Tag 26: Glastonbury nach Wells

Heute Morgen regnet es – ganz ungewöhnlich in England! Da wir es am Abend nicht geschafft haben, Glastonbury Tor zu erklimmen, müssen wir es heute morgen tun – was aber kein Problem ist, denn unser Weg geht eh über das Tor. Das Wetter ist jedoch arg schlecht, so dass wir drauf verzichten, den Berg zum Kirchturm zu erklimmen, und uns eher auf Halbhöhenlage um den Berg herum bewegen. Der Ausblick auf Glastonbury und die Drains ist sowieso wolkenverhangen – egal ob von ganz oben oder von halb oben.

Unterwegs begegnen uns zahlreiche Spaziergänger mit Hunden: Das Wetter mag lausig sein – Die Leute gehen auf jeden Fall mit ihren Hunden raus, Gummistiefel-bewaffnet, und was dem Deutschen seine Wolfskin-, ist dem Engländer seine Berghaus-Jacke.

Nach dem Tor kommen wir in West Pennard raus – was ebenso verpennt klingt, wie es ist, aber an das wir überhaupt keine Erinnerung mehr haben. Den Ort haben wir überhaupt nur angesteuert, um nach Überwindung einiger sumpfiger Wiesen auf dem Monarch’s Way zu landen, um einen offiziellen Wanderweg nach Wells zu laufen. Der Samaritan’s Way, der meine Inspirationsquelle für den Weg nach Bristol ist, lässt nämlich Wells links liegen – das wollen wir nicht!

Wären wir von Glastonbury nach Wells über eine A-Straße gelaufen, hätten wir nur neun Kilometer gebraucht. So laufen wir über den Monarch’s Way 19 Kilometer.

Der Weg führt teilweise über matschige Wiesen mit zugewachsene Stiles, teilweise über abgelegene Teerstraßen. Autos begegnen uns kaum, so dass es hier auf jeden Fall angenehmer ist, als die A-Straße entlang zu laufen. Da der ganze Tag nass ist, macht es uns heute wenig aus, viel Teer zu treten, denn matschige Wiesen sind bei so einem Wetter auch nicht angenehm. Wir kommen also sehr gut voran und dank unsere Regenkleidung bleibt die Stimmung gut.

An der A361 Nähe Ash Coombe Farm gibt es einen Pub. Wir nähern uns hoffnungsvoll, aber obwohl der Wirt die Terrasse fegt, ist er nicht geneigt, uns einen Kaffee zu machen. Also machen wir auf einigen Steinen nahe der A361 Rast, voll im Regen. Was die Strecke von dort bis nach Wells angeht, ist uns nichts Besonderes in Erinnerung geblieben. Wegen des schlechten Wetter hat Friedel auch nur wenige Fotos gemacht.

Aber Wells! Der Ort ist den Umweg auf jeden Fall wert. Wir wohnen in der Krone („The Crown“), einem Traditionsbau und topp geführt, aber für unseren Geschmack leider kaputt renoviert.

Wir schmeißen nur unsere Sachen kurz im Zimmer ab, um die Kathedrale und den Garten des Bischofs Palace ausführlich zu besichtigen.

Mittlerweile hat es sogar zu regnen aufgehört. Die Kathedrale ist wunderschön, aber erst der Garten des Bischofs! Die Schönheit desselben rührt Steffi zu Tränen. Wie schön, dass wir die Zeit haben, auch solche Highlights mitzunehmen!

Die Kathedrale ist ein echtes Prachtstück und sehr ungewöhnlich in der Größe, wenn man den Ort betrachtet, Wir haben zum Glück viel Zeit, sowohl den Bishops-Garten als auch die Kathedrale auf uns wirken zu lassen.

Sehenswert ist auch die Vicar’s Gate, eine ca. 140 Meter lange historische Straße mit Gebäuden aus dem 14./15. Jahrhundert. Aber gerade, als wir unseren ausführlichen Rundgang beendet haben, beginnt es wieder zu regnen.

Da es den ganzen Abend weiter regnet, bleiben wir im Hotel und kniffeln eine Runde. Außerdem gibt es Postkarten zu schreiben an Kollegen, Freunde und Familie – auch dazu ist so ein Regentag wichtig und gut.

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