Coast to Coast 8: Finally – the Sea!

P1080148 Kopie Etappen 14 und 15 auf dem Coast to Coast Walk Mai 2014:
Lion Inn – Glaisdale: 16 Kilometer
Whitby – Robin Hood’s Bay: 12 Kilometer

Als wir am Morgen aus dem Lion Inn taumeln, ist es kalt, nass und grau. Keine Spur mehr vom schönen Wetter der letzten Tage!

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Eigentlich wollen wir heute die 22 Kilometer bis nach Grosmont im Eskdale schaffen. Aber es werden nur 16 Kilometer bis Glaisdale – wir haben nämlich keine Lust mehr!
2014 sind wir noch keine Puristen. Es ist kalt und schmuddelig und wir werden am frühen Nachmittag aufgeben und uns die letzten fünf Kilometer der vorletzten Etappe nach Grosmont sparen. Auch den letzten Abschnitt von Grosmont nach Robin Hood’s Bay werden wir nur teilweise laufen. Aber dazu später mehr …

Auf den ersten drei Kilometern am Morgen treffen wir wie schon am Vortag auf diverse alte Grenzsteine und Steinkreuze. Besonders prominent: Der „Face Stone“ und „Fat Betty“.

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Der „Face Stone“ im Urra Moor- Foto von Carla
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White Cross oder „Fat Betty“ – Foto von Carla

Mit dem White Cross – oder „Fat Betty“ genannt – ist eine besondere Tradition für Coast-to-Coaster verbunden: Wer immer hier vorbeikommt, soll etwas Essbares von ihren Schultern nehmen und etwas anderes dafür hinterlassen – blöd, dass nur ein paar aufgeweichte Kaugummis und Bonbons dort liegen. Dafür geben wir unsere wertvollen Ingwer-Kekse nicht her!

Der Weg heute verläuft größtenteils über Asphalt und Schotterwege – jedenfalls, solange wir noch hier oben im Moor sind. Wie gut, denn das erspart uns (zunächst noch) nasse Füße. Wir verbringen den Vormittag mit Diskussionen darüber, ob Gepäcktransporte auf Wanderungen zulässig sind oder nicht. Die Australier tänzeln mit Tagesrucksäcken über das Moor und sehen jeden Abend aus wie aus dem Ei gepellt. Carla ist auf jeden Fall dafür, ich bin leidenschaftlich dagegen. Das nächste Mal will sie Gepäcktransport!

Während der Weg gestern uns über die Hochebene führte, geht es heute immer an der Kante entlang. Es bieten sich weite Ausblicke ins weite Eskdale … wenn es nur nicht so diesig und regnerisch wäre!

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Erst kurz vor Glaisdale verlassen wir die Moorberge und steigen endlich ins Tal ab. Mittlerweile hat es sich ordentlich eingeregnet und unsere Motivation sinkt kurzzeitig ziemlich in den Keller.

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Foto von Carla
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Foto von Christiane

Zwar hört es wieder auf zu regnen, aber der weitere Weg durch matschige Wiesen am Fluss Esk erscheint uns nicht wirklich verlockend. Schon gestern haben wir beschlossen, dass wir in Grosmont den Zug nehmen wollen und noch einen Nachmittag und Abend in der Hafenstadt Whitby verbringen wollen. Da der Zug aber auch schon in Glaisdale vorbei fährt, brechen wir unsere heutige Wanderung fünf Kilometer vor dem Tagesziel ab und warten auf den nächsten Zug.

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In der Wartezeit treiben wir uns um die alte Packhorse-Bridge herum, die in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof den Fluss Esk überspannt. Ein romantisches Fleckchen – und grün ist es hier unten!

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Foto von Carla

Normalerweise hätten wir von hier aus noch 17 Kilometer weiterlaufen müssen, bis wir die Nordsee bei High Hawsker erreicht hätten. Der Zug aber bringt uns in 20 Minuten nach Whitby zum Meer – oh Wunder der Technik!

Natürlich laufen wir zuerst zum Meer und zum Hafen – aber unsere Schuhe werden wir erst morgen in Robin Hood’s Bay wieder eindippen!

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Foto von Christiane
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Foto von Carla

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Whitby ist mit seinen 14.000 Einwohnern die erste richtige Stadt, die wir seit York sehen – und sie präsentiert sich nass und rostig!
Nach Baden ist uns an diesem kalten und regnerischen Maitag nicht zumute. Aber man kann sich vorstellen, dass am Strand im Sommer jede Menge los ist.

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Die Stadt ist um einen großen Hafern herum angelegt, es gibt jede Menge kleine Gassen und hoch über der Stadt thront die Ruine von Whitby Abbey, dem Schauplatz vieler Filme und eines großen Gothik-Festivals, das hier regelmäßig stattfindet – Whitby ist schließlich der Hafen, in dem Graf Dracula in England landete!

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Trotz des schlechten Wetters sind wir noch lange in der Stadt unterwegs. Den Abend lassen wir stilecht in einem Fischrestaurant in der Stadt ausklingen. Morgen gibt es noch mehr Meer – statt durch das matschige Inland laufen wir an der Küste entlang nach Robin Hood’s Bay!

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Am nächsten Morgen regnet es wieder. Die Besichtigung der Abbey und St Mary’s Church haben wir uns für heute aufgespart, denn sie liegt quasi auf dem Weg.

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Der Regen macht unserer heutigen Stimmung aber keinen Abbruch – es ist warm, kaum windig und die Küstenlinie präsentiert sich dramatisch!

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Wir genießen die heutigen 12 Kilometer auf dem Cleveland Way in vollen Zügen. Endlich am Meer!

Mittags freuen wir uns über eine regenfreie Pause – auch wenn wir die abgepackten, matschigen Weißbrot-Sandwiches nicht mehr sehen können …

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Foto von Carla

Die letzten fünf Kilometer verlaufen der Cleveland Way und der Coast-to-Coast-Walk auf der gleichen Strecke, so dass wir die letzten Kilometer „im Original“ laufen. Letztendlich sind wir am Ende weitere 22 Kilometer vom C2C nicht gelaufen – aber dafür sieben Kilometer auf dem Cleveland Way.

