DDLN Etappe 27: An der Pegnitz entlang von Hersbruck nach Krottensee

25 Kilometer

Heute – der schönste Wandertag bisher.

Liegt es daran, dass wir heute den Frankenweg verlassen? 🙂

Ab Hersbruck macht der Frankenweg einen großen Schlenker nach Westen. Noch dazu gibt es nur noch wenige Bahnhöfe und unser Wanderurlaub neigt sich so langsam dem Ende zu. Ein guter Endpunkt ist Bayreuth, aber das liegt nicht auf dem Frankenweg. Beim Planen möglicher Verbindungswege stoße ich auf den Ortsnamen Krottensee. Moment … war ich da nicht mal vor … Moment …echt? Dreißig Jahren zum Klettern? Der Ort mit seinem tollen Gasthof war mir noch so gut in Erinnerung, also sollte es auf jeden Fall über Krottensee gehen!

Am Morgen machen wir noch einen kleinen Gang durch Hersbruck und sind schnell wieder im Wald. Die ersten drei Kilometer folgen wir noch dem Frankenweg, aber dann heißt es Abschied nehmen – von nun an müssen wir auf die wertvollen Wegmarkierungen verzichten und einem vorher skizzierten eigenen Wegverlauf folgen. Das ist aber kein Problem – zufälligerweise laufen wir das erste Drittel des Tages auf dem ¨Fränkischen Gebirgsweg¨. Noch dazu gibt es an vielen Stellen Hinweistafeln, die uns lokale Wanderwege zu den nächsten Dörfern vorschlagen. So folgen wir zuerst dem blauen Balken, dann dem blauen Punkt, dann dem roten …

Heute geht es fast durchweg durch Wald. Im Gegensatz zu sonst wandern wir fast aussschließlich auf wurzeligen Pfaden – links und rechts, um die Ecke, zickezacke – aber leider gibt es keine Hohlwege mehr! 🙂

Auch hier – eine Akelei! 🙂
… in natürlicher Umgebung.

Im Verlauf des Tages liegen links und rechts des Weges immer mehr Steine. Die Stein werden größer und größer, Brocken … Felsen! Et voilà – wir sind in der fränkischen Schweiz!

Unser erster richtig dicker Brocken ist der Langenstein – mitten im Wald!

Der Wald wird immer wieder durch Wiesen und Felder durchbrochen. So haben wir zwar keine weiten Aussichten, aber dennoch kann das Auge schweifen.

In Rupprechtstegen treffen wir wieder auf die Pegnitz. Links und rechts gibt es viele glatte Felsen, die uns an die Sächsische Schweiz erinnern – nur so dunkel sind sie nicht, denn dies hier ist Jura-Land.

Es geht durch hübsche Dörfer und immer links und rechts der Pegnitz rauf und runter. Die Pegnitz selbst ist hier noch jung und wirkt sehr naturbelassen. Das Wasser ist grün, es gibt Forellen und jede Menge Enten und Schwäne.

Ein Schwan attackiert unaufhörlich zwei Kanus und wir sind froh, dass nicht wir die Auserwählten sind. Zum Glück sind die Leute durch das Boot etwas abgeschirmt und nehmen es mit Humor und ohne Gegenwehr. Etwas weiter oben am Flusslauf treffen wir auf die Schwanenmutter mit ihren beiden Jungen. Der Papa hat die Kanus regelrecht vertrieben!

In Velden finden wir tatsächlich eine Konditorei, die Kaffee und Kuchen serviert. Endlich! Der ¨Schwarzbeer¨-Kuchen ist vorzüglich!

Der Nachteil an selbst konzipierten Wegen ist, dass sie nicht immer so gangbar sind. So landen wir nach Velden mitten in einem aktiven Riesen-Steinbruch und werden von den vorbeifahrenden LKW ganz ordentlich eingepudert. Die Warnschilder sehen wir erst, als wir schon wieder aus der Anlage heraus sind.

Nach Engental müssen wir leider noch mal ein wenig über Asphalt, aber gerade, als es zu nerven beginnt, gibt es eine Alternative mit rotem Punkt. Obwohl wir uns genaustens an den Wegverlauf halten, müssen wir durch knietiefes Gras querfeldein marschieren und am Feldrändern entlang hoppeln. Ja sind wir denn her in Staffordshire? 🙂

In Krottensee ist alles noch so wie früher. In der ¨Linde¨ wird noch immer Hausschlachtung betrieben und die Speisekarte ist noch so rustikal wie damals. Obwohl die Wirtsleute heute Ruhetag haben, werden wir freundlichst aufgenommen und bekocht. So kommen wir trotz des Ruhetages zu einer warmen Mahlzeit und werden hier am Ende der Welt bestimmt vorzüglich schlafen!

2 Antworten auf „DDLN Etappe 27: An der Pegnitz entlang von Hersbruck nach Krottensee“

  1. An die Fränkische Schweiz und einen Jugendurlaub in Hollenberg habe ich noch die besten Erinnerungen. Aber dass es auch heute und „in echt“ noch so schön aussieht, hätte ich gar nicht erwartet.
    Also, noch ein Wanderziel für die Zukunft! Danke euch!
    Das entschuldigt auch den fehlenden Hohlweg. 😂
    Deutschland hat wirklich wunderbare Seiten, das vergisst man so schnell…

  2. Wir sind auch ganz begeistert, dass es hier so schöne Ecken gibt Kurze Fahrzeiten! Aber trotzdem – an den SWCP kommt das nicht ran! 🙂

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