Blankenburg fünf Stempel – jetzt ist der Osten dran!

Blankenburg Nord 18 Kilometer und 5 Stempel
gelaufen am 1. August 2022

Die Großen Sandsteinhöhlen bei Blankenburg

Mittlerweile haben wir fast alle Stempelstellen in unserer Nähe abgegrast. Der Harz aber ist groß und im Osten warten jede Menge weitere Attraktionen und tolle Touren auf uns.
Friedel und ich habe ein paar Tage frei und haben etwas arrangiert, was wir zu zweit noch nie gemacht haben – Wir haben uns ein kleines Ferienhaus in Thale gemietet!

So sah das Häusle bei unserem Einzug aus – mittlerweile haben wir überall unsere Sachen verteilt!

Wie ihr wisst, sind wir ja eigentlich sonst eher als Streckenwanderer unterwegs. Allerdings gibt es rund um Blankenburg und Thale so viele von diesen grünen Kästen mit Stempeln, dass sich die Tour von Hotel zu Hotel kaum lohnt. Unser Ferienhaus als Basisstation in Thale ist da eine sinnvolle Alternative.

Schon heute am Anreisetag sind auf den 18 Kilometern unserer Rundtour diverse Hotspots des Harzes nahezu inflationär vorhanden. Die Sandhöhlen bei Blankenburg, die Festung Regenstein und das Kloster Michaelstein lassen sich sehr gut verbinden, wenn auch mit einigen hässlichen Passagen an Bundesstraßen entlang. Aber dazu später.

Erste Station: Die Regenstein-Mühle. Angelegt Ende des 12. Jahrhunderts, beeindrucken nicht nur die rekonstruierten Mühlräder, sondern die gesamte Szenerie. Die Anlage liegt in einer sandigen Gegend, mit dicken Eichen und alten Kiefern bestanden. Im Nieselregen mutet die Gegend fast schon archaisch an.

Auf sandigen Wegen geht es weiter zu den „Kleinen Sandsteinhöhlen“. Die finden wir schon beindruckend genug. Die hellen Wände und der feine, helle Sand im Inneren der Höhlen mutet fast gemütlich an. Das muss ein lauschiges Plätzchen für unsere Vorfahren gewesen sein!

Noch beeindruckender sind dann die „Großen Sandsteinhöhlen“. Zwar sind die Höhlen nicht unbedingt tiefer oder höher, aber sie liegen allesamt in einer tiefen Senke, rund um einen riesigen, feinsandigen Platz. Dies wäre eine extrem coole Location für ein sommerlich-strandartiges Musikfestival!

Besonders schön ist , dass heute Morgen außer uns niemand anderes hier ist. Es ist mitten in der Sommerferienzeit, aber wir haben den Platz ganz für uns allein!

Zur Festung Regenstein geht es dann extrem fies bergauf. Wenn sich oben auf dem steilen Felsen nicht eine Stempelstelle befinden würde, hätten wir die Festung glatt ausgelassen!

Oben auf der Klippe liegt die Festung Regenstein

Obwohl es regnet, ziehen wir auf dem Weg nach oben unsere Regensachen aus. Lieber regennass als schweißdurchtänkt!

Immerhin werden wir auf dem Weg mit einigen tollen Ausblicken belohnt. Oben landen wir auf einer Straße, die Parkplatz-Wanderer bequem über eine steinerne Brücke in die Festung führt. Gemein – und wir haben uns so gequält!

Da das Café in der Festung nicht geöffnet ist und der Eintritt vier Euro pro Person kostet, machen wir uns nach der Stempelei gleich wieder an den Abstieg. Um 16:00 Uhr müssen wir unser Ferienhaus beziehen und vorher noch zwei Stempel einsammeln!

Der Weg von der Festung zum Kloster Michaelstein gehört zu den Tiefpunkten unserer bisherigen Unternehmungen. Entlang eines vielbefahrenden Autobahnzubringers laufen wir im Nieselregen durch ein Industriegebiet und entlang eines riesigen Einkaufs-Arreals. Wir fragen uns, warum wir so stur sind und unsere Stempelstellen partout zu Fuß erreichen wollen. Jeder außer uns fährt hier!