Aus heutiger Sicht ärgern sich Friedel und ich ein wenig, dass wir so viele Kilometer auf dem C2C ausgelassen haben. Auf der anderen Seite verbringen wir durch unsere „Schummelei“ noch zwei schöne Tage am Meer. Und durch die Abkürzung im Vale of Mowbray und den Abstecher nach York haben wir unseren „Thru-Hike“ ja eh schon versaut! 🙂

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Robin Hood’s Bay- Foto von Carla

Als wir in Robin Hood’s Bay ankommen, ist uns trotzdem feierlich zumute, obwohl wir insgesamt 47 der 310 Kilometer des C2C nicht gelaufen sind. Stolz lichten wir uns vor der C2C-Plakette am Bay Hotel ab. Im Bay Hotel gibt es sogar C2C-Devotionalien zu erstehen, wie Aufnäher, Tassen oder Kühlschrank-Magneten und man kann sich dort im Gäste-Buch verewigen. Der Kühlschrank-Magnet ziert bis heute unsere Dunstabzugs-Haube in der Küche. Interessanterweise gibt es solche Medaillen am Ziel des Pennine Ways nicht – obwohl der ein designierter National Trail ist und der Coast to Coast Walk nicht. Der C2C ist einfach ungleich populärer!

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Foto von Christiane

Nach unserer Foto-Session treffen wir am Strand die Australier wieder und es kommt zu einem Moment, für den wir uns bis heute schämen …
Drei der Damen fallen uns in die Arme, küssen uns ab und juchzen „Yeahhh! We made it! We’ve walked across England!“
(„Wir haben es geschafft, wir haben England durchquert!“)

In der Zeit, in der wir uns Whitby angesehen haben und gemütlich an der Küste entlang geschlendert sind, haben die Australier sich durch die matschigen Wiesen und Wälder des Eskdales geschlagen. Gleich fachsimpeln sie über die Härten der letzten Kilometer, wie furchtbar matschig doch alles gewesen ist, aber wir hätten es ja nun doch noch alle geschafft, blabla …
Wir busseln zurück, lächeln und … schweigen!
Zu peinlich ist es uns zuzugeben, dass wir am Ende geschummelt haben!

Um unsere Schuhe erneut in die Wellen zu tauchen, müssen wir übrigens extrem weit rauslaufen – es ist Ebbe und der ganze Strand ist voller Seetang!

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Robin Hood’s Bay ist ein wirklich hübsches Küstendörfchen – ein würdiger Abschluss für einen wundervollen Wanderweg!

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Foto von Carla

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Am Abend feiern wir in unserem Hotel unseren letzten Abend auf dem C2C. Am nächsten Tag geht’s zurück nach Edinburgh und dann nach Stuttgart.
Schön war’s!

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Vielen Dank an Carla und Christiane – Danke für eure Gesellschaft und die Fotos!

Coast to Coast 6: Ausflug nach York und das Vale of Mowbray

Eigentliche Etappe Richmond nach Lovesome Hill: 24 km (nicht gelaufen!)
Zickezacke in York: ca. 12 km
nächste Etappe Lovesome Hill nach Ingleby Cross: 15 km

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Jeder Fernwanderweg hat seine Schwachstellen: Lange Passagen über Asphalt, ödes Flachland, städtische Bebauung. Beim LECW gehörte der Asphalt-Marsch auf dem SWCP von Bideford nach Braunton nicht gerade zu den Highlights unserer Tour. Auch die flachen, matschigen Felder und Wiesen in Staffordshire lösten nur begrenzt Begeisterung in uns aus. Viele Wanderer skippen solche Passagen und nehmen den Bus oder das Taxi zum nächsten Highlight. Heute würden wir das nicht mehr tun, aber 2014 waren wir noch nicht so puristisch.

Auf dem Coast to Coast Walk gilt das Vale of Mowbray als eine dieser eher uninteressanten Etappen. Es geht durch viele Dörfer, weite Strecken führen über Country Roads und noch dazu ist das Gelände platt wie eine Flunder. Die meisten Wanderer hauen die vierzig Kilometer Strecke an einem Tag durch, aber das wollen wir uns nicht zumuten. Außerdem gibt es in unmittelbarer Nähe eine extrem attraktive Stadt, die wir unbedingt sehen wollen: York!
Statt uns also bis zu unserer nächsten Unterkunft (der Lovesome Hill Farm) die Füße plattzulaufen, lassen wir die ersten 24 Kilometer des Vale of Mowbray aus und nehmen lieber den Bus nach York. Für morgen sind immer noch 15 Kilometer vom Vale übrig, das reicht uns!

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York ist toll! Viel Tudor …

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… viel Gotik …

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… und extrem viele Touristen! Nach der Einsamkeit der Nine Standard Riggs sind wir total überfordert!
Friedel und ich verkrümeln uns schnell auf die eher nicht so überfüllte mittelalterliche Stadtmauer, die die gesamte Innenstadt umschließt und schauen uns die Stadt von oben an.

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Carla und Christiane stürzen sich in das Gewimmel der Innenstadt mit all ihren Schokoladenmanufakturen, Straßenmusikern und kleinen Läden mit hübschem Schnickschnack, aber leider können sie nicht viel mitnehmen – Trekking ultralight! 🙂

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Das Highlight von York ist für Friedel und mich ein stilechter Cream Tea mit Scones in einem romantischen, stillen Garten!

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Foto von Carla

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Am Abend sind wir dann doch irgendwie wieder froh, der Großstadt zu entkommen und mit dem Zug zurück ins Vale zu fahren. Unser B&B-Wirt John holt uns netterweise am Bahnhof in Northallerton ab.

Das Schönste am folgenden Wandertag durch das Vale of Mowbray sind die Unterkünfte. Die Lovesome Hill Farm ist ein echter Bauernhof, der nebenbei noch Zimmer vermietet. Unsere Zimmer in einem Nebengebäude sind groß und gemütlich und das Frühstück mit selbstgemachter Marmelade, Eiern vom Hof und Würstchen aus eigener Herstellung ist der Knaller. Viel länger als geplant sitzen wir in der bäuerlich-gemütlichen Wohnküche und plaudern mit Mary, unserer B&B-Wirtin.

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Foto von Carla

Marys Mann John ist heute sehr beschäftigt – der Schafscherer ist da! So haben wir das einmalige Glück, die Aktion aus direkter Nähe zu erleben. Und wir lernen – wenn zappelnde Schafe auf ihr Hinterteil gelegt werden, strampeln sie nicht mehr und können in aller Ruhe geschoren werden!
Die Aktion sieht auf dem Bild etwas brutal aus, aber die Schererei geht blitzschnell!

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Fotos von Carla

Als wir gegen 11 Uhr aufbrechen, ist es bereits heiß und schwül. Heute wird geschwitzt!

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Tatsächlich gehört der Wandertag ansonsten zu der eher langweiligen seiner Art. Die ganze Gegend erinnert uns massiv an Steffis alte Heimat im Speckgürtel Ostwestfalens. Sogar die Holsteiner sind da!

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Foto von Carla

Es geht über kleine Straßen, Wiesen und sogar durch Felder!

