Steffi und Friedel, gestrandet im Cluanie Inn, 08.-09.10.2018

Blick aus unserem Fenster

Da sitzen wir nun im Warmen und Trockenen und warten schon den zweiten Tag auf besseres Wetter. Der Regen prasselt gegen das Fenster und der Wind heult um das Haus. Wir würden es einen ausgemachten Herbststurm nennen, aber die Angestellten hier lächeln nur milde. Wir können und wollen hier nicht weg und warten bis morgen auf besseres Wetter. Der Blick aus dem Fenster zeigt uns: Es war die richtige Entscheidung, heute noch nicht wieder aufzubrechen!

Der Picknick-Platz wartet auf bessere Zeiten …
Schade, heute sind die Rehe nicht da …

Gestern noch haben wir verschiedene Stategien durchgespielt: Zweimal am Tag kommt hier ein Bus vorbei, von denen der eine in Richtung Skye geht (da ist das Wetter auch nicht besser), der andere nach Inverness, das liegt im Osten und da soll es trocken sein. Ein paar schöne Tage am Meer im Osten, wäre das was? Aber wollen wir schon aufgeben? Am Mittwoch soll es ja aufhören zu regnen …

Gestern haben wir auch mit dem Gedanken gespielt, an der bösen B-Straße entlang Richtung Skye nach Shiel Bridge zu laufen. Da gibt es wenigstens Brücken und es wäre nicht so matschig. Aber die Straße hat keinen Seitenstreifen und ständig donnern LKW vorbei. Das wäre schon bei trockenem Wetter kein Spaß, geschweige denn bei Starkregen.
Auch der nette Rezeptionist/Tankwart/Kellner (in der Nachsaison ist man im Cluanie Inn Allrounder) riet uns beim Dinner gestern Abend dringend davon ab, an der Straße entlang zu laufen. Das sei total gefährlich!

Also haben wir gestern beschlossen, hier noch einen weiteren Tag abzugammeln, den Regen auszusitzen und morgen früh den Bus nach Shiel Bridge zu nehmen. Von dort aus geht es mit einer noch nicht ganz festgelegten Route weiter.

Das bedeutet jedoch für den LECW, dass wie die zwei kurzen Etappen Cluanie Inn-Camban Bothy und Camban-Shiel Bridge auslassen. Wir sind allerdings schon 2008 durch das Glen Affric und das Gleann Lichd bis nach Shiel Bridge gewandert und können somit drei Viertel der Strecke als „schon gelaufen“ bezeichnen. Es fehlen dann die acht Kilometer vom Cluanie Inn bis zum Glen Affric, aber nun ja, diese Lücke sei den Umständen geschuldet…

Was tut man nun den ganzen Tag in einem Hotelzimmer?
– Wäsche waschen
– Zelt trocknen und saubermachen
– mit dem Fön Schuhe trocknen
– Kaffee und Tee kochen
– bloggen
– mit Mama telefonieren
– schlafen
– Schokoriegel aus dem wertvollen Proviant essen
– sich massieren und stretchen
– auf dem Handy Bücher lesen
– Alternativ-Routen diskutieren
– „full scottish“ frühstücken
– zu Abend essen (es gibt fünf Haupspeisen zur Auswahl, bald haben wir sie alle durch)
– Smalltalk mit den wechselnden Angestellten des Hotels und den wenigen anderen Gästen betreiben
– sich gegenseitig Hauptstädte der Welt abfragen
– Wetter-Apps konsultieren
– baden (warmes Wasser ist okay!)

Das Zimmer ist groß genug, wieder halbwegs aufgeräumt und wir werden hier schon wie Stammgäste behandelt. Es könnte schlimmer sein! 😆

5 Antworten auf „Steffi und Friedel, gestrandet im Cluanie Inn, 08.-09.10.2018“

  1. Auch wenn der Tag nicht so abgelaufen ist, wie ihr euch das dachtet, werdet ihr diesen Aufenthalt nie vergessen 😉 Ich habe heute Bilder von Oban gesehen, wo ein Tesco-Parkplatz so überflutet war, dass nur das Dach der Autos herausschaute 😲 Ich hoffe, es wird bald trockener!!!!

  2. Ja, aber auf der bbc – Wetterkarten ist es nur EIN Tropfen und nicht ZWEI! Wir gehen heute auf jeden Fall wieder los.Dafür haben wir ordentlichen Wind, aber das ist der Preis, den wir an die Feen bezahlen müssen! 😕

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