Harzer Stempeltour Tag 2 – Immerhin fünf Stempel!

Durch den Wald östlich von Friedrichsbrunn: 5 Stempel, 18 Kilometer

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Wandern und Radfahren ist, dass man sich beim Wandern viel besser auf Details in der Landschaft konzentrieren kann. Gleich am Anfang unserer Tour heute, von unserer Unterkunft in Richtung der Stempelstelle Laubtalblick, tauschen wir uns darüber aus. Der Wald heute ist dunkel und hat einen Unterbewuchs in vielen, schillernden Grüntönen. Friedel versucht das fotografisch einzufangen, aber zum Fotografieren ist es zu dunkel!

Mit dem Rad wären wir schneller unterwegs und hätten diesen Blick für‘s Detail vermutlich nicht. Vermutlich hätten wir auch den entzückenden Feuersalamander übersehen, der – süß ungeschickt – versucht, sich vor uns in Sicherheit zu bringen. Wir lieben diese Kriecher!

Weniger spektakulär als der Salamander ist unsere erste Stempelstelle, der Laubtalblick. Die Bank an der Stempelstelle ist zu Ehren eines Harzklub-Funktionärs zwar sehr aufwändig gestaltet, aber der Blick auf das Laubtal ist wenig erhebend. Wir blicken auf – eine flache Wiese!

Bank am Laubtalblick

Noch ein Unterschied zwischen Wandern und Radeln ist, dass man mit dem Rad kilometerlange, breite und absolut langweilige Schotterpisten wesentlich schneller hinter sich bringen kann als zu Fuß. Leider haben wir heute keine Räder dabei und so knirschen wir kilometerlang vor uns dahin. Da helfen auch diverse Stauteiche nicht, die es hier gibt, die aber bei uns im Oberharz schöner sind – finden wir.

Am Bergrat-Müller-Müller-Teich: Stempelstelle Nummer 2 für heute

Auch die dritte Stempelstelle, die große Teufelsmühle, reißt uns nicht vom Hocker. Der Fels ist recht hübsch anzuschauen, aber auch da haben wir schon tollere gesehen, auch wenn sie nicht durch einen Stempelkasten veredelt wurden. Nun ja, auch das ist vermutlich Geschmackssache!

Große Teufelsmühle
Kleine Teufelsmühle

Stempelstelle 4 ist ein lächerliches Denkmal ohne landschaftlichen Reiz. An der Stelle wurde der letzte Bär in Anhalt erlegt. Toll! 🙁

Auch die letzte Stempelstelle, der Bremer Teich, erweist sich für uns eher als enttäuschend. Der Teich ist wenig interessant, aber am Kiosk des angrenzenden Campingplatzes gönnen wir uns ein Eis am Stiel – wow!

Auf dem langen Weg zurück zu unserer Unterkunft – ganz ohne Stempelei – haben wir jedoch eine Begegnung der ganz besonderen Art: Uns läuft eine Rotte Wildschweine über den Weg. 30 Meter vor uns starrt uns ein großer Keiler an und Frischlinge flüchten ins Unterholz. Augenblicklich erstarren wir in einer Schrecksekunde – hüben wir drüben. Schließlich wirft der Keiler den Kopf nach oben, grunzt einmal laut und macht sich vom Acker – und mit ihm die ganze Schweinehorde. Puh, das hatten wir auch noch nicht!

Überwucherter Pausenplatz – hier haben wir trotzdem gesessen!

Fazit des heutigen Wandertages: Diese breiten, geschotterten Wanderwege durch einen eher ruralen Harz sind nicht so unser Ding. Auch die Stempelstellen heute haben uns nicht besonders begeistert. Wieder einmal haben wir uns unterwegs gefragt, was die ursprünglichen Kriterien für die Auswahl der Stempelstellen waren. Teiche, Denkmäler und Felsen gibt es tollere im Harz. Aber nun ja … wir waren im Wald unterwegs, haben weitere Stempel gesammelt und Salamander und Wildschweine gesehen – Da wollen wir uns mal besinnen und nicht weiter meckern!

2 Antworten auf „Harzer Stempeltour Tag 2 – Immerhin fünf Stempel!“

  1. Ja, das klingt nicht nur enttäuschend, so sieht es auch aus. Dass ihr schon wieder einen Feuersalamander gesehen habt! Was für ein Glück, der fehlt mir immer noch. Und wie gut, dass das mit den Wildschweinen so ausgegangen ist. Ich glaube aber nicht, dass sie Menschen angreifen. Hab ich jedenfalls noch nicht gehört. Aber der erste will man ja auch nicht sein 😜

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