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Wir verlaufen uns mehrere Male, denn es gibt kaum Anhaltspunkte für eine gute Orientierung. Selbst ordentliche Rastplätze sind rar … 🙂

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Foto von Carla

Am frühen Nachmittag keimt Hoffnung in uns auf – Berge in Sicht! Und Wald!!

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Kurz vor Ingleby Cross erreichen wir – so mein  Wanderführer –  den gefährlichsten Punkt auf dem ganzen Coast to Coast Walk: Eine extrem vielbefahrene Schnellstraße. Wie die Hasen hoppeln wir ohne jede Sicherheitsmaßnahme über die Piste – und wir haben überlebt!

Ab jetzt wird’s wieder schön: Wir passieren den alten Wasserturm von Ingleby, eine alte Kapelle mit verwitterten Friedhofsteinen und Arncliff House, der Sitz des Lords all der umliegenden Ländereien.

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Foto von Carla
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Fotos von Carla

Endlich Die Gelegenheit für eine schattige Rast im Wald und … Trailmagic!

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Foto von Carla

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Völlig durchgeschwitzt erreichen wir unser Parkhouse B&B, schattig im Wald gelegen – und werden von Beverley’s Mum mit einer Flasche Sekt begrüßt!

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Beverley hat sich ein paar Tage frei genommen und statt ihrer kümmern sich ihre Mum und eine Freundin um uns, wie Mama es nicht besser könnte – am Abend wird uns Fasan und Eton Mess im gemütlichen Wohnzimmer serviert, das B&B hat eine Alkohol-Lizenz … der Abend auf der Terrasse mit Blick auf das Vale und einem Glas Wein ist also geritzt!

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Foto von Carla

Aber halt, es ist doch erst später Nachmittag!
In unmittelbarer Nachbarschaft steht die Mount Grace Priory, die wir natürlich noch mitnehmen müssen. 150 Jahre lang lebten hier jeweils um die fünfzehn Mönche in völliger Abgeschiedenheit und totalem Schweigen. Eine rekonstruierte Mönchszelle, eine Art Reihenhaus mit Feuerstelle im Erdgeschoss, darüber liegendem Schlaf- und Arbeitsraum und angrenzendem ummauerten, kleinen Garten gibt einen bedrückenden Einblick in das Leben der damaligen Bewohner. Und jetzt am frühen Abend gibt es nur noch ganz wenige Besucher außer uns …

Nach dem tollen Abendessen sitzen wir noch lange vor dem Haus und genießen den schönen Abend. Der Weg selbst war zwar nicht so ereignisreich, aber der Start und das Ziel allemal!

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Fotos von Carla

 

 

 

Coast to Coast 4: Durch’s Eden Valley von Bampton nach Kirkby Stephen

Tag 6 und 7 auf dem nordenglischen Coast to Coast Walk Mai 2014:
Bampton Grange-Orton: 18 Kilometer
Orton-Kirkby Stephen: 19 Kilometer

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Oh, elysisches Eden-Valley! So grün! So fruchtbar! So weit und eben! 🙂

Die nächsten zwei Wandertage des C2C stellen eine Art Übergang von den Bergen des Lake Districts zu den Pennines dar, dem großen Hochmoor in der Mitte Englands. Zwar ist das Eden Valley landschaftlich nicht ganz so spektakulär wie der Lake District und die vor uns liegenden Yorkshire Dales, aber wir freuen uns, dass wir uns in der sanft-hügeligen Landschaft ein wenig von den Strapazen der letzten Tage erholen können!

Als wir vier am Morgen in Bampton Grange aufbrechen, verlaufen wir uns erst mal ordentlich. Bampton liegt ja etwas abseits vom C2C und unser Plan ist, uns über Wiesen zur nächsten Wegmarke durchschlagen, zur Shap Abbey. Auf der Karte gibt es einen eingezeichneten Weg über die Wiesen, allerdings existiert der in der Realität gar nicht! So ist das, wenn man sich abseits der ausgetretenen Pfade bewegt – man muss sich im wahrsten Sinne des Wortes „durchschlagen“!

Zwei freundliche Bewohner des kleinen Örtchens Rosgill lassen und über ihr Grundstück laufen und erklären uns den richtigen Weg. Die beiden sind den C2C vor zehn Jahren gelaufen und schwärmen noch heute davon. Also flugs über die Mauer und auf  zur alten Abtei!

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Foto von Christiane
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In der Senke: Die Abbey

Das Highlight des heutigen Tages ist Shap Abbey. Die alte Klosteranlage wurde Ende des 13. Jahrhunderts erbaut, jedoch ist wenig über die weitere Geschichte der Abtei bekannt. Die mönchische Gemeinschaft wurde 1540 aufgelöst, als Heinrich der Achte (Henry XIII) das Kloster schließen ließ und an einen seiner weltlichen Vasallen verschenkte, wie so viele andere katholische Einrichtungen in England. Seitdem verfällt die Abbey. Wir aber sind erstaunt, dass von dem alten Gemäuer noch so viel erhalten ist und freuen uns über eine sonnige Mittagspause in der ansonsten menschenleeren Anlage.

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Foto von Carla

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Das Dörfchen Shap selbst gibt nicht viel her. Allerdings gibt es dort einen Laden, in dem wir unsere Vorräte wieder aufstocken können.
Der nächste Abschnitt ist nicht so schön: Wir müssen an einem riesigen Steinbruch vorbei und über eine fiese Autobahn, zum Glück gibt es eine Brücke. Das Eden Valley zwischen den Gipfeln des Lake Districts und den flachen Kuppen der Pennines war früher wie heute eine wichtige Passage zwischen Nord- und Mittelengland – und irgendwo müssen die Autobahnen ja hin. Immerhin sind die Highways nicht ganz so allgegenwärtig wie im Autoland Deutschland …

So freuen wir uns schon auf eine andere, ganz besondere Straße – auf unserer Karte sind eine Römische Straße und ein Steinkreis eingezeichnet. Jedoch erkennen wir in der Landschaft weder das eine noch das andere – irgendwie haben wir nicht das Auge für solche archäologischen Besonderheiten!

Dafür gibt es satte Wiesen, alte Mauern, verfallene Gehöfte und Ställe – und weite Blicke über das Grasland und die Berge vor und hinter uns.

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Mit dem Eden Valley haben wir Kalkstein-Gebiet betreten – überall auf den ansonsten grünen Wiesen finden sich weiße Farbtupfer – Steine und Schafe!

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Am Nachmittag zieht Regen auf, aber das schreckt uns nicht – bald sind wir in Orton und der dunkle Himmel und ein Regenbogen sind der krönende Abschluss unseres heutigen Wandertages, auch wenn wir ein wenig nass werden.

