt treten: Einen Kilometer in den Ort hinein, zwei Kilometer aus dem Ort heraus. Woran liegt das nur, dass so viele Wanderwege in Deutschland immer in die Orte führen? (Wenn es da doch wenigstens einen Kaffee gäbe  …)

Rund um Sunthausen gibt es wieder kilometerlange Teerpassagen. Da hilft auch der hübsche Sunthauser See nicht viel ..

Friedel hat schon seit Mittag ziemlich Ärger mit seinen Füßen – wir haben ja auch schon wieder fast 30-Kilometer hinter uns. Zwei so lange Wandertage in Reihe sind wohl doch ein wenig viel. Also beschließen wir, den Weg ein wenig abzukürzen und den Radweg nach Hochemmingen zu nehmen, statt die eigentliche Ostweg-Route über das Schwenninger Moos einzuhalten. Das sind dann aber nochmal vier Kilometer Teerstraße über eine weite, weeiiite Hochebene!

Nach Hochemmingen wird es noch mal richtig schön – ein moosiger Pfad führt uns bis kurz vor Schwenningen durch einen finsteren Nadelwald. Aber es wird schon langsam dunkel, wir sind durchgefroren und unsere Füße tun uns weh. Wir wollen nur noch ankommen!

Im Wittmannstal liegt noch Schnee…

Für die eventuellen Schönheiten Schwenningens haben wir erst mal keinen Blick – wir wollen nur ins Hotel, unter die heiße Dusche und etwas essen!

Das „Hotel Royal“ ist ein echter Glücksgriff – bei Booking.com sind die Bewertungen nur mittelmäßig, wir aber lieben es! Wir haben ein supergroßes Zimmer und die Einrichtung erinnert uns an England – viel falscher Stuck, ein plüschiger Bettüberwurf, viele Kissen und – ein Wasserkocher!!! Das erste Mal, das wir das in Deutschland erleben! Und eine Badewanne!
Da stört es uns nicht, dass die Fliesen ein paar hässliche Dübellöcher haben, aus dem Fön die Drähte herausgucken und die Wanne eine Macke hat. Wir fühlen uns wie in Shropshire!
Der Wirt ist Grieche und ein echtes Original. ER hat uns das beste Zimmer gegeben. ER sagt uns, was wir zu Abend essen sollen (einen riesigen Gyrosteller). ER will, dass wir nach dem opulenten Frühstück noch die Reste mitnehmen. Keine Widerrede!

Beim Frühstück haben wir übrigens einen weiteren Wanderer getroffen. Der 83-jährige Ostberliner läuft immer im März eine 14-tägige Tour, dieses Mal den Neckarsteig. Wow! Wollen wir hoffen, dass wir in so einem Alter noch so gut zu Fuß sind!

Die nächsten Etappen des Ostwegs beschreiben wir euch, wenn es ein wenig wärmer geworden ist … 🙂

morgens
und abends!