Tag 11: Von Boscastle nach Widemouth Bay

Vor dem heutigen Tag hatten wir ehrlich gesagt ein bisschen Bammel. 22 Kilometer von Boscastle nach Widemouth Bay erschienen uns bei der Planung erst mal als kein Problem. Erst später haben wir bemerkt, dass es heute 1500 Meter Höhenanstieg gibt!
Egal. Treu nach dem Motto „Langsam aber sicher“ machen wir uns gegen 9:30 Uhr auf den Weg. Gern wären wir früher gestartet; aber das Riverside Inn bietet erst Frühstück ab 8:30 Uhr.
Ausserdem haben wir heute ein Blind Date. Gestern hat uns Britta vom Blog „Britta wandert“ mitgeteilt, dass eine andere deutsche Bloggerin (die sie auch auf dem SWCP getroffen hat) uns bald entgegen kommt, Talü von „Talü Walks“. Gestern Abend haben wir noch ungefähre Personen-Beschreibungen augetauscht; aber das war vollkommen unnötig. Talü ist die erste Wanderin, die uns bei dem Sauwetter begegnet! Jedoch ist die Klippe, auf der wir uns treffen, gerade regengetränkt und recht windig, so dass es für einen gemütlichen Kaffeeklatsch echt zu nass und windig ist!

Ja, was ist das heute für ein Wetter? Nun, zeitweise kann man es schon „Regen“ nennen. Aber es gibt auch vom Meer aufziehenden dichten Nebel, den der Wind einem regengleich um die Ohren haut. Egal – nass werden wir so oder so!
Noch dazu bläst uns der Wind fast den Kopf ab, wie der Engländer sagt. Außerdem ist der Weg heute eine Zumutung: Es geht steil nach oben, teilweise mit kniehohen, wassergefüllten Stufen, abwechselnd mit schlammgefüllten Stufen, oder es geht steil rauf ohne Stufen. Um dann 500 Meter weiter wieder steil nach unten zu gehen. Ein Wunder, dass wir uns heute nicht langgelegt haben!
Aber die Ausblicke! Bei dem Wind gibt es ordentlich Wellengang, die Wellen schlagen hoch an die steilen Klippen. Teilweise schneit es Schaum auf uns – Der Wind treibt ihn 50 Meter hoch nach oben. Immer wieder durchwandern wir auf unserer Achterbahnfahrt tiefe Täler, die mit allerlei Blumen, Weißdorn, gelbem Ginster und fast tropisch anmutenden uns unbekannten Pflanzen bewachsen sind.
Wir haben die tiefen Täler und die anschließenden steilen Aufstiege heute nicht gezählt. Irgendwann denken wir uns, dass es auch egal ist, wann wir ankommen, Hauptsache noch vor dem Dunkelwerden! Am Ende geht es noch durch nassen Dünensand – ja super!
Schließlich ist es fast 19 Uhr, bis wir im „Bay View Inn“ ankommen. Badewanne (yeah!), Essen, noch ein paar Zeilen schreiben, das reicht dann für heute.
Wir haben ein Zimmer mit einem tollen Balkon, aber der Wind heult dermaßen um das Haus, dass einem fast die Bakontür aus der Hand fliegt. Wie gut, dass wir heute nicht im Zelt übernachten müssen!

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