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Orton ist ein wirklich hübsches Dörfchen, geschützt in einer Senke gelegen, mit hübschen Vorgärten voller Blumen und kreativer Figuren.  Das Klima hier soll sehr gesundheitsfördernd sein – das Dorf ist bekannt dafür, dass viele Bewohner über 100 Jahre alt werden!

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Das George Hotel ist eine der wandererfreundlichsten Herbergen, in denen wir je übernachtet haben: Sofort beim Einchecken werden uns unsere nassen Schuhe abgenommen und in einen Trockenraum gebracht. Wir könnten unsere Wäsche zum Waschen abgeben und auch ansonsten ist der Laden superfreundlich und gut geführt. Da freut sich das Wandererherz! 🙂

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Am nächsten Morgen auf dem Weg nach Kirkby Stephen wird es rauher, sowohl landschaftlich als auch wettertechnisch. Glücklicherweise regnet es nur wenig, aber die Wiesen sind patschnass. Auch die Landschaft wird zunehmend mooriger – die Yorkshire Dales nahen!

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Foto von Christiane

Wir alle fluchen ein wenig wegen der vielen Pfützen und nassen Passagen, die es heute zu überspringen und zu durchwaten gilt – aber noch Schlimmeres wird kommen! 🙂

Unsere Mittagspause  verbringen wir im „Paradies“: Das Smardale mit seinem alten Eisenbahnviadukt ist eine grüne Oase in der ansonsten kargen Moorlandschaft.

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Blick zurück zum Lake District

Als wir nach neunzehn Kilometern in der Kleinstadt Kirkby Stephen ankommen, sind wir trotzdem recht entspannt  – der Weg war zwar etwas nass, aber nicht besonders anstrengend. Wir freuen uns auf eine schöne Dusche und ein Ale in unserem Hotel „Black Bull“. Doch der Wirt an der Rezeption kann unsere Buchung nicht finden – oh Schreck!!!
Steffi hat den blödesten Buchungsfehler ihrer Hiking-Karriere verzapft – statt drei Zimmer für den 26. Mai hat sie die Zimmer für den 26. April gebucht! Das Hotel hatte die 190 Pfund für den Aufenthalt sogar schon von der Kreditkarte eingezogen – aber sie hatte es für eine Vorauszahlung gehalten!
Glücklicherweise ist das Hotel aber heute nicht voll ausgebucht und wir bekommen unsere Zimmer – und das alles ohne Aufpreis! Vielen Dank, Black Bull!

Den Abend verbringen wir Karten spielend im gemütlichen Pub. Die Stadtbesichtigung verschieben wir auf morgen! 🙂

 

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Coast to Coast 3: Von Grasmere über Patterdale nach Bampton Grange

Tag 4 und 5 auf dem Coast to Coast Walk Mai 2014:
Grasmere-Patterdale: 15  Kilometer
Patterdale-Bampton Grange: 23 Kilometer

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(Foto von Carla)

Im Tal in Grasmere ist es noch schön, als wir nach einem tollen Frühstück in unserem B&B aufbrechen. Beim Aufstieg (550 Höhenmeter) weht jedoch ein eisiger Wind von vorn, der uns den Weg zum Grisedale Tarn erschwert. Je höher wir steigen, desto mehr versinken wir in den Wolken – was für ein Unterschied zu den angenehmen Temperaturen der letzten Tage!  Zum Glück haben wir heute auf der Hauptroute des C2C von Gramere nach Patterdale nur 15 Kilometer vor uns. Den Gedanken, die Variante über die berühmte Striding Edge und den Berg Helvellyn zu nehmen, verwerfen wir schnell, als wir oben in die Wolken eintauchen – zu windig, zu neblig und zu kalt heute …

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So bleibt uns nichts anderes, als stramm bis zum Grisedale Tarn durchzumarschieren. Oben am See gibt es jedoch kein windgeschütztes Plätzchen für eine Pause, also laufen wir weiter bis zur Ruthwaite Lodge, in deren Windschatten wir unsere Mittagspause einlegen.

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am Grisedale Tarn (Foto von Carla)
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Ruthwaite Lodge

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Nach der Lodge sind wir froh, als wir wieder vom Berg runterkommen. Die letzten sieben Kilometer geht es durch das liebliche Grisedale und das Patterdale über Wiesen zu unserem B&B, der Greenbank Farm. Welch ein Kontrast zu dem fiesen Wetter oben auf dem Berg!

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im Grisedale

Auf diese B&B-Unterkunft auf einer echten Schafs-Farm sind wir ganz besonders gespannt. Wir haben alle drei Zimmer gebucht, die dort angeboten werden. Beim Anmarsch auf die Farm werden wir gleich von einem Rudel Border Collies begrüßt – Beverley und ihre Familie haben 19 Hüte-Hunde, die sich freudig auf uns stürzen!

Am Abend werden wir von Beverley fürstlich bekocht. Das Drei-Gänge Menü besteht aus Suppe, Hühnchen mit Kartoffeln und Gemüse und …. Sticky Toffee Pudding!!!
Das ist unsere erste Bekanntschaft mit dieser extrem süßen und tatsächlich klebrigen Nachspeise. Christiane und Carla kriegen das Zeug nicht runter und ich überlasse die Hälfte meines Desserts gern dem Friedel – der isst alles, was süß ist …

Am Abend wollen wir noch eine Runde um das Haus drehen, aber die Hunde warten schon auf uns. Besonders begeistert sind sie von Carla, sie springen gleich begeistert an ihr hoch und verdrecken ihre hellblauen Abend-Sneakers. Nee, da bleiben wir den Rest des Abends dann doch lieber im Haus … 🙂

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Am nächsten Morgen brechen wir zeitig auf, denn es wartet die anstrengende Abschluss-Etappe des Lake Districts auf uns – auf den ersten sieben Kilometern haben wir einen Anstieg von 650 Höhenmetern zum Kidsty Pike.

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die ersten Meter am Morgen …

Als wir die ersten 300 Höhenmeter Anstieg schon geschafft haben, gibt Carla für heute auf – zu anstrengend waren die letzten Tage und zu lang erscheint ihr der Weg, der heute noch vor uns liegt. Dabei hat sie die Hälfte des Aufstiegs schon geschafft! Unser gutes Zureden hilft nichts, sie steigt wieder ab und macht sich einen schönen Tag mit einer Bootsfahrt über Ullswater, einem Einkaufsbummel in Penrith und einer Taxifahrt nach Bampton, wo sie uns am Abend wieder in Empfang nehmen wird. Die gute touristische Infrastruktur im Lake District macht diese Solotour möglich und alle Beteiligten sind zufrieden.