Kloster Michaelstein ist dann auch nicht so der Bringer. Die Anlage wurde schon vor Jahrhunderten profanisiert und beherbergt heute eine Musikakademie. Die Anlage ist hübsch und gepflegt, aber hat irgendwie keinen Flair. Fotogen sind jedoch das alte Torhaus und die vielen Fischteiche der ursprünglich mönchischen Fischzuchtanlage.

Neben den Sandhöhlen ist das heutige zweite Highlight das leckere Fischbrötchen mit geräucherter Forelle, dass wir uns in der Außenanlage des „Klosterfischers“ besorgen. Schließlich haben wir die vier Euro Eintritt auf der Festung eingespart, da kann man sich schon mal ein Gourmet-Fischbrötchen für 5,50 Euro pro Person gönnen!

Solide gestärkt machen wir uns auf zur letzten Stempelstelle, der Ruine „Altenburg“ in Heimburg. Durch sandige Wälder laufen wir auf dem „Harzer Klosterwanderweg“, der Goslar und Quedlinburg und zwölf ehemalige Klöster des Harzvorlandes miteinander verbindet. Schon zweimal sind wir bisher dem Weg begegnet: Auf DDLN von Goslar nach Schladen haben wir das Kloster Wöltingerode besucht und auch bei Wernigerode haben wir auf dem Weg zum Austberg den Klosterwanderweg beschritten.

Der letzte Anstieg des Tages, rauf zur Ruine Altenburg, sieht schlimmer aus, als er ist. Von der Burg ist nicht mehr viel erhalten, aber der Ausblick auf den Harz und das Harzvorland ist hübsch. Wären wir die Erfinder der Stempelstellen gewesen, wir hätten der Altenburg jedoch keinen Stempelkasten verpasst. Der Blick vom Austberg bei Wernigerode ist doch sehr ähnlich.

Der Klosterwanderweg führt uns von der Ruine weiter in Richtung unseres Parkplatzes, an dem unsere heutige Wanderung enden wird. Die Wegführung ist eine echte Unverschämtheit! Entlang eines Autozubringers laufen wir auf der Grasnarbe zwischen Leitplanke und Fahrbahn, wir haben kaum Platz und die Autos sausen an uns vorbei. Dies soll ein überregionaler Wanderweg sein? Vielen Dank auch!

Das letzte Stück ist dann wieder recht hübsch. Zwar hören wir rechts neben uns das Brausen des Verkehrs auf der Autobahn, aber wir wandern durch eine grasige heide-ähnliche Landschaft, die uns ausnehmend gut gefällt.

Unser kleines Ferienhaus für zwei befindet sich in der Altstadt von Thale, etwa zweieinhalb Kilometer von den Seilbahnen zum Hexentanzplatz und der Rosstrappe entfernt. Anscheinend ist die Altstadt von Thale kein touristischer Hotspot. Die Gebäude sind zwar aus Bruchstein, aber in keinem guten Zustand. Das Kloster ist die halbe Woche verrammelt und es gibt keine Restaurants oder Cafés in der Nähe. Unser historische Unterkunft in einer alten Gasse mit Kopfsteinpflaster ist schön renoviert, aber vom Balkon aus genießen wir den Blick auf die „Platte“. Das hat Lokalkolorit! 🙂

3 Antworten auf „Blankenburg fünf Stempel – jetzt ist der Osten dran!“

  1. Schön ist es da! Thale hatte ich auf dem Schirm, hat dann aber nicht mehr geklappt als wir im Harz waren. So wie es auf euren Fotos aussieht, gibt es dort auch keine Waldschäden oder doch ?
    Wünsche euch noch einen schönen Urlaub
    Inga

  2. Die Stempeltour heute war im Vorharz, da gibt es kaum Fichten, ergo nur wenig Schäden. Auch an den Harzrändern und in den Tälern sieht der Wald noch ganz gut aus, das hattest du ja in Bad Harzburg auch beobachtet. Es gibt noch immer schöne Ecken! 😄👍

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