DDLN Etappe 50: Auf dem E6 von Duderstadt nach Scharzfeld

Dienstag, 29. September 2020: 27 Kilometer

Das Hotel Budapest ist ein richtiger Familienbetrieb: Die ungarische Großmutter macht das Frühstück – und sie will uns mästen! Entgegen unserer Proteste schöpft sie uns nicht eine, nein gleich zwei, Friedel drei Kellen ihres Spezial-Rühreis mit Paprika und Zwiebeln auf den Teller – zum Glück hat sie heute die Chilis vergessen … 🙂

UnserWandermorgen beginnt erneut kalt, aber mit strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel. Was haben wir doch wieder für ein Glück!

Auf allen Wiesen und Feldern glitzert der Tau und in den Tälern steht noch der Morgennebel.

Heute wandern wir von Duderstadt aus direkt auf dem E6 in die Hügel. Von hier aus werden wir im nächsten Urlaub dem E6 weiter bis zur Ostsee folgen.

Interessanterweise haben Friedel und ich andere Routen des E6 auf der Outdoor-Active-App. Ich habe die Karte von Outdoor-Active, Friedel wandert nach der Open-Street-Map-Karte. Mal stimmt die eine, mal die andere Version. Wir wählen am liebsten die Route, die nicht durch’s nasse Gras führt oder im Gestrüpp endet. Aber leider lässt sich beides nicht ganz vermeiden …

In Breitenberg suchen wir nach einer Bäckerei für einen Kaffee, aber es gibt keine. Sehr einladend sieht wenig später das Forsthaus Hübenthal aus, aber es scheint geschlossen zu sein. Friedel lässt sich aber nicht so leicht abschütteln und geht fragen, während ich schüchtern an der Pforte stehen bleibe. Obwohl der Gasthof eigentlich heute Ruhetag hat, hat der Wirt ein Herz für Wanderer und kocht uns exklusiv einen Kaffee, den wir im sonnigen Biergarten so richtig zu schätzen wissen. Vielen Dank (und Frechheit siegt)!

Weiter gehts durch Feld und Wald zum Quelltopf der Rhume. Wie bei uns auf der Alb kommt das Wasser aus einer unterirdischen Karstquelle nach oben und bildet einen blauen Quelltopf mit kristallklarem, schnell fließendem Wasser. Der See im Wald sieht verwunschen und friedlich aus.

Von nun an geht es kilometerlang im Wald sachte bergauf. Die Sonne hat sich mittlerweile verzogen und es wird wieder kälter, sodass wir für die Anstrengung ganz dankbar sind. Wir hiken uns sozusagen warm!

Unsere Mittagspause findet heute auf einem luxuriösen Picknickplatz im Wald statt. Leider haben wir nicht so viel zu essen dabei und so geht es bald weiter.

Als wir auf dem Rotenberg oben ankommen, haben wir einen phantastischen Blick auf das Harzvorland und die grünbraunen Berge des Harzes. Auch die Sonne zeigt sich wieder, passend für den Marsch über die grasigen Wiesen und abgeernteten Felder auf den Hügeln. Es geht rauf und runter, leider größtenteils auf Asphalt. Wann immer es möglich ist, weichen wir auf den schmalen Grasstreifen neben den Landsträßchen aus. Das Asphalt-Treten geht uns nämlich auf die Hacken!

Am Fuß des Harzes, in Barbis, treffen wir auf eine Bäckerei und gönnen uns Kaffee und zwei riesige Kuchenstücke. Beim Schwatz mit der Bäckereiverkäuferin freuen wir uns darüber, wieder unsere heimatliche Sprechweise zu hören und nicht mehr aufzufallen, wenn man „Ja, ne?“ sagt! Denn eigentlich kommen Friedel und ich ja aus dem nordöstlichen NRW und sind bis heute des Schwäbischen nicht mächtig … 🙂

Das Ende heute ist unschön: Zwei stramme Kilometer an einer vielbefahrenen Landstraße entlang. Der Anmarsch zum Hotel zieht sich ewig hin. Der Lohn dafür ist dann aber ein Zimmer mit – Terrasse! 🙂