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rechts am Berg: Der Anstieg zum Angle Tarn

Der Aufstieg zum Angle Tarn und weiter zum Kidsty Pike (780 Meter) hat es in der Tat in sich – zwar ist es nicht ganz so kalt wie gestern, aber der Wind pfeift uns dreien trotzdem ordentlich um die Ohren. Es ist nicht zu glauben: Zwar sind die Berge hier nur selten über 800 Meer hoch, aber es herrschen alpine Verhältnisse! Wir sind froh über unsere langen Hosen und tragen wegen des Windes freiwillig unsere Regenjacken. Währenddessen überholen uns verrückte Engländer in kurzen Hosen und Träger-Shirts und tragen ihre Mountain Bikes auf dem Rücken den steinigen Pfad hoch …

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Angle Tarn

Der Grat kurz vor dem Gipfel heißt „High Street“, und so kommt er uns auch vor: Heute am Samstag sind Unmengen von Radfahrern und Wanderern unterwegs. Es ist schwer, auf dem Gipfel ein windstilles Plätzchen für unsere Mittagspause zu finden – hinter allen Steinen kauern Leute.

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Kidsty Pike

Der Abstieg vom Kidsty zum Haweswater herunter ins Tal ist mörderisch steil – da hätte Carla aber geflucht!
Im Gegensatz zu den vielen anderen Seen im Lake District ist Haweswater ein Stausee. So gibt es keinen direkten Zugang zum See, das Ufer ist komplett eingemauert bzw. eingezäunt. Schade eigentlich! Zumindest finden wir ein schönes Plätzchen für unsere Kaffeepause.

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Der Weg zieht sich ewig am Westufer des Sees entlang. Nach der Staumauer und einem kleinen Wäldchen öffnet sich die Landschaft und wird plötzlich flach – der Lake District liegt hinter uns.

Unser Inn in Bampton Grange liegt zwei Kilometer vom C2C ab, aber das macht uns gar nichts – heute haben wir uns unser Ale bzw. das Cider für Christiane redlich verdient! Auf einer Bank vor dem Inn wartet Carla schon auf uns – wir sind wieder vereint! 🙂

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Bampton Grange
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Unser Inn in Bampton Grange (Foto von Carla)

Wir wünschen euch alles Gute für 2019!

 

 

 

Coast to Coast Walk 2: Ennerdale nach Grasmere durch den Lake District

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Zwischen Ennerdale Bridge und Ennerdale Water

Tag 3 und 4 auf dem Coast to Coast Walk Mai 2014:
Ennerdale Bridge nach Seatoller: 23km
Rosthwaite nach Grasmere: 15km

Hier kommt die Beschreibung des zweiten und dritten Tages unserer C2c-Tour mit Carla und Christiane. Die nächsten vier Tage werden wir den Lake District in Nordengland durchwandern – es wird ganz schön bergig!

Nach einem reichhaltigen englischen Frühstück im Fox and Hounds geht es früh am Vormittag zum Ennerdale Water. Dunkle Wolken stehen über dem Tal, aber es regnet nicht und es ist relativ warm, auch schon am Morgen. Auf dem Rasen neben unserem Pub stehen drei Zelte – Hochsaison für den Coast to Coast Walk!

Die ersten 2,5 Kilometer geht es noch bequem über Asphalt und Schotter bis zum Westende des Sees. Aber kaum haben wir das Wasser erreicht, wird es verflixt steinig und wurzelig! Uns jüngeren drei Teilnehmern der Exkursion macht das nicht so viel aus – aber Carla ächzt und schimpft. Es gibt sogar eine Kletterstelle am Anglers Crag, die überwunden werden muss. Carla schlägt sich jedoch tapfer und im Verlauf der nächsten Tage wird sie sich zum Glück immer mehr an die Steine gewöhnen und sicherer werden.

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Der See und die Sicht auf die umliegenden Berge sind schon toll. Aber noch besser gefällt es uns hinter dem See. Im Ennerdale sieht es aus wie in Kanada!

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Bluebells!!

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Unser Pausenplatz für das Mittagessen

Am Ende des Tals steht ein extrem isoliertes Youth Hostel. Wir bleiben jedoch nicht dort, sondern müssen nun den Berg hinauf zum Hornister Pass. Wir haben auf unserem Weg um den See herum viel Zeit verloren und müssen uns ein wenig sputen – oben auf dem Pass wollen wir den Bus nach Keswick noch erreichen!

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Black Sail Youth Hostel, die kleinste und abgelegenste Jugendherberge Englands

Mittlerweile ist früher Nachmittag und es richtig heiß geworden – es geht steil 400 Meter den Berg hoch. Wir kommen bei der Kraxelei ganz schön ins Schwitzen, aber werden oben mit einem tollen Blick in das Nachbartal auf Crummock und Ennerdale Water und das Dörfchen Buttermere belohnt.

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Foto von Christiane

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Foto von Christiane

Der Abstieg zur alten Schiefermine von Honister und zum Pass ist wieder arg steinig. Zwar verläuft der Pfad teilweise über einen alten Bahntrack …

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Foto von Christiane

… aber wir verlieren trotzdem viel Zeit und verpassen den Bus an der Mine um wenige Minuten – Mist!

Wir beschließen, weiter das Tal hinunter nach Seatoller zu laufen, denn dort gibt es eine Telefonzelle. Von dort wollen wir uns ein Taxi rufen, denn wir übernachten heute nicht am eigentlichen Etappenziel in Rosthwaite, sondern in der nächsten Stadt, in Keswick. Die Unterkünfte in Rosthwaite waren alle ausgebucht oder zu teuer.

Nach all dem Geröll auf dem Pass erscheint uns Seatoller wie ein grünes Paradies …

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… und das Taxi ins 12 Kilometer entfernte Keswick ist für vier Personen dann sogar billiger als der Touristen-Bus!

Keswick ist ein nettes Örtchen und unser B&B-Wirt Connors ein echter Schatz. Da es direkt nach dem Frühstück am nächsten Tag  einen Bus zurück nach Rosthwaite gibt, können wir unseren Aufenthalt in der „Stadt“ genießen und gönnen uns am Abend Pizza und Pasta statt Fish and Chips – und natürlich unser wohlverdientes Ale!

Nachdem Friedel am Morgen im B&B einen Feueralarm mit dem Toaster ausgelöst hat, geht die abenteuerliche Busfahrt nach Rosthwaite durch scharfe Kurven und schmale Trollstraßen am Derwent Water entlang zurück ins Hobbitland. Weil der Bus nicht nach Seatoller fährt, haben wir die zwei Kilometer von Seatoller nach Rosthwaite übersprungen – aber 2014 sind wir noch keine Puristen! 🙂

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Die Nacht über hat es geregnet und Rosthwaite präsentiert sich nebelverhangen und patschnass. Die Wiesen um den aus Schiefersteinen erbauten Ort sind sattgrün und die für den Lake District so typischen alten Steinmauern famos vermoost. Da uns heute nur eine „lächerliche“ Etappe von 15 Kilometern erwartet, können wir uns für den Aufstieg zur Greenup Edge heute viel Zeit nehmen – die wir auch brauchen, denn es sind knapp 500 Meter Anstieg.

