DDLN Etappe 30: Auf dem Frankenweg von Behringersmühle nach Heiligenstadt

19.09.2019: 25 Kilometer

Toll, toller, noch toller!

Als wir am Morgen loslaufen, sind die Wiesen überfroren. Heute Nacht waren es minus ein Grad und jetzt sind es immerhin üppige fünf!

Beim Marsch durch das Wiesent-Tal freuen wir uns über jeden Flecken Sonne. Aber weil wir stramm losmarschieren, reichen unsere langärmligen Merino-Pullover und die dünnen Windbreaker-Jacken von Montane noch aus. Diese Jacken sind überhaupt Gold wert!

Der Weg führt uns über einen waldigen Pfad gemütlich immer am Fluss entlang, bis zur Riesenburg. Hier geht es zum ersten Mal steil bergauf – und das wird nicht das letzte Mal heute sein!

Auf die Riesenburg haben wir uns schon seit Tagen gefreut – und wir haben sie ganz für uns allein!
Die Versturzhöhle ist tatsächlich bombastisch. Über steile Treppen geht es durch mehrere „Hallen“ nach oben: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Herrenzimmer … alles für Riesen!

Oben treffen wir eine lustige Herrengruppe, alle jenseits der Sechzig. Wir sind erstaunt, dass wir ihnen über mehrer Kilometer kaum entkommen können. 🙂
Wirklich rüstig, die Herren. Hoffentlich sind wir in 15 Jahren auch noch so fit!

Von nun an folgen wir den Wegweisern des Frankenwegs und sind erstaunt, dass der markierte Pfad erheblich von unserer Karte abweicht: Auf der Karte verläuft der Frankenweg über die Hochebene, aber der markierte Pfad bewegt sich an den Felskanten entlang. Der Weg ist auf jeden Fall so schöner, aber extrem anstrengend. Es geht über Stock und Stein ständig auf und ab, und das über Kilometer!

Gut, dass wir uns an den markierten Frankenweg halten: Dieser führt einmal direkt durch die Oswaldhöhle, sowas haben wir noch nicht erlebt! Etwa 50 Meter geht es durch das Dunkel – wie gut, dass wir Taschenlampen im Handy haben. Cool!

Oberhalb des Leinleitertals gibt es jede Menge Aussichtspunkte mit Bänken, hoch oben auf den Felsen. Deshalb sind wir heute echt langsam – es gibt so viel zu gucken und wir genießen die Pausen in der Sonne und die vielen Auf-und Abstieg über die wurzeligen und steinigen Pfade sind sehr anstrengend.

In Streitberg legen wir eine längere Mittagspause ein. Hier gibt es einen Imbiss mit Außenplätzen und wir genehmigen uns jeder zwei Kaffees und knusprige Pommes.

Auch nach Streitberg decken sich der Frankenweg der Karte und der markierte Weg nicht. Wir fragen uns, wie das kommt: Ist der auf der Karte ein älterer Verlauf?

Wir sind jedenfalls sehr zufrieden mit dem „echten“ Frankenweg, denn der führt uns noch an einem Wasserfall mit Sinter-Stufen vorbei und über schmale Waldwege. Der Asphalt- und Schotter-Anteil heute liegt bestimmt unter zehn Prozent. So mögen wir es!

Als wir um 17 Uhr in Heiligenstadt ankommen, sind wir schon ein wenig erledigt – immerhin waren es heute insgesamt fast eintausend Höhenmeter, die wir aufgestiegen sind.

Und im Gasthof gibt es Rehbraten! 🙂

Unser Empfangskomitee in Heiligenstadt
Hier eine Karte vom gesamten Frankenweg. Stolze 520 Kilometer!

4 Antworten auf „DDLN Etappe 30: Auf dem Frankenweg von Behringersmühle nach Heiligenstadt“

  1. Sehr schön, dieser Riesenberg!
    Der Frankenweg und einige weitere, teil neu errichtete Premiumwege in Franken werden seit ca 2 Jahren gut beworben. Im Wandermagazin, so empfinde ich es, ist in fast jeder Ausgabe ein Beitrag zu der Gegend.
    Möglicherweise ist der Frankenweg selbst ein älterer Wanderweg, der vor kurzem von einem Projektbüro übernommen wurde, beschildert und gepflegt wird. In diesem Zuge ändern sich manchmal alte Wegführungen, weil versucht wird, auf Asphalt zu verzichten.
    Wenn du dich wunderst, dass in deiner Karte der Weg anders verläuft als der gpx-Track in der App, so kann ich nur dazu stellen, dass ich das auch schon bei Tracks von Outdooractive erlebt habe. Oder ist die Wanderkarte gar veraltet? Ich schaue auf jeden Fall seitdem immer, ob ich nicht von der Internetseite des Wegebetreibers einen Track herunterladen kann.
    Schöne Touren weiterhin!

  2. Gut möglich, dass die Franken den Weg „pflegen“, indem sie ihn auf Pfade verlegen. Die neuen Strecken waren so zwar länger, aber wahrscheinlich immer schöner!
    Das ist ein guter Tipp, mir die aktuellen Koordinaten im Internet zu besorgen! 👍

  3. Am vergangenen Wochenende war ich auch in der Fränkischen Schweiz und habe dort das erste Mal vom Frankenweg gehört – und sein Ruf lockt natürlich schon. Danke für die vielen Fotos von euren Touren! Das ist ein toller Vorgeschmack. Mal schauen, wann ich zu dem Projekt „Frankenweg“ komme. Liebe Grüße!

  4. Das ist wirklich ein toller, langer und sehr abwechslungsreicher Weg mit schönen Städten und echt viel Natur. Wir können den Weg wirklich empfehlen, vor allem in der Fränkischen Schweiz und im Frankenwald. Schade, dass wir ihn noch nicht bis zum Ende laufen könnten. Aber das kommt noch!

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von LECW

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen