Tag 17: Von Braunton nach Ilfracombe

Wir haben ja gewusst, dass das Wetter heute wieder schlechter werden sollte. Aber nach dem wundervollen Tag gestern wollten wir den Wetterwechsel einfach nicht wahrhaben und sind nicht glücklich, als wir den Vorhang vor dem Fenster aufziehen und es förmlich gallert!
Der Wetterbericht sagt, es wird bis 11 Uhr regnen. Da hilft es nicht, das Frühstück in die Länge zu ziehen – Wir haben heute 23 Kilometer vor uns, da können wir nicht herumbummeln!
Beim Frühstück enttäuscht uns das George Inn erneut: Zwar ist das English Breakfast selbst gut, aber es gibt weder Joghurt noch Obstsalat! Missmutig schneidet Steffi einen schon schrumpeligen Pfirsich auf, der in der Mitte schon angefault ist, igitt!
Das Establishment gehört scheinbar zu einer Kette, die Vintage-Pubs betreibt. Um jeden Preis vermeiden! Sie machen einen auf edel, aber kriegen die grundsätzlichen Dinge nicht hin!

Als wir loslaufen, regnet es echt unangenehm. Wir kürzen heute jedoch ab und laufen über Landstraßen in Richtung Croyde, da fällt es erst mal nicht auf, dass es arg matschig wird in diesem Land, wenn es regnet. Aber auf der „Long Lane“, einem Public Byway, wird es ganz arg – nicht nur Pfützen, nein ganze Seen gilt es zu überwinden, diese auch noch gefüllt mit Schafscheiße, oh weh!
Wir bemühen uns redlich, uns möglichst wenig zu beschmutzen, aber das Gespringe macht das Ganze nur noch schlimmer- am Ende sind wir bis zur Hüfte eingesaut (aber wir haben ja Gamaschen und Gummihosen, hehe!)
Als wir in Croyde ankommen, müssen wir auf den Schreck erst mal einen Kaffee trinken. Wir finden zum Glück ein Café mit überdachten Aussenplätzen, so dass wir den Laden nicht zusauen.
Nach Croyde sind wir endlich wieder auf dem SWCP, halleluja!

Wir laufen oberhalb eines riesigen Strandes durch die Dünen, und wir sehen – nichts! Der Nieselregen behindert die Sicht wie im Nebel, aber kurz vor Woolacombe hört es zum Glück auf zu regnen. Heute ist Friedel arg angeschlagen, Steffi hat ihn vermutlich angesteckt. Er schnieft und niest die ganze Zeit, der Arme, und zwar schlimmer als Steffi!
In Woolacombe ist es trocken genug, dass wir in einem Strandcafe eine Mittagspause einlegen können. Während wir mit Mütze und Regensachen auf der der Terrasse sitzen und die Hände an der Tasse wärmen, schälen sich die Surfer am Strand in aller Selenruhe im Wind und barfuß aus ihrem Neoprenzeug Uhhh!
Nach Woolacombe wird es dann noch mal richtig schön: Klippen, bizzarre Felsen, schöne Buchten – da geht uns das Herz auf, auch ohne Sonne!
Auch trocknen wir bald und der Weg ist weniger schlammig.

Der Nachmittag vergeht wie im Fluge und um kurz nach 17 Uhr kommen wir in Ilfracombe am Bath House Hotel an. Unsere heutige Unterkunft gefällt uns viel besser als die gestrige – so ein richtig schön altmodisches Ding wider, mit Stuckdecken und schiefen Böden. Das Zimmer ist schön groß; aber das beste ist der Lift: Man muss noch so ein Gitter vorziehen, wenn man fahren möchte! Das finden wir ganz toll, aber wir trauen uns dann doch nicht, das Ding zu benutzen.
Leider hat das Hotel kein Restaurant. Also gehen wir in das älteste Pub der Stadt. Steffi hat das George and Dragon schon von zuhause im Internet recherchiert. Eine gute Wahl!
Früh geht es aber zurück zum Hotel, denn Friedel muss sich erholen.

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