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Blick zurück auf Derwent Water
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Foto von Carla

Im Vergleich zu gestern ist der Weg aber geradezu bequem und am vormittag ist es auch noch nicht so heiß. Leider beginnt es am Pass zu regnen und bis Grasmere schauert es heute den ganzen Tag.

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Foto von Carla
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Foto von Carla

Eine kleine Regenpause nutzen wir für unser Mittagessen und Carla verblüfft uns mal wieder – sie hat sogar eine Picknick-Decke dabei!

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Heute gibt es Reste-Essen! (Foto von Carla)

Grasmere ist ein wirklich hübsches Dorf mit lauter Hobbit-Häusern – aber schrecklich touristisch. Es gibt fast keine normalen Geschäfte, nur Cafés, Kunstgewerbe- und Andenkenläden. Da aber heute ein Donnerstag in der Nebensaison ist, sind nicht allzu viele Menschen unterwegs.

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Unser B&B „How Foot Lodge“ (Foto von Carla)

Unser B&B gehört dem National Trust und raubt uns seiner Schönheit wegen den Atem – aber leider ist niemand da, als wir klingeln. Zum Glück gibt es jedoch einen Briefumschlag mit unseren Schlüsseln, so dass wir Einlass in unsere luxuriösen Zimmer erhalten. Ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis, dieses B&B! Unsere Gastgeberin werden wir erst beim Frühstück kennenlernen.

Von unseren Fenstern aus können wir auf den Grasmere-See sehen und auf das Hotel schräg gegenüber, wo wir am Abend essen gehen. Der Spaziergang durch Grasmere muss heute Abend wegen des Regens leider ausfallen!

Dank an Christine und Carla für die Fotos!

 

Coast to Coast Walk 1: Vom Meer in die Berge

Erster Tag auf dem C2C: St Bees nach Ennerdale Bridge (23,5km)

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Steffi, Christiane, Carla und Friedel auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof – Letzte Chance, Ballast abzuwerfen! (Foto von Jürgen)

Im Mai 2014 hat unser Großbritannien-Abenteuer seinen Anfang genommen. Zwar waren Friedel und ich schon mal wandern und campen in Schottland, aber der C2C mit Carla und Christiane war unser erster Wanderurlaub in England. Seitdem sind wir England-Fans!

Ausgangspunkt unseres 16-tägigen Wanderabenteuers ist St Bees an der Irischen See – ein eher langweiliges Örtchen, aber mit bequemem Bahnanschluss nach Carlisle und Manchester. Die Küste dominiert ein riesiger Trailerpark, etwa halb so groß wie der Ort selbst – schauderhaft!

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Heute werden wir knapp 24 Kilometer von der Küste bis zum Beginn des Lake Districts nach Ennerdale Bridge laufen – eine abwechslungsreiche Etappe erwartet uns!

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Offizieller Start des C2C (Foto von Carla)
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Info Tafel in St Bees am Start. Die Karte wurde von Alfred Wainwright selbst gezeichnet. (Foto von Carla)

Am Anfang eines jeden Coast to Coast Walks steht die Tradition: Alle Wanderer dippen ihre Wanderschuhe kurz in die Irische See und suchen sich am Strand von St Bees einen schönen Stein aus, den sie 300 Kilometer bis an die Nordsee nach Robin Hood’s Bay tragen. Dort erfolgt dann eine erneute Schuhwäsche und man wirft den Stein in die Nordsee – so hat es Meister Wainwright verfügt! 🙂

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Friedel, Steffi und Christiane bei der Auswahl eines würdigen Reisebegleiters (Foto von Carla)

Die ersten sieben Kilometer geht es an der Küste entlang. Es gäbe auch eine Abkürzung durch das Hinterland, mit der man sechs Kilometer der heutigen Gesamtstrecke sparen würde. Wir aber halten uns an das Original und genießen die Seeluft und den Blick auf das Meer und die Steilküste. Das Wetter wird im Laufe des Vormittags auch immer besser!

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St Bees Head
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St Bees Head
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Weg von der Küste

Wie bedauerlich, dass wir nach zweieinhalb Stunden Bummelei die Küste verlassen müssen – der Lake District und somit die Berge rufen uns!

Der folgende Abschnitt bis nach Cleator (8 Kilometer) führt uns durch eine leicht hügelige Kulturlandschaft, die schon einiges zu bieten hat, was uns an englischen Landschaften so gefällt: Sümpfe, Schafe, moosige Mauern und knorrige Bäume.

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Foto von Carla

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Mittlerweile ist es ziemlich heiß geworden und wir freuen uns, dass es in Cleator einen Village-Store gibt, der Eis und kalte Getränke verkauft. Zwar müssen wir damit vor dem Laden auf dem Bordstein sitzen, aber die Abkühlung tut uns allen gut. Hier kommen wir mit einigen freundlichen Einwohnern des alten Industrie-Städtchens ins Gespräch. Die Menschen dort sind dem Coast to Coast Walk gegenüber sehr positiv eingestellt, bringt er doch ein bisschen Leben in den ansonsten verschlafenen Ort …

In Cleator trennt sich unsere Gruppe in zwei Parteien: Carla und Christiane laufen über die Landstraße nach Ennerdale Bridge, denn so ersparen sie sich den Aufstieg auf den Dent, den ersten Hügel des Lake Districts. Das bedeutet für die beiden allerdings sieben Kilometer Pflaster treten – auch kein Zuckerschlecken!

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Carla auf dem Weg nach Ennerdale Bridge (Foto von Christiane)
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Brücke über den River Ehen (Foto von Christiane)

Friedel und ich wählen die zwei Kilometer längere Route über den Hügel. Der ist zwar nur 352 Meter hoch, aber es geht fast 300 Meter recht steil nach oben. Erst durch einen Zauberwald …

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… dann über die kahle Kuppe des Dent …

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… bis zum „Gipfel“, der eher ein Hochplateau ist.

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Wenn es nicht so diesig wäre, hätte man einen tollen Ausblick auf die Berge vorn und auf die Küste hinten – heute ist die Sicht leider nur mäßig.

