Seesen über Einbeck nach Dassel: 55 Kilometer

Kürzlich haben wir festgestellt, dass sowohl Seesen wir auch meine ursprüngliche Heimat Brockhagen im Kreis Gütersloh am Europa-Radweg R1 liegen – na wenn das mal kein Zeichen ist!
Wir haben Urlaub und wollen in vier Tagen von unserer neuen Heimat Seesen zu meiner Family nach Ostwestfalen fahren. Wir werden dabei das Weserbergland überqueren und ein paar nette Städtchen auf dem Weg mitnehmen – Bad Gandersheim, Einbeck, Höxter, Detmold …
Als wir gegen 8:30 Uhr los fahren, ist es saukalt. Schon bei der Abfahrt von Seesen zum Stadtteil Bilderlahe frieren uns schier die Hände ab. Beim Wandern könnte man sie in die Jackentaschen schieben!

Dabei scheint die Sonne, aber jetzt im Herbst vermag sie nicht mehr so recht zu wärmen. Schönes Herbstlicht kann sie aber trotzdem zaubern!
Der Vorteil beim Radfahren im Vergleich zum Wandern ist, dass man schnell an seinen Kaffee kommt. Nach zwanzig Kilometern schon sind wir in Bad Gandersheim. Hier waren wir im Winter schon mal, an einem Sonntag. Damals war hier gar nix los. Aber heute, an einen Dienstag und quasi nach Corona, ist hier richtig Leben. Yeah!


Noch haben wir kaum ein Gefühl dafür, wie viele Kilometer wir pro Tag auf einem Fernradweg durch das deutsche Mittelgebirge radeln können. Solche Wege, lernen wir, führen oft an Flüssen entlang und eher selten über die Höhen. Schon kurz nach Kreiensen wird uns klar, dass wir heute mit den 55 Kilometern absolut unterfordert sind. Wie verbringen wir nur unsere Zeit bis 16 Uhr, zum Einchecken in unserem Hotel in Dassel?

Erst mal machen wir einen Schlenker nach Salzderhelden mit seiner Heldenburg. Den großen, in Stein gelegten Schriftzug am Heldenberg hatte ich schon ein paar Mal vom Zug aus bewundert. Heute stehen wir direkt davor. Leider können wir euch aber keine Bilder davon zeigen, weil der Friedel den Adapter von Kamera zum Handy vergessen hat. Auch von der Heldenburg und von der wunderschönen Stadt Einbeck können wir euch nichts zeigen. *Grmbl!*
Ab morgen fotografieren wir dann mit dem Handy und die guten Bilder werden nachgereicht.
In Einbeck mit seiner phänomenal erhaltenen Fachwerkkernstadt verbringen wir über zwei Stunden. Gemütlich radeln wir dann weiter in Richtung Dassel und erklimmen die letzte Anhöhe des Tages. Ein wenig ärgern wir uns aber schon, als uns ein pfeifender Rentner mit seinem E-Bike überholt.
Kurz vor Dassel machen wir noch mal Rast auf einem der superschönen R1-Rastplätze, die man hier alltenthalben trifft. Inzwischen ist die Infrastruktur für Radler besser als die für Wanderer. Jedoch sind wir eher nicht so angetan, was die Wegführung des heutigen Tages angeht. Wir sind viel an dicht befahrenden Bundesstraßen entlang gefahren. Hier gibt es zwar immer ordentliche Radwege, aber LKW und Motorräder sind immer in Hörweite. Da ist das Wandern oder Radeln auf Waldwegen doch wesentlich entspannter!

Als wir vor zwei Jahren angefangen haben, ein Haus im Weserbergland zu suchen, hatten wir auch ein Fachwerkhaus in Dassel in der näheren Auswahl. Wir sind nun froh, dass wir hier nicht gelandet sind. Der Ort ist sehr hübsch,mit alten Fachwerkstraßen und gut erhaltener Stadtmauer – aber komplett tot. Fast alle Geschäfte sind verrammelt und Restaurants für unser Abendessen gibt es drei – unser Hotel hat heute Ruhetag, der Italiener hat Urlaub. Bleibt noch der Grieche. Der ist aber gut und voll wie in der Großstadt.
Ansonsten freuen wir uns, dass wir hier ohne schlechtes Gewissen früh schlafen gehen können. Gut´s Nächtle!
Das mit den e-Bikern kann ich gut nachvollziehen. Noch deprimierender ist es jedoch, wie erst kürzlich mir selbst geschehen, wenn man mit ca. 18 km/h am Ende eines langen Fahrradtages auf dem Radweg fährt, das Ziel noch 10 km entfernt, aber in erreichbarer Nähe und plötzlich surrt links neben einem eine Biene als kleiner schwarzer Punkt mit vorschriftsmäßigem Überholabstand vorüber. Die hatte doch mindestens 21 km/h drauf! Unverschämt! Das kleine Ding! Pah.
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Ein Freund von mir wohnt in Dassel 😂 Das hätte auch niemals eure Anforderungen an die Infrastruktur erfüllt.
An das richtige Kilometermaß pro Tag muss man sich ranarbeiten. Viel Spaß auf der nächsten Etappe!
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Adapter… Hat Friedel etwa keine Checkliste? 🤣
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Unglaublich! Ist der grauhaarig mit Pferdeschwanz und kleinen Kind? Oder ist es der Grieche? 😁
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Natürlich nicht, die führe ich. Aber der Adapter steht da nicht drauf, weil Friedel für’s Radeln eine andere Kamera mitgenommen hat. Wird aber jetzt draufgesetzt!
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Na wenigstens war es eine Bio-Biene und kein E-nsekt! 🤪
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😀
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😂😂😂 Der Dorfschrauber
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