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Blick auf die ersten Hügel des Lake Districts

Beim Abstieg verlaufen wir uns erst mal gründlich. In diesem Urlaub haben wir noch nicht unsere tolle OS-Karten-App, sondern laufen konventionell mit der Strip-Map von Harvey. Wegweiser sind auf dem C2C auch nur spärlich vorhanden. Noch dazu zieht ein Gewitter auf. So können wir die schöne Landschaft leider gar nicht richtig genießen.

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Steiler Abstieg vom Dent
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Uldale

Nach zwei Kilometern unfreiwilligem Umweg durch den Lowther-Park-Wald treffen wir wieder auf die Original-Route am Kinniside Stone Circle. Das ist unser erster Steinkreis – zwar etwas mickrig und wohl nicht ganz echt, aber wir finden ihn beindruckend!

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Kinniside Stone Circle

Mittlerweile ist das Gewitter bedrohlich nah gekommen. Es donnert und blitzt bei unserem Abstieg ins Tal, aber wir schaffen es noch gerade rechtzeitig in unsere Unterkunft im „Fox and Hounds“, bevor es richtig zu regnen beginnt. Christiane und Carla haben sich schon Sorgen gemacht und kommen uns am Ortseingang entgegen!

Den Abend lassen wir gemütlich im Pub ausklingen. Christiane hat heute Geburtstag und Carla zaubert eine Tischdecke, ein Schoko-Törtchen, Kerzen und Servietten aus ihrem Rucksack. Sogar eine Blumenvase hat sie dabei! (Wir werden uns demnächst noch wundern, was sie noch alles in ihrem Rucksack hat und davon ganz massiv profitieren! 🙂 )

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Das „Fox and Hounds“ in Ennerdale Bridge – wir haben alle drei Zimmer belegt!

Vielen Dank an Carla, Jürgen und Christiane für die Fotos!

Nordengland für Einsteiger – Wainwright’s Coast to Coast Walk (C2C)

Wenn wir nur einen Wanderweg in Großbritannien gehen dürften – wir würden uns für „A Coast to Coast Walk“ entscheiden. Kein anderer Wanderweg hat auf seiner Strecke so eine Vielfalt an tollen Landschaften zu bieten. Von der Irischen See im Westen durch drei Nationalparks (den Lake District, die Yorkshire Dales und das North York Moor) bis zur Nordsee an der Ostküste – 300 abwechslungsreiche Wanderkilometer durch die schönsten Landschaften Nordenglands.

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Start in St Bees an der Irischen See

 

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Lake District: Ennerdale Water
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Lake District: Patterdale

2014 sind wir mit zwei Freundinnen diesen unvergesslichen Weg quer durch England gelaufen und haben uns dabei mit dem England-Virus infiziert. Seitdem haben wir alle unsere nachfolgenden Wanderurlaube auf der Insel verbracht.

Wo es doch jetzt draußen so kalt und schmuddelig ist, wollen wir euch in den nächsten Wochen mit einigen Artikeln für den C2C erwärmen, auch wenn die Tour schon fast fünf Jahre zurückliegt. Aber zunächst ein paar Infos zum Weg:

Kaum zu glauben, aber der Coast to Coast Walk zählt zu den populärsten Fernwanderwegen der Welt, wenn er auch in Deutschland eher unbekannt ist. Er verläuft nicht durch Schottland, zählt nicht zu den offiziellen National Trails, ist nicht markiert und auf keiner Ordnance-Survey-Karte eingezeichnet. In den USA oder Australien gehört der Trail jedoch zu den Top-Ten-Wegen, die jeder Fernwanderer einmal gelaufen sein soll.

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Info Tafel in St Bees am Start

Der Weg wurde 1973 von Alfred Wainwright, dem Wanderguru des Lake-Districts, als eine von mehreren möglichen C2C-Alternativen beschrieben. Tatsächlich wird der Leser in seinem Buch „A Coast to Coast Walk“ aufgefordert, sich selbst seine eigene Route zu basteln. Trotzdem hat sich im Laufe der Jahre eine typische Wegführung etabliert, an die sich (mit einigen alternativen Gipfelvarianten) die meisten Wanderer halten. Richtig bekannt wurde der Trail dann durch eine BBC-Fernsehserie mit Julia Bradbury, die auch in den USA, Kanada und Australien ausgestrahlt wurde. Während man auf dem West Highland Way vor allem Deutsche oder auf dem Pennine Way Niederländer trifft, haben wir auf den C2C vor allem jede Menge sympathische Aussies (Australier) kennengelernt – und nur einen Deutschen, Wolfgang, ein Wirt in Yorkshire!

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„Buck Inn“ in North York Moor

Obwohl im Frühling und Sommer jeden Tag fünfzehn bis zwanzig Wanderer ihre Füße in die Irische See dippen und sich auf den Weg nach Osten gen Nordsee machen, ist der Weg nicht überlaufen. Für viele Wanderer ist der C2C ihr erster Fernwanderweg überhaupt, aber er sollte trotzdem nicht unterschätzt werden! 

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Aufstieg zum Honister Pass

Der Weg wird traditionell in zwölf Wandertagen gelaufen – ein reizvoller Plan, am Meer zu starten, hohe Berge und Moore zu überwinden und am Ende wieder an der See anzukommen – und das Ganze in zwei Urlaubswochen! Dies würde allerdings bedeuten, dass der Wanderer im Schnitt jeden Tag 25 Kilometer zurücklegen müsste, und das in oft schwierigem Gelände. Zwar lassen sich die meisten Wanderer ihr Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportieren, aber das kam für uns nicht in Frage.

Deshalb teilten wir uns 2014 den Weg in sechzehn statt in zwölf Tagesetappen ein, auch weil wir eine eher unerfahrene Wanderin in unserer Vierergruppe dabei hatten. Einen Pausentag zur Besichtigung von York gönnten wir uns auch noch. Alles in allem war die Tourenplanung eine gute Entscheidung, denn am Ende kamen alle vier von uns glücklich an der Nordsee in Robin Hood’s Bay an! 

Wir wollen euch demnächst in einer Reihe die einzelnen Landschaften auf dem C2C vorstellen:

  1. vom Meer in die Berge

  2. der Lake District

  3. das Eden Valley

  4. die Yorkshire Dales

  5. Ausflug nach York und das Vale of Mowbray

  6. das North York Moor

  7. das Eskdale und Robin Hood’s Bay

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Friedel, Steffi und Carla am Start des C2C. Nicht auf dem Bild: Christiane

Bis bald in St Bees am Start des Coast to Coast Walks!

Tag 59: Keld nach Bowes (Bowes Loop)

Beim Frühstück sind wir heute morgen die einzigen Gäste – so spät ist es schon im Jahr!

So hat unser Wirt Zeit, sich ein wenig mit uns zu unterhalten. Er ist sehr erstaunt, dass wir den Pennine Way laufen und nicht den Coast-to-Coast-Walk, der auch durch Keld führt. Seiner Statistik nach seien nur ca. zehn Prozent der Wanderer in der Lodge PW-Walker. Die große Mehrheit seien Coast-to-Coaster, dabei sei doch der Pennine Way „the real thing“ und seiner Meinung nach viel schöner. Wir aber können uns noch nicht entscheiden: Der Coast-to-Coast-Walk hat uns auch sehr gut gefallen!

Das Wetter heute Morgen sieht durchwachsen aus. Als wir schweren Herzens aus der Lodge aufbrechen, fängt es leicht zu regnen an. Zunächst verbringen wir einige Zeit am Catrake Force. Weil es auch in der Nacht reichlich geregnet hat, läuft eine erkleckliche Menge Wasser die Stufen herunter. Eine sehr hübsche Kaskade!

Nach dem Fällen geht es den Berg hinauf und wir haben eine schöne Aussicht zurück auf Keld und die Lodge. Ein bisschen sehnen wir uns zurück in die warme Stube der Lodge, denn im Moment ist es ziemlich ungemütlich – und es wird noch viel ungemütlicher werden! 🙂

Der heutige Tag wird uns als ein ganz besonderer in Erinnerung bleiben: Der Tag des wadentiefen Gepatsches! Aber eins nach dem anderen ..

Unsere erste Station für heute heißt Tan Hill Inn. Heute wartet der Pennine Way mit einer Besonderheit auf: Es wird voraussichtlich ein Zweitfrühstück geben!

Schon sechs Kilometer nach Keld werden wir auf das ausgesprochen isolierte Gasthaus treffen. Aber bis dahin patschen wir auf einem grasigen Pfad immer in Sichtweise zur Straße von Keld zum Tan Hill Inn. Der Weg ist aufgeweicht und immer wieder müssen wir über riesige Pfützen springen, denn der Pfad ist ausgesprochen nass. Die Straße sieht von unserer Warte sehr wenig befahren aus und wir fragen uns ernsthaft, warum wir nicht die Straße genommen haben. Aber die Macher des Weges haben sich nun mal für diesen matschigen Hang entschieden, also wollen auch wir nicht vom Wege abweichen …

Im Verlauf des Vormittags kommt jedoch immer wieder mal die Sonne raus -und verwandelt das graue Grasland in eine Farbenmeer aus Gelb, Orange und Moosgrün. Pennine at It’s best!

An der Straße angekommen trauen uns kaum, mit unseren patschnassen Füßen das Inn zu betreten. Nach unserem Eintritt bemerken wir jedoch schnell, dass wir uns übertriebene Sorgen gemacht haben – das Inn ist  .. nun, in welche Worte soll ich es kleiden .. ein ausgesprochen rustikaler Ort!

Gleich bei unserem Eintritt rennen drei große Hunde auf uns zu. Es riecht durchdringend nach nassem Hund – oje! Im dämmrigen Innern des Inns erkennen wir nach und nach verschiedene Menschen, die an der Theke und an den Tischen sitzen – allesamt Besitzer von mindestens zwei nassen, schmutzigen Exemplaren!

Zumindest Steffi ist es unbegreiflich, dass man so früh morgens schon Bier trinken kann. Die Gäste dieses rustikalen Ortes tun es jedoch allesamt. Und wir wissen auch schnell, warum – die Kaffeemaschine ist kaputt!

Wir können jedoch einen löslichen Kaffee bekommen. Den ziehen wir dem Bier vor, aber lecker ist was anderes!

Auch wenn dies der angeblich höchstgelegene Pub Englands ist – wir sind froh, dass wir hier nicht übernachtet haben …

Nach dem Tan Hill Inn beginnt das Abenteuer. Sieben lang Kilometer führt der Weg – ähhh .. welcher Weg? … durch eine matschige Graswüste. Zu Beginn versuchen wir noch von Bult zu Bult zu springen, aber bald geben wir es auf. Auf der Karte ist sogar ein Fahrweg eingezeichnet, der aber nun gar nicht zu erkennen ist. So bahnen wir uns unseren eigenen Weg durch knöcheltiefes Wasser – und dies ist wenigstens sauber! Aber sieben Kilometer können soooo lang sein. Bis an unsere Lebensende werden wir andere matschige Wegpassagen wohl mit diesem Abschnitt des PWs vergleichen: „Weißt du noch, als wir nach dem Tan Hill Inn in der Graswüste versunken sind?“

Ab Sleightholme Farm haben wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen und biegen kurz danach von der Hauptroute des Pennine Way nach Bowes ab. Der Pennine Way teilt sich hier in zwei offizielle Routen: Die eine führt direkt zum Balderhead Reservoir, die andere macht einem Umweg über den kleinen Ort Bowes. Der Vorteil ist hierbei jedoch, dass es in Bowes das „Ancient Unicorn Inn“ gibt und somit eine Übernachtungsmöglichkeit, ein Abendessen und ein gutes Pint!

Unsere letzten fünf KIlometer führen uns auf größtenteils festen Schotterwegen immer am River Greta entlang. Insgesamt ein schöner, gemütlicher Nachmittagsspaziergang, der uns bis zur Ruine des Bowes Castles führt. Das Castle ist insgesamt ziemlich klein und recht verfallen, aber schön einsam und auf einer Bank in der Sonne essen wir ein paar Kekse und trinken unseren Rest Tee aus. Ein erfolgreicher Wandertag geht zu Ende – und einer, an dem ein richtiges Pennine Way-Gefühl aufgekommen ist! 🙂

Steffi checkt ja immer schon lange im Voraus mögliche Tagesstrecken und Übernachtungsmöglichkeiten. So hat sie wohl registriert, dass das Unicorn Inn in der Vergangenheit keine gute Kritiken bekommen hat – aber in letzter Zeit plötzlich positiv bewertet wurde  … aha, Betreiberwechsel!

So sind wir ausgesprochen positiv vom Unicorn Inn beeindruckt. Das Inn ist wie ein alter Kutscher-Hof angelegt: Links liegt das Inn, geradeaus die Betriebsgebäude, rechts die „Ställe“, die heutzutage zu Zimmern umgebaut sind. So wohnen wir schön abgelegen vom Lärm der Gaststätte, unser Zimmer ist zudem sehr schön und groß!

Wir können uns gaaar nicht über das Ancient Unicorn Inn beschweren, denn das Essen ist auch gut. Der Laden brummt und wir fallen heute am Freitagabend beim Abendessen unter den ganzen Einheimischen gar nicht auf. Was den Preis angeht, ist dies eher eine der günstigeren Unterkünfte: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut!

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